EPR Atomkraftwerk Flamanville soll auf Teufel komm raus ans Netz gehen

Die französische Bürgerbewegung "Sortir du nucléaire" (Atomausstieg) teilt in ihrem neuesten Newsletter folgendes mit:

"Mit einem Erlaß vom 30. August 2021 wurde der EDF unter Bedingungen einer extrem strittigen Konsultation ein Weiterbau des Reaktors von Flamanville genehmigt. Es handelt sich hier um eine Genehmigung in einem gewöhnlichen Verwaltungsverfahren, die das Unternehmen bekommen muss, um den Reaktor in Betrieb zu setzen, aber das macht es nicht weniger unverantwortlich. Obwohl der Reaktor immer noch an zahlreichen Mängeln leidet, verfolgt EDF weiterhin einen forcierten Durchmarsch, um den Start in Gang zu setzen koste es, was es wolle."

Für diesen Verwaltungsakt wurden nur eine äußerst dürftige Dokumentation vorgelegt, die mit Lügen durch Unterlassungen und fehlerhaften Erklärungen gespickt war.

"Das Kapitel "Leistungen bezüglich der nuklearen Sicherheit" schwieg sich über die vielen Mängel des Reaktors aus, ob es sich um Schweissnähte oder die Schwäche des Reaktorbehälters handelt. Dazu verpflichtet einen Beweis für "die energetische Wirtschaftlichkeit der Installation in einem Vergleich mit den besten verfügbaren Techniken zu vertretbaren ökonomischen Kosten" zu erbringen, wich EDF jedem Vergleich mit Erneuerbaren Energien aus, die ganz klar gezeigt hätten, dass der Vergleich zu ungunsten des Atomkraftwerks ausgegangen wäre. Im Gegenteil beschäftigte sich EDF besonders damit, neue Kostenerhöhungen zu begründen. Es unterliess es ebenfalls die Bewertung durch den Rechnungshof im Jahr 2020 zu erwähnen, der die Kosten des AKW auf 19,1 Milliarden Euro bezifferte."

Das zuständige Ministerium für Energetischen Übergang sah darin kein Problem und hat mit dem oben erwähnten Erlass grünes Licht für den Betrieb erteilt. Auf Grund der Verquickung zwischen Staat und Nuklearwirtschaft in Frankreich war dieser Schritt absehbar. "Sortir du nucléaire" hält diese Verfahrensweise für inakzeptabel und prüft, ob rechtliche Schritte eingeleitet werden und fordert:

"Der Start des EPR von Flamanville setzt die Bevölkerung Gefahren aus und wird eine weitere Produktion von radioaktiven Abfällen mit sich ziehen und damit wird eine Verschmutzung genehmigt, unter der zukünftige Generationen zu leiden haben. Die Bewahrung unserer gemeinsamen Güter würde verlangen, dass man mit dieser Verücktheit aufhört und ab sofort ein Ausstieg aus der Atomkraft beginnt."


 

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