Schottland wird von Engländern lächerlich gemacht und sollte dafür auch noch dankbar sein
In Schottland haben sie eigentlich die Nase gestrichen voll von ihren südlichen Nachbarn, mit dem sie in einem "Vereinigten" Königreich zusammenleben müssen. Im Rahmen der Brexit-Abstimmung haben sich die Schotten mit eindeutiger Mehrheit für einen Verbleib in der EU ausgesprochen. Während in England die Vertreter vom "will of the people" sprechen, dem es auf Teufel komm raus zu folgen gäbe, gilt derselbe Wille bei den Schotten nicht einen Pfennig. Unter grundsätzlicher Missachtung dieser Tatsache hat die Tory-Regierung in London die Brexit-Verhandlungen geführt und letztendlich die Schotten immer vor vollendete Tatsachen gestellt.
Dazu kommt auch noch, dass gerade aus Tory-Kreisen verächtliche Aussagen über die Schotten kommen, der man dieselbe Arroganz attestieren muss wie Aussagen bestimmter Kreise gegenüber Europa und der EU.
Blogger und Professor für internationale Wirtschaftpolitik, Richard Murphy, hat das als Anlass genommen, seiner Erschütterung über diese Verächtlichmachung gegenüber den nördlichen Nachbarn in einen Beitrag zu fassen:
Der Guardian (und andere) berichteten:
"Der Tory-Kandidat für einen der wichtigen Parlamentsposten versuchte sich von einer Kolumne zu distanzieren, in der er Schottland beschuldigte, nur auf Kosten der englischen Steuerzahler zu leben und dass ein Verbleib Schottlands im Vereinigten Königreich eine "Katastrophe" für England wäre.
Ryan Henson wurde letztes Jahr zum Kandidaten der Konservativen für den Wahlkreis Bedford und Kempston nominiert. In einem Artikel für die Zeitschrift "Conservative Home" schrieb er, dass Schottlands einziger großer Beitrag in den letzten 50 Jahren war, die Labour Party mit parlamentarischem Lobby-Futter zu versorgen."
Vieles mehr von dieser Art von Hetze folgte. Und niemand sollte schockiert sein. Das ist das, was Leute in Tory Wahlkreisen im Süden Englands von Schottland denken. Ich kenne das. Ich lebe in einem davon. Frage diese Leute nicht nur, warum sie so denken, sondern frage noch mehr nach und du wirst entdecken, dass Henson ein Gemäßiger ist. Viele denken, dass die Schotten dankbar sein sollten und sie wundern sich, dass es ihnen überhaupt erlaubt wird mit im Parlament zu sitzen.
Henson kennt seine Kundschaft. Wie Trump spielt er die Karten in seiner Hand aus, so geschmacklos das auch ist. Es gibt kein Interesse an Schottland in großen Teilen Englands und kein Wunsch irgendetwas über es zu erfahren, geschweige denn es zu besuchen.
Ich denke, wenn ich nördlich der Grenze wohnen würde, würde ich auch darüber nachdenken ein neues Land zu gründen.
Bei all den offensichtlichen Gegebenheiten wundert es mich, dass einige immer noch an ihrem Phantasiebild vom Vereinigten Königreich festhalten und die Realitäten ignorieren und so nicht sehen, dass wir auf einen nationalen Kollaps zustürmen.
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