Boris Johnson, der Mann ohne Eigenschaften
Boris Johnson ist endlich an seinem Ziel. Er ist von ein paar tausend Mitgliedern der Tory-Partei zum Nachfolger von Theresa May als Premierminister gewählt worden.
Johnson ist ein Mann ohne jeden Tiefgang, biegt sich seine Wahrheit zu Recht wie er sie gerade braucht. Gut, man hat seinen Spaß mit ihm, wenn man nicht gerade Wert auf Seriosität legt. Der Spaß-Faktor ist ja in unserer Zeit nicht zu unterschätzen, in einem Zeitalter, in dem ein drittklassiger Fernsehunterhalter und angeblicher Milliardär wie Trump zum Präsidenten der USA gewählt werden kann.
Ein Journalist namens Matt Ridley jubelt auf Twitter über seinen neuen Premier:
Britanniens neuer Premierminister Boris Johnson ist ein brillianter gebildeter Mann (scholar), ein Autor, der viel publiziert hat, talentierter Journalist, zweimal gewählter Oberbürgermeister, ehemaliger Außenminister, berühmt für seinen Witz und ganz der Freiheit, Toleranz und Höflichkeit verpflichtet. In diesem Sinne, amerikanische Freunde, ist er nicht wie Trump.
Britanniens neuer Premierminister Boris Johnson ist ein brillianter gebildeter Mann (scholar), ein Autor, der viel publiziert hat, talentierter Journalist, zweimal gewählter Oberbürgermeister, ehemaliger Außenminister, berühmt für seinen Witz und ganz der Freiheit, Toleranz und Höflichkeit verpflichtet. In diesem Sinne, amerikanische Freunde, ist er nicht wie Trump.
Worauf besagtem Ridley ein Landsmann empfiehlt: "Kumpel, du brauchst erst mal ein kalte Dusche, sonst bleibt das alles nur ein nasser Traum für dich."
Was für ein Charakter ist dieser Premierminister Johnson? Sein ehemaliger Chef bei der Zeitung The Telegraph schreibt dazu: "Er ist ungeeignet für eine nationale Aufgabe, denn er kümmert sich um keine Interessen außer denen, die seinem Ruhm und Aufwertung dienen".
Oder lassen wir die Guardian-Koluministin Hannah Jane Parkinson unter dem Titel "Der Clown wurde gekrönt, während das Land in der Hölle brät" ihren Frust über Boris Johnson freien Lauf geben:
"Es ist doch etwas besonderes, wenn der neue Führer des Landes seine Eröffnungsrede so beginnt: "Es mag Leute geben, die sich darüber wundern, was sie gerade getan haben!", wobei er damit darauf eingeht, dass viele Leute im Saal mit sich im Klaren kommen müssen, dass sie Scheisse an ihren Schuhen haben.
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Ich weiss wirklich nicht, was ich dazu sagen soll. Ich verstehe nicht wie ein Mensch seinen Weg ins höchste Amt schafft, indem er über Bananen und Kondome lügt. Ich verstehe nicht, dass ein Mann dessen einziges Talent nur darin besteht, einen Hahn und Eier - aber auf Lateinisch! - auf ein Blatt Papier zu malen, im höchsten Amt landet.
Ich verstehe nicht wie ein Mann akzeptiert werden kann, der anbietet, den Überfall auf einen Journalisten zu ermöglichen und der trotzdem ein hohes Amt erreichen kann. Ich verstehe nicht, warum ein Mann, der zweimal gefeuert wird, weil er unverfroren Mist gebaut hat, trotzdem ein hohes Amt bekommt.
Ich verstehe nicht wie ein Mann, dessen Persönlichkeit bestenfalls darin besteht, den Marktschreier für einen vom Bankrott bedrohten Witz-Laden zu spielen, ein hohes Amt erreichen kann.
Ein Rassist, ein pathologischer Lügner, ein Mann, der Machiavelli unverstanden und Pinoccio mit einer Knopf-Nase aussehen lässt."
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