Der Diktator ist jetzt 40 Jahre tot und sein Gespenst geistert noch durch Spanien
Diktator Francisco Franco ist am 20. November 1975 gestorben. Ein hörbares Aufatmen ging damals durch Spanien, aber leider war und blieb ein großer Teil seines Gefolges immer noch an der Macht und konnte den demokratischen Wandel, der danach einsetzte in ihrem Sinne mitgestalten. Franco war General und er machte nach einem blutigen Bürgerkrieg das Militär zur bestimmenden Macht im Lande. Die katholische spanische Kirche stand ihm dabei als Helfershelfer zur Seite. Er selbst sah sich als Führer im Stile eines Hitler, auch wenn er dessen Skrupellosigkeit nicht ganz erreichte. Seinem Beispiel Hitler, mit dessen Hilfe er nicht zuletzt den Bürgerkrieg gewonnen hatte, folgend, hielt er das Volk bis zu seinem Tode mit einem gnadenlosen Terror im Innern im Zaune.
Heute werden die Massengräber der Opfer der Franco-Zeit ausgegraben. Die Enkel der Opfer des Bürgerkriege wollen sich nicht mehr hinhalten lassen von den alten Mächten, die bis vor kurzem mit allen juristischen und machtpolitischen Mitteln verhindert haben, dass die Verbrechen dieser Diktatur ernsthaft aufgearbeitet wurden. Erst 2007 wurde gegen starken Widerstand der Konservativen das Gesetz zur Historischen Erinnerung (Ley de Memoria Historica) erlassen. Danach war es wenigstens erlaubt, der Opfer des Bürgerkrieges zu gedenken und ihnen rechtliche Rehabilitation zukommen zu lassen.
Die Aufarbeitung der Franco-Zeit steht also noch am Anfang. Viele Spanier, vor allem die der älteren Generation, die von seinem Günstlingswirtschaft profitiert hatten, sind immer noch der Meinung, dass ihr Führer alles richtig gemacht habe. So gibt es in Spanien eine Franco-Stiftung (Fundación Nacional Franco), die das Gedenken an den doch so hehren Caudillo aufrecht erhält. Die Stiftung hat nach eigenen Angaben das Ziel “die Wahrheit über das Werk von Franciso Franco aufrecht zu erhalten und sein Erbe zu verwirklichen auch trotz den derzeitigen Schwierigkeiten”. Eine solche Aufgabe ist ein Faustschlag in das Gesicht des heutigen Spaniens, man stelle vor, dass bei uns eine ähnliche Stiftung zur Erinnerung an Adolf Hitler eingerichtet worden wäre.
Aber es ist eben der Fluch der “transición democratica”, des friedliche Übergangs zur Demokratie, dass der Unrechtsstaat des Franco nicht radikal auf den Müll der Geschichte geworfen wurde und die alten Geister ihn weiterhin als den Spanier par excellence feiern dürfen. Wer wieder fleißig beim Gedenktag am 20. November mitgemacht hat sind Teile der katholischen Kirche, denen der frömmelnde Diktator damals eine Menge Privilegien zugeschanzt hatte. Die Stiftung und ihre katholischen Unterstützer feierten deshalb am 20. November zum 40-jährigen Todestag mit Pomp eine Messe “für de Seele des Caudillo Francisco Franco, für José Antonio Primo de Rivera (damaliger Faschistenführer) und für alle für Gott und Spanien Gefallenen”.
Und was machen die Katalanen, die unter dem Terror des Caudillo besonders zu leiden hatten? Die neue Oberbürgermeisterin von Barcelona, Ada Colau, hat an Gedenkfeiern zu Verurteilung des Bürgerkriegs und der Diktatur teilgenommen und erklärt, dass man juristisch gegen die italienischen Piloten, die damals Barcelona bombardiert hatten und gegen den spanischen Staat als “legitimer Nachfolger des Franco-Regimes” vorgehen wolle. Bezüglich letzterem ist bereits eine Klage gegen den König als Repräsentanten des spanischen Staates eingereicht worden. Gleichzeitig werde Barcelona Bewohner und Bewohnerinnen unterstützen, die gegen den Staat in dieser Sache klagen wollen.
Siehe auch
Eine Kirche, die keine Barmherzigkeit kennt
Informationsquelle
Franco, 40 años después de su muerte
Barcelona oneja la bandera republicana i lidera la lluita antifranquista
Franco-Regime in Spanien Nach der Wahrheit graben
Heute werden die Massengräber der Opfer der Franco-Zeit ausgegraben. Die Enkel der Opfer des Bürgerkriege wollen sich nicht mehr hinhalten lassen von den alten Mächten, die bis vor kurzem mit allen juristischen und machtpolitischen Mitteln verhindert haben, dass die Verbrechen dieser Diktatur ernsthaft aufgearbeitet wurden. Erst 2007 wurde gegen starken Widerstand der Konservativen das Gesetz zur Historischen Erinnerung (Ley de Memoria Historica) erlassen. Danach war es wenigstens erlaubt, der Opfer des Bürgerkrieges zu gedenken und ihnen rechtliche Rehabilitation zukommen zu lassen.
Die Aufarbeitung der Franco-Zeit steht also noch am Anfang. Viele Spanier, vor allem die der älteren Generation, die von seinem Günstlingswirtschaft profitiert hatten, sind immer noch der Meinung, dass ihr Führer alles richtig gemacht habe. So gibt es in Spanien eine Franco-Stiftung (Fundación Nacional Franco), die das Gedenken an den doch so hehren Caudillo aufrecht erhält. Die Stiftung hat nach eigenen Angaben das Ziel “die Wahrheit über das Werk von Franciso Franco aufrecht zu erhalten und sein Erbe zu verwirklichen auch trotz den derzeitigen Schwierigkeiten”. Eine solche Aufgabe ist ein Faustschlag in das Gesicht des heutigen Spaniens, man stelle vor, dass bei uns eine ähnliche Stiftung zur Erinnerung an Adolf Hitler eingerichtet worden wäre.
Aber es ist eben der Fluch der “transición democratica”, des friedliche Übergangs zur Demokratie, dass der Unrechtsstaat des Franco nicht radikal auf den Müll der Geschichte geworfen wurde und die alten Geister ihn weiterhin als den Spanier par excellence feiern dürfen. Wer wieder fleißig beim Gedenktag am 20. November mitgemacht hat sind Teile der katholischen Kirche, denen der frömmelnde Diktator damals eine Menge Privilegien zugeschanzt hatte. Die Stiftung und ihre katholischen Unterstützer feierten deshalb am 20. November zum 40-jährigen Todestag mit Pomp eine Messe “für de Seele des Caudillo Francisco Franco, für José Antonio Primo de Rivera (damaliger Faschistenführer) und für alle für Gott und Spanien Gefallenen”.
Und was machen die Katalanen, die unter dem Terror des Caudillo besonders zu leiden hatten? Die neue Oberbürgermeisterin von Barcelona, Ada Colau, hat an Gedenkfeiern zu Verurteilung des Bürgerkriegs und der Diktatur teilgenommen und erklärt, dass man juristisch gegen die italienischen Piloten, die damals Barcelona bombardiert hatten und gegen den spanischen Staat als “legitimer Nachfolger des Franco-Regimes” vorgehen wolle. Bezüglich letzterem ist bereits eine Klage gegen den König als Repräsentanten des spanischen Staates eingereicht worden. Gleichzeitig werde Barcelona Bewohner und Bewohnerinnen unterstützen, die gegen den Staat in dieser Sache klagen wollen.
Siehe auch
Eine Kirche, die keine Barmherzigkeit kennt
Informationsquelle
Franco, 40 años después de su muerte
Barcelona oneja la bandera republicana i lidera la lluita antifranquista
Franco-Regime in Spanien Nach der Wahrheit graben
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