Brasilien und China träumen von gemeinsamen Mega-Projekten

Vor kurzem war der chinesische Premier Li Keqiang in Brasilien und hat mit großem Medienecho Kooperationsverträge mit Brasilien mit einem Volumen von 50 Milliarden US$ unterschrieben. Unter anderem wollen Brasilien und China gemeinsam eine Eisenbahn quer durch den südamerikanischen Kontinent bauen und so den Atlantik mit dem Pazifik verbinden.

Die Deutsche Welle beschreibt das Projekt so: “Das größte Projekt ist die sogenannte Transozeanische Eisenbahn, deren Bau rund zehn Milliarden US-Dollar kosten soll. Sie soll die brasilianische Atlantikküste mit dem peruanischen Hafen "Puerto Ilo" am Pazifik verbinden und quer über den Kontinent verlaufen. Nach Angaben des brasilianischen Präsidialamtes liegt allein der Streckenanteil innerhalb Brasiliens bei 4.400 Kilometern. Auf diesem Weg soll der Export von brasilianischen Exporten wie Soja, Fleisch, Getreide und Eisenerzen nach China vereinfacht werden.”

Die Arbeiten sollen bereits in diesem Jahr beginnen. Der große Bruder im Norden, die USA, versuchen allerdings das Projekt bereits jetzt madig zu reden. Nicht ohne Grund, denn damit wäre der von der USA kontrollierte Panamakanal nicht mehr die einzige Möglichkeit einfach vom Atlantik in den Pazifik zu kommen. Allerdings gibt es auch in Brasilien Zweifler. Die Zeitschrift Veja schreibt dazu: “Der ambitionierte Plan eine Eisenbahn mit einer Länge von 4.700 km, die die Amazonas-Wälder und die Andenkette durchqueren muss, wird noch viele Hindernisse vor sich haben, bevor er realisiert werden kann. So stehen zum Beispiel erst einmal die Umwelt-Lizenzen und die Machbarkeitsstudie an. Man darf daran erinnern, dass der Bau einer transozeanischen Eisenbahn bereits im vergangenen Jahr aus Anlass des offiziellen Besuchs des damaligen chinesischen Präsidenten Xi Jinping verkündet worden war.”

Der von der Deutschen Welle berichtete Kostenansatz von 10 Milliarden US$ lässt da schon erstaunt aufhorchen. Wenn die Berliner für ihren Flughafen inzwischen bald 5 Milliarden Euro ausgeben, wie soll man dann ein solches Eisenbahnprojekt mit diesem Kostenansatz schaffen? Vermutlich nur mit Sklavenarbeit. China schickt seine Kuli’s und die Brasilianer beuten anschließend ihre Rohstoffe für China aus, das sie damit billig versorgen werden. Ein brasilianischer Wirtschaftswissenschaftler warnt bereits: “Wie müssen die Investitionen diversifizieren, damit wir nicht Geiseln des Exports von Rohstoffen werden und damit unsere nationale Industrie schädigen, die bereits eine sehr langsame Gangart eingeschlagen hat.”


Informationsquelle
Saiba o que muda na economia com o acordo entre Brasil e China

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