Barcelona stellt Experimente mit Kaugummi ein
Die Transportgesellschaft für den öffentlichen Nahverkehr in Barcelona (TMB) hatte im vergangenen September die glorreiche Idee in einigen Bussen Kaugummi-Automaten aufzustellen. Ausführende Gesellschaft war die Firma “Vending”, die wiederum vom Kaugummi-Produzenten Wrigley damit beauftragt war. Die Aufstellung erfolgte probeweise und wurde im vergangenen Jahr noch als eine Pionier-Initiative gefeiert. Verkauft wurden nicht nur Kaugummis, sondern auch Schokolade zum Preis von 1 Euro.
Die Pioniertat verlief wohl so enttäuschend, dass TMB die probeweise Einrichtung jetzt beendet und für die nähere Zukunft von Verkaufsaktionen in den öffentlichen Verkehrsmitteln absehen wird. Die Aktion lief unter dem Thema “wie erweitere ich meine Einnahmen”. Der Automat wurde dafür in die für Behinderte reservierte Zone der Busse installiert. Die Nutzer und Nutzerinnen empörten sich größtenteils über diese Neuerungen und beklagten, dass man zwar Kaugummi aber keine Fahrscheine in den Bussen kaufen könne.
Für Leser der Zeitung “La Vanguardia” ist diese Aktion ein Thema für Spott und Häme, aber auch für eine Diskussion über den öffentlichen Nahverkehr der Stadt. So schreibt ein Leser: “Für mich ist essen und trinken in den öffentlichen Verkehrsmitteln immer ein Zeichen schlechten Geschmackes. Gut dass endlich der Brauch, Sonnenblumenkerne zu kauen und die Schalen auf den Boden zu spucken, langsam verschwindet.” Ein anderer fordert “sie sollen doch Kondome und Getränke verkaufen”. Und dann ein nachdenklicher Eintrag: “Es ist von Anfang an eine schlechte Idee. Man verbietet in der Nähe von Schulen in anderen europäischen Ländern solche Automaten, um gegen die kindliche Fettleibigkeit zu kämpfen und um die Kinder zu lehren, sich gesund zu ernähren. Und TMB fällt in seiner Geldgeilheit nichts anderes ein, eine solche europäische Initiative auf den Müll zu schmeißen.”
Es ist in der Tat eine verrückte Idee und noch verrückter die Ausführung. Frage ist nur, wer mehr Interesse an dem Geschäft hatte, TMB oder “Vending/Wrigley”. Vermutlich letztere. Den Transport von Personen kann ein solcher Automat ja nur behindern. So wie bei uns noch das letzte 100-Seelen-Dorf wenigstens einen Zigarettenautomaten hat, so versucht man mit dieser Masche den Geldbeutel eines Nahrungsmittel-Multis auf Kosten der Gesundheit der Menschen zu füllen. Ganz abgesehen davon: Wo kleben nachher die gekauften Kaugummis?
Informationsquelle
Fracasa el 'vending' de golosinas en el 'bus' de Barcelona – La Vanguardia
Die Pioniertat verlief wohl so enttäuschend, dass TMB die probeweise Einrichtung jetzt beendet und für die nähere Zukunft von Verkaufsaktionen in den öffentlichen Verkehrsmitteln absehen wird. Die Aktion lief unter dem Thema “wie erweitere ich meine Einnahmen”. Der Automat wurde dafür in die für Behinderte reservierte Zone der Busse installiert. Die Nutzer und Nutzerinnen empörten sich größtenteils über diese Neuerungen und beklagten, dass man zwar Kaugummi aber keine Fahrscheine in den Bussen kaufen könne.
Für Leser der Zeitung “La Vanguardia” ist diese Aktion ein Thema für Spott und Häme, aber auch für eine Diskussion über den öffentlichen Nahverkehr der Stadt. So schreibt ein Leser: “Für mich ist essen und trinken in den öffentlichen Verkehrsmitteln immer ein Zeichen schlechten Geschmackes. Gut dass endlich der Brauch, Sonnenblumenkerne zu kauen und die Schalen auf den Boden zu spucken, langsam verschwindet.” Ein anderer fordert “sie sollen doch Kondome und Getränke verkaufen”. Und dann ein nachdenklicher Eintrag: “Es ist von Anfang an eine schlechte Idee. Man verbietet in der Nähe von Schulen in anderen europäischen Ländern solche Automaten, um gegen die kindliche Fettleibigkeit zu kämpfen und um die Kinder zu lehren, sich gesund zu ernähren. Und TMB fällt in seiner Geldgeilheit nichts anderes ein, eine solche europäische Initiative auf den Müll zu schmeißen.”
Es ist in der Tat eine verrückte Idee und noch verrückter die Ausführung. Frage ist nur, wer mehr Interesse an dem Geschäft hatte, TMB oder “Vending/Wrigley”. Vermutlich letztere. Den Transport von Personen kann ein solcher Automat ja nur behindern. So wie bei uns noch das letzte 100-Seelen-Dorf wenigstens einen Zigarettenautomaten hat, so versucht man mit dieser Masche den Geldbeutel eines Nahrungsmittel-Multis auf Kosten der Gesundheit der Menschen zu füllen. Ganz abgesehen davon: Wo kleben nachher die gekauften Kaugummis?
Informationsquelle
Fracasa el 'vending' de golosinas en el 'bus' de Barcelona – La Vanguardia
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