Saverne / Zàwere / Zabern will mit gutem Beispiel voran gehen
Statt nur “Rue des Potiers” auch Hafnergasse oder Hàfnergass? Das elsässische Städtchen Saverne will jetzt endlich ernst machen mit der Förderung der regionalen Sprache, in diesem Fall dem Elsässischen. Der Gemeinderat von Saverne hat in einer Sitzung beschlossen die Europäische Charta für Regionalsprachen zu übernehmen. Die französische Regierung in Paris dreht und windet sich schon seit Jahren, diese Charta zu ratifizieren, weil sie darin eine große Gefahr für den französischen Zentralismus vermutet.
Der Bürgermeister von Saverne, Stéphane Leyenberger, versichert, dass es sich hierbei nicht um einen symbolischen Akt handle und auch nicht um einen Gag. Er erklärt: “Lange Zeit hat der Staat in dieser Sache nichts getan. Deshalb haben wir uns gesagt, dass wir ein Beispiel auf lokaler Ebene geben müssen”.
Was heißt das nun für das Leben der Zaberner: In Zukunft sollen diese mit den Gemeindebediensteten in Elsässisch verkehren dürfen. Bis Ende des Jahres sollen auch Formulare auf Deutsch angeboten werden. In diesem Zusammenhang wird erklärend gesagt, dass Deutsch die schriftliche Form des Elsässischen sei, weil das für manch einen Franzosen nicht so klar ist. Die Gemeindemitglieder sollen in Zukunft in den Sitzungen auch ihren Dialekt verwenden dürfen. Es soll Fortbildungskurse geben, denen sich als erstes der Bürgermeister anschließen will, denn er meint selbst, dass sein Elsässisch verbesserungsbedürftig sei.
Mit der Aktion soll ein Beitrag zum Erhalt “unserer Regionalsprache, die ein kultureller Reichtum ist”, geleistet werden. Und es gibt auch eine Aufforderung an die anderen Gemeinden im Elsass sich anzuschließen. Jean-Marie Woehrling, Präsident des Verbandes für Kultur und Zweisprachigkeit Elsass-Mosel (Association Culture et bilinguisme d’Alsace-Moselle) meint dazu: “Juristisch sind nur Staaten in der Lage die Charta zu ratifizieren, aber nichts hindert die lokalen Körperschaften durch eine Abstimmung Regeln anzunehmen, die sie direkt betreffen. Jede Gemeinde kann handeln, nach Verfahrensregeln, die sie sich selbst aussucht. Man könnte zum Beispiel zweisprachige Familienbücher herstellen”.
So ganz haben die Elsässer ihre Identität noch nicht aufgegeben. Saverne steht für einen sanften Versuch einen neuen Weg zu finden. Aber ein bisschen Pessimismus schwingt mit: “Des Elsass, wie m'r lieb han g'het, in dem m'r uns so wohl un heimisch g'fiehlt han, were m'r nie meh finde”.
Informationsquelle
Saverne, première ville à signer la Charte européenne
Der Bürgermeister von Saverne, Stéphane Leyenberger, versichert, dass es sich hierbei nicht um einen symbolischen Akt handle und auch nicht um einen Gag. Er erklärt: “Lange Zeit hat der Staat in dieser Sache nichts getan. Deshalb haben wir uns gesagt, dass wir ein Beispiel auf lokaler Ebene geben müssen”.
Was heißt das nun für das Leben der Zaberner: In Zukunft sollen diese mit den Gemeindebediensteten in Elsässisch verkehren dürfen. Bis Ende des Jahres sollen auch Formulare auf Deutsch angeboten werden. In diesem Zusammenhang wird erklärend gesagt, dass Deutsch die schriftliche Form des Elsässischen sei, weil das für manch einen Franzosen nicht so klar ist. Die Gemeindemitglieder sollen in Zukunft in den Sitzungen auch ihren Dialekt verwenden dürfen. Es soll Fortbildungskurse geben, denen sich als erstes der Bürgermeister anschließen will, denn er meint selbst, dass sein Elsässisch verbesserungsbedürftig sei.
Mit der Aktion soll ein Beitrag zum Erhalt “unserer Regionalsprache, die ein kultureller Reichtum ist”, geleistet werden. Und es gibt auch eine Aufforderung an die anderen Gemeinden im Elsass sich anzuschließen. Jean-Marie Woehrling, Präsident des Verbandes für Kultur und Zweisprachigkeit Elsass-Mosel (Association Culture et bilinguisme d’Alsace-Moselle) meint dazu: “Juristisch sind nur Staaten in der Lage die Charta zu ratifizieren, aber nichts hindert die lokalen Körperschaften durch eine Abstimmung Regeln anzunehmen, die sie direkt betreffen. Jede Gemeinde kann handeln, nach Verfahrensregeln, die sie sich selbst aussucht. Man könnte zum Beispiel zweisprachige Familienbücher herstellen”.
So ganz haben die Elsässer ihre Identität noch nicht aufgegeben. Saverne steht für einen sanften Versuch einen neuen Weg zu finden. Aber ein bisschen Pessimismus schwingt mit: “Des Elsass, wie m'r lieb han g'het, in dem m'r uns so wohl un heimisch g'fiehlt han, were m'r nie meh finde”.
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Saverne, première ville à signer la Charte européenne
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