Die Schule beginnt in Spanien mit einer Vergesellschaftung des Schulmaterials
Bizarre Aktion in Sevilla. Etwa 30 Männer und Frauen schnappen sich im Supermarkt Carrefour Einkaufswagen, füllen diese mit Schulbüchern und Schulmaterial und verlassen den Markt ohne zu zahlen. Es war eine Aktion der andalusischen Gewerkschaft SAT, die bereits früher durch originelle Aktionen zur Neuverteilung des Reichtums aufgefallen war.
Die Gewerkschaft erklärt, dass sie mit dieser Aktion auf die 2 Millionen Andalusier und Andalusierinnen hinweisen wolle, die in Armut lebten sowie auf die 400.000 andalusischen Familien, die keinerlei Unterstützung erhielten, obwohl alle Familienangehörigen arbeitslos seien. Für jedes Kind müssten die Familien jedoch Kosten in Höhe 100-150 Euro für Schulmaterial für das jetzt beginnende Schuljahr zahlen.
Vor der Aktion hatte die Gewerkschaft die Leitung des Supermarktes informiert, so dass die Aktion relativ geräuschlos ablief. Regierungsstellen kündigten allerdings bereits an, dass man mit aller Härte gegen die Gewerkschaft vorgehen werde. Die Gewerkschaft hofft auf der anderen Seite, dass der Supermarkt das enteignete Schulmaterial als Spende ansieht und von einer Anzeige absieht. Für die Gewerkschaft kam es in erster Linien auf die Öffentlichkeits- und Signalwirkung der Aktion an.
Die Aktion ist mehr als nötig. Mit dem neuen Schuljahr beginnt für viele spanische Eltern das Kopfzerbrechen wie die Schulkosten für die Kinder bezahlt
werden können. Infolge der Wirtschaftskrise haben viele Gemeinden die Beihilfen für Schulmaterial und Schulbücher eingestellt. Auch bisher gezahlte Zuschüsse zum Schulessen wurden herunter gefahren.
Die Vereinigung der Väter und Mütter von Schülern, FAPA, erklärt, dass gemäß der Verfassung die Schulausbildung in Spanien kostenlos sein müsste, dieser Verfassungsgrundsatz aber nie hundertprozentig umgesetzt worden sei.
Die Verbraucherorganisation COU schätzt die durchschnittlichen Schul-Kosten pro Kind auf etwa durchschnittlich 1.874 Euro jährlich. Diese Kosten entfallen auf die Schuluniform (153 €), Sportmaterial (77 €), Schulbücher (209 €), Schulmaterial (85 €) und Einschreibegebühren und Versicherungen (93 €). Hinzu kämen auch noch die Kosten für den Schultransport.
Spanien und vor allem die derzeitige Regierung setzt auf ein Mischsystem aus öffentlichem und privatem Schulwesen. Das private Schulwesen liegt überwiegend in der Hand der katholischen Kirche, die ihr Schulprivileg mit Zähnen und Klauen verteidigt. An den zum Teil mit staatlichen Mitteln unterstützten Privatschulen liegen die Schulkosten zum Teil noch wesentlich höher. Durch jahrzehntelange gesellschaftliche Gehirnwäsche glauben immer noch viele Spanier, dass ihr Kinder bei den Mönchen und Nonnen besser aufgehoben seien. Bei ihnen schlägt die Kostenfalle nun doppelt zu.
Informationsquelle
El SAT se lleva 10 carros con material escolar de un supermercado de Sevilla - El Pais
Die Gewerkschaft erklärt, dass sie mit dieser Aktion auf die 2 Millionen Andalusier und Andalusierinnen hinweisen wolle, die in Armut lebten sowie auf die 400.000 andalusischen Familien, die keinerlei Unterstützung erhielten, obwohl alle Familienangehörigen arbeitslos seien. Für jedes Kind müssten die Familien jedoch Kosten in Höhe 100-150 Euro für Schulmaterial für das jetzt beginnende Schuljahr zahlen.
Vor der Aktion hatte die Gewerkschaft die Leitung des Supermarktes informiert, so dass die Aktion relativ geräuschlos ablief. Regierungsstellen kündigten allerdings bereits an, dass man mit aller Härte gegen die Gewerkschaft vorgehen werde. Die Gewerkschaft hofft auf der anderen Seite, dass der Supermarkt das enteignete Schulmaterial als Spende ansieht und von einer Anzeige absieht. Für die Gewerkschaft kam es in erster Linien auf die Öffentlichkeits- und Signalwirkung der Aktion an.
Die Aktion ist mehr als nötig. Mit dem neuen Schuljahr beginnt für viele spanische Eltern das Kopfzerbrechen wie die Schulkosten für die Kinder bezahlt
werden können. Infolge der Wirtschaftskrise haben viele Gemeinden die Beihilfen für Schulmaterial und Schulbücher eingestellt. Auch bisher gezahlte Zuschüsse zum Schulessen wurden herunter gefahren.
Die Vereinigung der Väter und Mütter von Schülern, FAPA, erklärt, dass gemäß der Verfassung die Schulausbildung in Spanien kostenlos sein müsste, dieser Verfassungsgrundsatz aber nie hundertprozentig umgesetzt worden sei.
Die Verbraucherorganisation COU schätzt die durchschnittlichen Schul-Kosten pro Kind auf etwa durchschnittlich 1.874 Euro jährlich. Diese Kosten entfallen auf die Schuluniform (153 €), Sportmaterial (77 €), Schulbücher (209 €), Schulmaterial (85 €) und Einschreibegebühren und Versicherungen (93 €). Hinzu kämen auch noch die Kosten für den Schultransport.
Spanien und vor allem die derzeitige Regierung setzt auf ein Mischsystem aus öffentlichem und privatem Schulwesen. Das private Schulwesen liegt überwiegend in der Hand der katholischen Kirche, die ihr Schulprivileg mit Zähnen und Klauen verteidigt. An den zum Teil mit staatlichen Mitteln unterstützten Privatschulen liegen die Schulkosten zum Teil noch wesentlich höher. Durch jahrzehntelange gesellschaftliche Gehirnwäsche glauben immer noch viele Spanier, dass ihr Kinder bei den Mönchen und Nonnen besser aufgehoben seien. Bei ihnen schlägt die Kostenfalle nun doppelt zu.
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El SAT se lleva 10 carros con material escolar de un supermercado de Sevilla - El Pais
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