Sommertheater um einen toten König
Der selbsternannte König der Roma in Rumänien, Florin Cioabă, ist tot. Gestorben ist er während seines Urlaubs in der Türkei, in Antalya, an einem Herzinfarkt. Seit Tod füllt scheinbar wieder einmal ein Sommerloch in Rumänien. Der Journalist Florin Olteanu beobachtet mit Schaudern das Theater, das Medien und Politiker mit dem Toten veranstalten. Er schreibt:
"Ich möchte vorab feststellen, dass ich vollen Respekt vor diesem Herrn (Florin Cioabă) habe und ich möchte der betroffenen Familie und seinen Freunden mein Beileid ausdrücken, aber ich kann das jetzt losgetretene Theater in Politik und Medien nicht mehr ertragen. Der Präsident, der Ministerpräsident, die Fachminister, alle haben die derzeitigen Probleme vergessen und haben sich in den letzten Tagen bei Hilfsangeboten an den Schwerkranken überboten. Horden von Helfern haben Ratschläge gegeben wie etwa, dass Sinan Pascha (türkischer Feldherr aus dem Mittelalter) Blut spenden solle. Und all das im Fernsehen. Der eine rief den Arzt und die Familie an, andere überschlugen sich in der Zusicherung eines Luftransportes für den Erkrankten, andere wollten mit der Waffe in der Hand die von nationaler Hysterie ins Schlingern gebrachte öffentliche Ordnung wiederherstellen, damit die Beerdigungsfeierlichkeiten des großen Verstorbenen durchgeführt werden konnten. Dazu kam noch die gegenseitige Anblafferei zwischen Victor Ponta und Elena Udrea an der Tür des Hofes von Cioabă. Einen Moment habe ich gedacht, ich befinde mich in Nordkorea und Kim Jong Il ist gestorben. "
Ja, warum das Theater? Für die Politiker ist das ein Fischen nach den Wählerstimmen der Roma. Für die Medien ist das ein willkommenes Spektakel im Sommerloch. Für die Sache der Roma bringt es nichts, es sind die falschen Freunde, die sich hier melden. In den Beileidsbekundungen – auch von Staatspräsident Traian Băsescu – wird unterstrichen, dass sich Florin Cioabă insbesondere für die Einschulung der Roma-Kinder eingesetzt hat. Auch seine Tätigkeit als Pastor der Pfingstlergemeinde wird gelobt, er habe versucht, die Roma für ein christliches Leben zu gewinnen.
Informationsquelle
„Ciobizarea” României - Adevarul
„Roma-König“ Florin Cioabă in der Türkei gestorben - ADZ
"Ich möchte vorab feststellen, dass ich vollen Respekt vor diesem Herrn (Florin Cioabă) habe und ich möchte der betroffenen Familie und seinen Freunden mein Beileid ausdrücken, aber ich kann das jetzt losgetretene Theater in Politik und Medien nicht mehr ertragen. Der Präsident, der Ministerpräsident, die Fachminister, alle haben die derzeitigen Probleme vergessen und haben sich in den letzten Tagen bei Hilfsangeboten an den Schwerkranken überboten. Horden von Helfern haben Ratschläge gegeben wie etwa, dass Sinan Pascha (türkischer Feldherr aus dem Mittelalter) Blut spenden solle. Und all das im Fernsehen. Der eine rief den Arzt und die Familie an, andere überschlugen sich in der Zusicherung eines Luftransportes für den Erkrankten, andere wollten mit der Waffe in der Hand die von nationaler Hysterie ins Schlingern gebrachte öffentliche Ordnung wiederherstellen, damit die Beerdigungsfeierlichkeiten des großen Verstorbenen durchgeführt werden konnten. Dazu kam noch die gegenseitige Anblafferei zwischen Victor Ponta und Elena Udrea an der Tür des Hofes von Cioabă. Einen Moment habe ich gedacht, ich befinde mich in Nordkorea und Kim Jong Il ist gestorben. "
Ja, warum das Theater? Für die Politiker ist das ein Fischen nach den Wählerstimmen der Roma. Für die Medien ist das ein willkommenes Spektakel im Sommerloch. Für die Sache der Roma bringt es nichts, es sind die falschen Freunde, die sich hier melden. In den Beileidsbekundungen – auch von Staatspräsident Traian Băsescu – wird unterstrichen, dass sich Florin Cioabă insbesondere für die Einschulung der Roma-Kinder eingesetzt hat. Auch seine Tätigkeit als Pastor der Pfingstlergemeinde wird gelobt, er habe versucht, die Roma für ein christliches Leben zu gewinnen.
Informationsquelle
„Ciobizarea” României - Adevarul
„Roma-König“ Florin Cioabă in der Türkei gestorben - ADZ
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