Rumänien sucht einen makellosen Erziehungsminister
Die vom politischen Bündnis USL gebildete neue rumänische Regierung ist auf der Suche nach einem Erziehungsminister. Zwei Kandidaten scheiterten bereits wegen schwarzer Flecken auf der Weste. Die schwarzen Flecken sind uns aus der deutschen Politik bekannt, man könnte sie als das “Guttenberg-Syndrom” beschreiben. Die Kandidaten haben simpel und einfach bei ihren wissenschaftlichen Arbeiten abgeschrieben oder bei ihrem Lebenslauf großzügig gemogelt.
Die erste Kandidatin war Corina Dumitrescu. Sie ist Rektorin der christlichen Universität Dimitirie Cantemir in Bukarest und ist in Vertretung der Zivilgesellschaft Mitglied im obersten Rat der Richter. Vor ihrer Ernennung wurde rechtzeitig festgestellt, dass mehre Inkompatibilitäten vorlagen. Auf dem Gehaltszettel ihrer Universität standen nicht weniger als 13 Politiker. Des weiteren stürzten sich die rumänischen Medien auf das Studium ihrer wissenschaftlichen Laufbahn und kamen zur Ansicht, dass sie über erhebliche Rechtschreibschwächen verfügt. So schreibt die Zeitung “Romania Libera”, dass sie einen Lebenslauf auf die Webseite des obersten Richterrats gestellt haben, der “voller unverzeihlicher Fehler sei (falsche Rechtschreibung mehrerer Worte)”. Zudem soll sie angegeben haben, Kurse an der Universität Stanford besucht zu haben. Die Universität widerspricht dem. Unter diesen Umständen verzichtete der neue Ministerpräsident Victor Ponta auf ihre Ernennung.
Nummer 2 nannte sich Ioan Mang. Mang ist Pro-Rektor an der Universität von Oradea und Kreisrat im Kreis Bihor. Hier brauchten die Medien nicht einmal 24 Stunden, um dem neuen Kandidaten nachzuweisen, dass er in seinen wissenschaftlichen Arbeiten fleißig von früher erschienen wissenschaftlichen Arbeiten abgeschrieben und fremde Skizzen und Bilder in seine Arbeiten aufgenommen hat. Abgeschrieben hat er in der Regel von ausländischen Wissenschaftlern. So habe er zum Beispiel Wort für Wort von der Arbeit eines japanischen Wissenschaftlers abgeschrieben und sie als die seinige ausgegeben. Es meldete sich auch ein israelischer Wissenschaftler, der angab, dass ihm “sein Werk gestohlen wurde”. Mang gab daraufhin entnervt auf und verzichtete auf den Posten.
Die Hoffnungen ruhen jetzt auf Liviu Pop. Er ist der dritte Kandidat für das Erziehungsministerium, das er vorerst vorläufig führt. Pop ist Mathematik-Lehrer und stammt aus Vişeu de Sus (Oberwischau) im Kreis Maramures gelegen. 2004 wurde er Präsident der freien Lehrergewerkschaft von Maramureş und 2007 der Generalsekretär der nationalen Organisation. Jeder rumänische Politiker muss seit einiger Zeit eine Erklärung über sein Vermögen abgeben. Die Medien haben sich die Erklärung von Pop vorgenommen: Er hat ein Grundstück von 668 qm In Maramureş, ein Haus von 278 qm und Schulden in Höhe von 25.000 Euro. Sein Einkommen als Generalsekretär der Gewerkschaft war vier Mal höher wie sein Gehalt als Mathematik-Lehrer. Das gibt nun nicht viel her, um auch diesen Politiker für dieses Amt als ungeeignet anzusehen. Aber da die Medien nun schon einmal Gefallen am korrekten Schreiben und Sprechen der rumänischen Sprache gefunden haben, wird nun jedes Wort auf die Waagschale gelegt. Bei seiner ersten Pressekonferenz soll er viele klare grammatikalische Fehler gemacht haben, berichtet “Romania Libera”.
Vielleicht war der einfache Mathematik-Lehrer und Provinzler einfach zu aufgeregt? Rumänische Politiker haben es verdientermaßen nicht leicht. Ihnen wird vom Normalbürger in der Regel unterstellt, dass sie korrupt und inkompetent sind. Aber eine saubere Karriere haben ja die wenigsten Rumänen hingelegt: In einem Land, in dem man lange Zeit alles kaufen konnte, auch Bildungsabschlüsse und Staatsposten, wird es schwer sein, jemanden mit einer wirklich hundertprozentigen weißen Weste zu finden.
Siehe auch:
Spiru Haret, das Schnellwaschmittel unter den Akademiker-Produzenten
Informationsquelle
Ministrul "Copy/Paste" înlocuit cu "Ministrul 19% promovabilitate la bac". Cu ce performanţe vine noul ministru al Educaţiei – Romania Libera
Gramatica ministrului Educaţiei. Liviu Pop a făcut greşeli flagrante în prima sa conferinţă de presă – Romania Libera
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Nummer 2 nannte sich Ioan Mang. Mang ist Pro-Rektor an der Universität von Oradea und Kreisrat im Kreis Bihor. Hier brauchten die Medien nicht einmal 24 Stunden, um dem neuen Kandidaten nachzuweisen, dass er in seinen wissenschaftlichen Arbeiten fleißig von früher erschienen wissenschaftlichen Arbeiten abgeschrieben und fremde Skizzen und Bilder in seine Arbeiten aufgenommen hat. Abgeschrieben hat er in der Regel von ausländischen Wissenschaftlern. So habe er zum Beispiel Wort für Wort von der Arbeit eines japanischen Wissenschaftlers abgeschrieben und sie als die seinige ausgegeben. Es meldete sich auch ein israelischer Wissenschaftler, der angab, dass ihm “sein Werk gestohlen wurde”. Mang gab daraufhin entnervt auf und verzichtete auf den Posten.
Die Hoffnungen ruhen jetzt auf Liviu Pop. Er ist der dritte Kandidat für das Erziehungsministerium, das er vorerst vorläufig führt. Pop ist Mathematik-Lehrer und stammt aus Vişeu de Sus (Oberwischau) im Kreis Maramures gelegen. 2004 wurde er Präsident der freien Lehrergewerkschaft von Maramureş und 2007 der Generalsekretär der nationalen Organisation. Jeder rumänische Politiker muss seit einiger Zeit eine Erklärung über sein Vermögen abgeben. Die Medien haben sich die Erklärung von Pop vorgenommen: Er hat ein Grundstück von 668 qm In Maramureş, ein Haus von 278 qm und Schulden in Höhe von 25.000 Euro. Sein Einkommen als Generalsekretär der Gewerkschaft war vier Mal höher wie sein Gehalt als Mathematik-Lehrer. Das gibt nun nicht viel her, um auch diesen Politiker für dieses Amt als ungeeignet anzusehen. Aber da die Medien nun schon einmal Gefallen am korrekten Schreiben und Sprechen der rumänischen Sprache gefunden haben, wird nun jedes Wort auf die Waagschale gelegt. Bei seiner ersten Pressekonferenz soll er viele klare grammatikalische Fehler gemacht haben, berichtet “Romania Libera”.
Vielleicht war der einfache Mathematik-Lehrer und Provinzler einfach zu aufgeregt? Rumänische Politiker haben es verdientermaßen nicht leicht. Ihnen wird vom Normalbürger in der Regel unterstellt, dass sie korrupt und inkompetent sind. Aber eine saubere Karriere haben ja die wenigsten Rumänen hingelegt: In einem Land, in dem man lange Zeit alles kaufen konnte, auch Bildungsabschlüsse und Staatsposten, wird es schwer sein, jemanden mit einer wirklich hundertprozentigen weißen Weste zu finden.
Siehe auch:
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Informationsquelle
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