Wenn aus Miercurea Ciuc Csikszereda wird
Miercurea Ciuc ist so etwas wie die Hauptstadt der rumänischen Ungarn, der Szekler. Es ist die Provinzhauptstadt des Kreises Harghita in Zentralrumänien. Seit langem schwelt hier ein Streit zwischen Ungarn und Rumänen, dessen sichtbarstes Zeichen der Kampf um die sprachliche Oberhoheit in dieser Region ist. Für neue Aufregung sorgt jetzt, dass in den letzten Tagen alle Ortsschilder von Miercurea Ciuc mit der ungarischen Bezeichnung "Csikszereda" überklebt wurden und dies nicht nur in lateinischer Schrift, sondern auch in alten Szekler Runen. Was fehlt, ist die rumänische Bezeichnung.
Der Sprachenstreit schwelt schon seit längerem. Er ist auch Ausdruck für das Streben der Ungarn in Rumänien nach Autonomie. Neben dem Kreis Harghita ist auch der Kreis Covasna beteiligt. Ein Kreis wird in Rumänien Judetz genannt, er entspricht in etwa dem deutschen Landkreis. Der Verdrängungskampf um die rumänische Sprache ist schleichend. Nach und nach bekommen öffentliche Gebäude und Orte ungarische Bezeichnungen. Eigentlich ist dies entsprechend der rumänischen Minoritätenpolitik legal, aber vorgeschrieben ist, dass Rumänisch als Amtssprache vorrangig benutzt werden muss und die Minoritätensprache zusätzlich. So gibt es in Rumänien auch Orte, die rumänische und deutsche Namen haben, z. B. Cisnadie (Heltau). Während die deutsche Minderheit für die rumänische Mehrheit auf Grund der geringen Zahl keine Gefahr mehr darstellt, verschärfen sich die Konflikte zwischen Ungarn und Rumänen. Die deutsche Minderheit wird in dieser Situation oft als möglicher Vermittler zwischen den Volksgruppen angesehen.
Der Abgeordnete Mircea Duşa von der Partei PSD weist alarmiert auf die zunehmenden Aktionen zur Schürung des interethnischen Hasses und die Missachtung der Symbole des rumänischen Staates in Harghita hin. Er macht einen Appel zur Respektierung der Gesetze des Landes: "Ich mache auf die Tatsache aufmerksam, dass in Harghita in der letzten Zeit die Zahl der Ereignisse mit extremistitischem, nostalgischem, revisionistischem, autonomistischen und anti-rumänischen Hintergrund erheblich zugenommen haben. Verantwortlich dafür sind extremistisch-chauvinistische Gruppen, die von den lokalen Behörden mit Schweigen toleriert werden. Es ist nicht einzusehen, dass, nach 20 Jahren Demokratie innerhalb eines vereinten Europas, man sich vor den Versen eines Mikloş Horty verneigt oder einen Krieg um zweisprachige Ortsschilder beginnt, wie dies gerade in Miercurea Ciuc geschieht. Solche Provokationen dienen nicht den gemeinsamen Interessen der Rumänen und Ungarn und tragen nicht zu einem zivilisierten Zusammenleben bei."
Zumindest scheinen die Ortsschild-Täter in Miercurea Ciuc einer rechtsextremen Gruppierung anzugehören, denn Szekler-Runen sind nur wenigen Ungarn bekannt. Es soll eine Gruppe von etwa 200 Personen geben, die sich "Szekler Garde" nennt, die in Covasna und Harghita Unterricht in der Runen-Schrift erteilt.
Informationsquelle: Adevarul, Braşov: Denumirea în limba română a localităţii Miercurea Ciuc a fost acoperită cu scriere runică secuiască
Der Sprachenstreit schwelt schon seit längerem. Er ist auch Ausdruck für das Streben der Ungarn in Rumänien nach Autonomie. Neben dem Kreis Harghita ist auch der Kreis Covasna beteiligt. Ein Kreis wird in Rumänien Judetz genannt, er entspricht in etwa dem deutschen Landkreis. Der Verdrängungskampf um die rumänische Sprache ist schleichend. Nach und nach bekommen öffentliche Gebäude und Orte ungarische Bezeichnungen. Eigentlich ist dies entsprechend der rumänischen Minoritätenpolitik legal, aber vorgeschrieben ist, dass Rumänisch als Amtssprache vorrangig benutzt werden muss und die Minoritätensprache zusätzlich. So gibt es in Rumänien auch Orte, die rumänische und deutsche Namen haben, z. B. Cisnadie (Heltau). Während die deutsche Minderheit für die rumänische Mehrheit auf Grund der geringen Zahl keine Gefahr mehr darstellt, verschärfen sich die Konflikte zwischen Ungarn und Rumänen. Die deutsche Minderheit wird in dieser Situation oft als möglicher Vermittler zwischen den Volksgruppen angesehen.
Der Abgeordnete Mircea Duşa von der Partei PSD weist alarmiert auf die zunehmenden Aktionen zur Schürung des interethnischen Hasses und die Missachtung der Symbole des rumänischen Staates in Harghita hin. Er macht einen Appel zur Respektierung der Gesetze des Landes: "Ich mache auf die Tatsache aufmerksam, dass in Harghita in der letzten Zeit die Zahl der Ereignisse mit extremistitischem, nostalgischem, revisionistischem, autonomistischen und anti-rumänischen Hintergrund erheblich zugenommen haben. Verantwortlich dafür sind extremistisch-chauvinistische Gruppen, die von den lokalen Behörden mit Schweigen toleriert werden. Es ist nicht einzusehen, dass, nach 20 Jahren Demokratie innerhalb eines vereinten Europas, man sich vor den Versen eines Mikloş Horty verneigt oder einen Krieg um zweisprachige Ortsschilder beginnt, wie dies gerade in Miercurea Ciuc geschieht. Solche Provokationen dienen nicht den gemeinsamen Interessen der Rumänen und Ungarn und tragen nicht zu einem zivilisierten Zusammenleben bei."
Zumindest scheinen die Ortsschild-Täter in Miercurea Ciuc einer rechtsextremen Gruppierung anzugehören, denn Szekler-Runen sind nur wenigen Ungarn bekannt. Es soll eine Gruppe von etwa 200 Personen geben, die sich "Szekler Garde" nennt, die in Covasna und Harghita Unterricht in der Runen-Schrift erteilt.
Informationsquelle: Adevarul, Braşov: Denumirea în limba română a localităţii Miercurea Ciuc a fost acoperită cu scriere runică secuiască
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