Die neue britischen Ministerpräsidentin Truss interessiert sich nicht für die Klimakrise

Mit diesem Thema setzt sich die Journalistin Fiona Harvey im Umwelt-Newsletter "Down to earth" des "Guardian" auseinander.

Sie schreibt: 

"Truss ist eine ehemalige Ministerin für Umwelt, aber ihre Tätigkeit in diesem Amt von 2014 bis 2016 hat zu keinem Vertrauen in ihre Arbeit bei den grünen Umweltaktivisten und Umweltaktivistinnen geführt. Die ehemalige leitende Angestellte des Shell-Konzerns kürzte während ihrer Amtszeit als Ministerin für Umwelt, Nahrung und ländliche Angelegenheiten die Haushaltsmittel in ihrem Ministerium, mit dem Resultat, dass wir zur Zeit den Schlamassel mit unseren Flüssen und Stränden haben, die durch ungeklärte Abwässer verschmutzt werden.

Diese verschmutzten Abwässer bedeuteten ein Metapher für die politische Szene des Vereinigten Königreichs. Von Boris Johnson, Premierminister von Sommer 2019 bis er jetzt über seine eigenen gravierenden Fehler im Juli dieses Jahres gestolpert ist, hat man immer noch gedacht, dass er wenigstens ansatzweise "güne Instinkte" und eine Verpflichtung zu Umweltthemen eingeschlossen zur Erreichung des Zieles keine Treibhausgase im UK mehr zu emittieren, habe.

Truss sorgte dagegen durch die Ernennung von Jacob Rees-Mogg, einem ausgeprägten Rechten, Brexit-Anhänger und Klimaskeptiker zum Minister für Wirtschaft und Energie für Entsetzen. Wie die Premierministerin ist dieser fest entschlossen neue Erdöl- und Gasfelder zu erschliessen, indem die Erdölproduktion in der Nordsee ausgeweitet und Gas per Fracking gewonnen werden soll. Er ist ein Gegner der Windkraft und Truss sprach sich gegen Solaranlagen während ihres Wahlkampfs aus und hat damit Verteidiger der Erneuerbaren Energien vor den Kopf gestossen.

Fracking scheint für Truss oberste Priorität zu haben, indem sie die Aufhebung des Moratoriums für Schiefergasbohrungen zu einer zentralen Priorität ihrer Energiestrategie machen will. Und das obwohl im Februar Kwasi Kwarteng, der jetzt ihr Finanzminister ist, behauptet hat, dass Fracking keinen großen Effekt auf den Gaspreis haben wird. "Die Produzenten im UK werden den Verbrauchern kein Gas unterhalb des Marktpreises verkaufen. Sie sind doch keine Wohlfahrtsorganisationen", erklärte Kwarteng.

Was Truss für das Klima tun will ist nicht nur Sache des UK. Als eines der G7 Länder, trägt das UK eine hohe Verantwortung und als Gastgeber des Cop26 UNO-Klimagipfels in Glasgow, zeigte es seine Bereitschaft, in diesem Bereich die Führung auf der Weltbühne zu übernehmen."



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