Wer möchte unter diesen Umständen schon in Pará leben?

Pará ist ein brasilianischer Bundesstaat an der Amazonas-Mündung. Seine Hauptstadt ist Belém do Pará. Belém hat einen bekannten Markplatz, der sich "Ver-o-peso" nennt, was auf Deutsch "Schau aufs Gewicht" bedeutet und auf erhebliche Unregelmäßigkeiten beim Marktgeschehen schließen lässt. "Ver-o-fato" nennt sich ein Blog, der über den Alltag in Belém und Pará berichtet. Den Blog-Namen könnte man mit "Schau auf die Tatsachen" übersetzen.

Vor kurzem berichtete der Blog unter dem Titel "Reiche und Überfallene" über die Lebenssituation in Pará:


Es ist nicht leicht in Pará zu leben. Es gibt Diebe, die Diebe berauben, Räuber, die Räuber überfallen und Menschen mit Angst bis es nicht mehr geht.

Die Armen zahlen Maut, um auf den Straßen gehen zu können. Sogar die Polizisten, die zuvor Leute gejagt haben werden jetzt gejagt und sterben. Nicht einmal der Reiche entkommt den Banditen, die an allen Ecken zu finden sind.

Man braucht nur den Fall des Präsidenten des Bundes der Industrie des Staates von Pará (Fiepa) sich anzusehen. José Conrado Santos erlebte in seiner Wohnung im Stadtteil Mosqueiro den Terror als er von vier Banditen überfallen wurde. Es war der dritte Überfall, den Conrado mitmachte.

Er hat jetzt sein schönes Haus zum Verkauf ausgeschrieben. Der Stadtteil Mosqueiro ist inzwischen komplett verlassen. Auf den schlecht beleuchteten Straßen Schlaglöcher und Müll überall.

Die Namen von Zenaldo (Oberbürgermeister von Belém) und Jatene (Gouverneur von Belém) darf bei den Anwohnern nicht mehr erwähnen. Das haben die beiden auch verdient.

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