Der Staatspräsident schreibt einen Abschiedsbrief an seine Partei
Die Karriere des rumänischen Staatspräsidenten Traian Basescu ist eng verbunden mit der Demokratischen Partei (PD), die sich später zur Liberaldemokratischen Partei (PDL) umbenannte. Dieser Partei hat er jetzt einen Brief geschrieben, in dem er die Trennung von ihr von Tisch und Bett erklärt. Nachstehend gebe ich den Brief in einer etwas rustikalen Übersetzung wieder:
“Den zu Ende gehenden Parteitag der PDL habe ich aufmerksam zur Kenntnis genommen. Ich glaube, dass ich bisher mit dieser Partei ehrlich umgegangen bin. Ich habe erklärt, dass wir nach diesen Wahlen getrennte Wege gehen. Die Art und Weise wie diese Partei uns zu verstehen gegeben hat, was sie unter Demokratie versteht, bringt mich aber jetzt dazu diese Trennung als definitiv und auf Dauer anzusehen. “Auf Wiedersehen Demokratische Partei”, heute haben wir uns getrennt. Ihr werdet für mich kein Mühlstein um den Hals mehr sein, genauso wie ich für euch keinen Mühlstein mehr sein werde. Ich werde mich dem Aufbau anderer Lösungen auf der Rechten widmen, mit ehrlichen Menschen, mit Menschen, die nicht mit den Urnen abhauen, mit Menschen, die das demokratische Recht gegenüber dem Gegner akzeptieren. Ich möchte auch, dass ihr wisst, dass ich nichts tun werde, um ein Stück der Scherben der PDL mit mir zu nehmen. Die PDL hat gezeigt, dass sie nur auf der demokratischen Bahn gehalten werden kann, solange sie einen autoritären Führer hat. Kaum, dass sie das Gefühl haben allein zu sein, fängt der FSN-Flügel mit einem Streit an und der Parteitag ist der Beweis, dass 50% der Partei noch in der rechthaberischen FSN verankert sind. Auf Wiedersehen PD, auf Wiedersehen PDL. Wir haben uns heute definitiv getrennt. Geht euren Weg, ich den meinen”.
Alles deutet auf eine verbitterten Staatspräsidenten hin auf Grund des Liebesentzugs durch seine Ex-Partei. Als Außenstehender mit Kenntnissen dieses Landes stehe ich wieder einmal vor einem rumänischen Buch mit sieben Siegeln und versuche zu verstehen, was da los ist. Die hier als Brandstifterin beschuldigte FSN ist die Front der Nationalen Rettung. Im Dezember 1989 löste sich die Kommunistische Partei Rumäniens auf und ein Teil der ehemaligen KP-Mitglieder gründete die Frontul Salvării Naționale (FSN, Nationale Rettungsfront) unter der Führung von Iliescu und übernahm die Macht im Land. Aus der Front entstand später durch Abspaltung in den neunziger Jahren unter Petre Roman die PD. Für Basescu also jetzt die alten “roten Socken”? Hintergrund des Gezeters ist, dass auf dem derzeitigen Parteitag der PDL der von Basescu ungeliebte Vasile Blaga wieder zum Vorsitzenden gewählt wurde. Blaga war mehrfach Minister und früherer Wahlkampfchef von Basescu. Die PDL war nicht zuletzt durch die hohen Verluste bei den letzten Parlamentswahlen hoch zerstritten. Zwei Frauen kämpften um den Vorsitz gegen Blaga: Elena Udrea, als ehemalige Beraterin Basescu’s mit diesem eng verbunden und Monica Macovei, Abgeordnete des Europaparlaments. Elena Udrea beschuldigt Blaga mit schmutzigen Tricks den Vorsitz der Partei erobert zu haben. Sie soll im 2. Wahlgang die Mehrheit bekommen haben. Blaga beschimpft wiederum Udrea als schlechte Verliererin und Monica Macovei will keine Funktion in der Führung der Partei übernehmen.
Vasile Blaga verteidigt sich so: “Ich weiß, dass es schwer ist zu verlieren, ich habe 2011 auch verloren, aber ich habe niemals die Korrektheit und Loyalität der Kollegen bezweifelt. Weder war ich im Hotel bis 12 Uhr nachts, noch habe ich Gratis-Essen ausgegeben. Die Dinge sind jetzt abgeschlossen. Ich werde mich keiner zweifelhaften Loyalität aussetzen, nachdem ich das mitgemacht habe. Die Mannschaft muss jetzt den Wiederaufbau der Partei durchführen. Es gibt ein Leben nach dem 23. März”.
Ein Leben ohne den Staatspäsidenten.
Siehe auch:
Die schöne Elena
Sex statt Wahrheit, wo ist die Gürtellinie?
Ponta und Basescu wollen friedlich zusammenleben und höflich zueinander sein
Informationsquelle
Vasile Blaga, VICTORIE cu SCANDAL. Blaga, către Elena Udrea: Lucrurile sunt încheiate. Nu-mi pui la îndoială loialitatea după ce ai umblat peste tot – Romania Libera
“Den zu Ende gehenden Parteitag der PDL habe ich aufmerksam zur Kenntnis genommen. Ich glaube, dass ich bisher mit dieser Partei ehrlich umgegangen bin. Ich habe erklärt, dass wir nach diesen Wahlen getrennte Wege gehen. Die Art und Weise wie diese Partei uns zu verstehen gegeben hat, was sie unter Demokratie versteht, bringt mich aber jetzt dazu diese Trennung als definitiv und auf Dauer anzusehen. “Auf Wiedersehen Demokratische Partei”, heute haben wir uns getrennt. Ihr werdet für mich kein Mühlstein um den Hals mehr sein, genauso wie ich für euch keinen Mühlstein mehr sein werde. Ich werde mich dem Aufbau anderer Lösungen auf der Rechten widmen, mit ehrlichen Menschen, mit Menschen, die nicht mit den Urnen abhauen, mit Menschen, die das demokratische Recht gegenüber dem Gegner akzeptieren. Ich möchte auch, dass ihr wisst, dass ich nichts tun werde, um ein Stück der Scherben der PDL mit mir zu nehmen. Die PDL hat gezeigt, dass sie nur auf der demokratischen Bahn gehalten werden kann, solange sie einen autoritären Führer hat. Kaum, dass sie das Gefühl haben allein zu sein, fängt der FSN-Flügel mit einem Streit an und der Parteitag ist der Beweis, dass 50% der Partei noch in der rechthaberischen FSN verankert sind. Auf Wiedersehen PD, auf Wiedersehen PDL. Wir haben uns heute definitiv getrennt. Geht euren Weg, ich den meinen”.
Alles deutet auf eine verbitterten Staatspräsidenten hin auf Grund des Liebesentzugs durch seine Ex-Partei. Als Außenstehender mit Kenntnissen dieses Landes stehe ich wieder einmal vor einem rumänischen Buch mit sieben Siegeln und versuche zu verstehen, was da los ist. Die hier als Brandstifterin beschuldigte FSN ist die Front der Nationalen Rettung. Im Dezember 1989 löste sich die Kommunistische Partei Rumäniens auf und ein Teil der ehemaligen KP-Mitglieder gründete die Frontul Salvării Naționale (FSN, Nationale Rettungsfront) unter der Führung von Iliescu und übernahm die Macht im Land. Aus der Front entstand später durch Abspaltung in den neunziger Jahren unter Petre Roman die PD. Für Basescu also jetzt die alten “roten Socken”? Hintergrund des Gezeters ist, dass auf dem derzeitigen Parteitag der PDL der von Basescu ungeliebte Vasile Blaga wieder zum Vorsitzenden gewählt wurde. Blaga war mehrfach Minister und früherer Wahlkampfchef von Basescu. Die PDL war nicht zuletzt durch die hohen Verluste bei den letzten Parlamentswahlen hoch zerstritten. Zwei Frauen kämpften um den Vorsitz gegen Blaga: Elena Udrea, als ehemalige Beraterin Basescu’s mit diesem eng verbunden und Monica Macovei, Abgeordnete des Europaparlaments. Elena Udrea beschuldigt Blaga mit schmutzigen Tricks den Vorsitz der Partei erobert zu haben. Sie soll im 2. Wahlgang die Mehrheit bekommen haben. Blaga beschimpft wiederum Udrea als schlechte Verliererin und Monica Macovei will keine Funktion in der Führung der Partei übernehmen.
Vasile Blaga verteidigt sich so: “Ich weiß, dass es schwer ist zu verlieren, ich habe 2011 auch verloren, aber ich habe niemals die Korrektheit und Loyalität der Kollegen bezweifelt. Weder war ich im Hotel bis 12 Uhr nachts, noch habe ich Gratis-Essen ausgegeben. Die Dinge sind jetzt abgeschlossen. Ich werde mich keiner zweifelhaften Loyalität aussetzen, nachdem ich das mitgemacht habe. Die Mannschaft muss jetzt den Wiederaufbau der Partei durchführen. Es gibt ein Leben nach dem 23. März”.
Ein Leben ohne den Staatspäsidenten.
Siehe auch:
Die schöne Elena
Sex statt Wahrheit, wo ist die Gürtellinie?
Ponta und Basescu wollen friedlich zusammenleben und höflich zueinander sein
Informationsquelle
Vasile Blaga, VICTORIE cu SCANDAL. Blaga, către Elena Udrea: Lucrurile sunt încheiate. Nu-mi pui la îndoială loialitatea după ce ai umblat peste tot – Romania Libera
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