Olympische Spiele ruinierten Athen, Madrid kann trotzdem nicht die Finger davon lassen
Das Handelsblatt schrieb im Juni 2004: “Etwa sechs Milliarden Euro werden die Olympischen Spiele in Athen vom 13. bis 29. August kosten. Das erklärte der griechische Wirtschaftsminister Giorgos Alogoskoufis am Donnerstag im griechischen Parlament. Der ursprüngliche Etat war auf 4,6 Milliarden Euro beziffert worden…..Die gesamte griechische Presse dagegen geht von einem Betrag um die zehn Milliarden Euro aus.” Das IOC soll sich damals herausgeredet haben, dass die hohen Kosten nichts mit den Wünschen des IOC zu tun hätten. Die Griechen hätten darauf bestanden, teure Anlagen zu bauen.
Inzwischen ist Griechenland Pleite. Olympische Spiele hätte das Land wirklich nicht gebraucht. Für eine nachhaltige Entwicklung der griechischen Finanzen haben sie auf jeden Fall nicht gesorgt. Demnächst steht die Entscheidung an, wer im Jahr 2020 die Olympische Spiele ausrichten darf. Noch stehen immer noch genügend bankrotte Großstädte bereit, um noch mehr Geld für diese megalomanen Spiele hinaus zu schmeißen.
Madrid gehört dazu. Nachdem die Stadt bereits zwei mal erfolglos kandidiert hatte, will man es jetzt erneut versuchen. Für 2016 war man an Rio de Janeiro gescheitert. Madrid ist mit 7 Milliarden Euro Schulden die am höchsten verschuldete Stadt Spaniens. Die Arbeitslosenquote liegt bei 15,5%. Die Kassen sind leer und die öffentlichen Dienstleistungen, vor allem im Bildungsbereich werden immer mehr herunter gefahren. Die letzte Kandidatur-Runde hat der Stadt die “bescheidene” Summe von 37,8 Millionen Euro für Öffentlichkeitsarbeit, Vorstellungsreisen und Diäten gekostet. Die Bewohner der Stadt sind immer weniger überzeugt, dass die Kandidatur eine gute Sache ist. Die Zustimmung ist gegenüber der Bewerbung für 2016 um 10 Punkte gesunden.
Die Stadtverwaltung hat im Haushaltsvoranschlag trotzdem einmal 600.000 Euro für die Kandidatur reserviert. Insgesamt sind dafür 7 Millionen Euro vorgesehen mit erwarteten Gesamtkosten von 11 Millionen. Die Stadt beteuert, dass dieses mal alles viel preiswerter ablaufen wird. Gegenüber der Kandidatur 2016 soll das Ausgabenbudget 50% geringer ausfallen. Eine sogenannte “Low-cost-Bewerbung”. Ob dann die Kandidatur nicht vom vornherein zum Scheitern verurteilt ist und auch die geringeren Kosten wieder einmal in den Wind geblasen werden? Das IOC möchte schließlich hofiert werden, der mörderische Wettbewerb um seine Gunst ist nicht mit einer billigen Bewerbung zu haben!
Für nachdenklichere Spanier gibt es genügend Argumente, das Geld sinnvoller zu verwenden. Z.B. zur Verbesserung der öffentlichen Dienste, Einrichtung von Fahrradwegen oder Bekämpfung der extrem hohen Luftverschmutzung in Madrid. Das Geld soll für die Basis und nicht für eine geltungssüchtige Elite ausgegeben. Wie wahr, Spanien lebt zur Zeit ohnehin am Schuldenabgrund und braucht in der Tat nicht den IOC-Zirkus. Eine Stadt kann man auch auf sinnvollerem und nachhaltigerem Wege attraktiv machen.
Informationsquelle
El proyecto de Madrid 2020 costará once millones a la ciudad – Diagonalweb
Inzwischen ist Griechenland Pleite. Olympische Spiele hätte das Land wirklich nicht gebraucht. Für eine nachhaltige Entwicklung der griechischen Finanzen haben sie auf jeden Fall nicht gesorgt. Demnächst steht die Entscheidung an, wer im Jahr 2020 die Olympische Spiele ausrichten darf. Noch stehen immer noch genügend bankrotte Großstädte bereit, um noch mehr Geld für diese megalomanen Spiele hinaus zu schmeißen.
Madrid gehört dazu. Nachdem die Stadt bereits zwei mal erfolglos kandidiert hatte, will man es jetzt erneut versuchen. Für 2016 war man an Rio de Janeiro gescheitert. Madrid ist mit 7 Milliarden Euro Schulden die am höchsten verschuldete Stadt Spaniens. Die Arbeitslosenquote liegt bei 15,5%. Die Kassen sind leer und die öffentlichen Dienstleistungen, vor allem im Bildungsbereich werden immer mehr herunter gefahren. Die letzte Kandidatur-Runde hat der Stadt die “bescheidene” Summe von 37,8 Millionen Euro für Öffentlichkeitsarbeit, Vorstellungsreisen und Diäten gekostet. Die Bewohner der Stadt sind immer weniger überzeugt, dass die Kandidatur eine gute Sache ist. Die Zustimmung ist gegenüber der Bewerbung für 2016 um 10 Punkte gesunden.
Die Stadtverwaltung hat im Haushaltsvoranschlag trotzdem einmal 600.000 Euro für die Kandidatur reserviert. Insgesamt sind dafür 7 Millionen Euro vorgesehen mit erwarteten Gesamtkosten von 11 Millionen. Die Stadt beteuert, dass dieses mal alles viel preiswerter ablaufen wird. Gegenüber der Kandidatur 2016 soll das Ausgabenbudget 50% geringer ausfallen. Eine sogenannte “Low-cost-Bewerbung”. Ob dann die Kandidatur nicht vom vornherein zum Scheitern verurteilt ist und auch die geringeren Kosten wieder einmal in den Wind geblasen werden? Das IOC möchte schließlich hofiert werden, der mörderische Wettbewerb um seine Gunst ist nicht mit einer billigen Bewerbung zu haben!
Für nachdenklichere Spanier gibt es genügend Argumente, das Geld sinnvoller zu verwenden. Z.B. zur Verbesserung der öffentlichen Dienste, Einrichtung von Fahrradwegen oder Bekämpfung der extrem hohen Luftverschmutzung in Madrid. Das Geld soll für die Basis und nicht für eine geltungssüchtige Elite ausgegeben. Wie wahr, Spanien lebt zur Zeit ohnehin am Schuldenabgrund und braucht in der Tat nicht den IOC-Zirkus. Eine Stadt kann man auch auf sinnvollerem und nachhaltigerem Wege attraktiv machen.
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El proyecto de Madrid 2020 costará once millones a la ciudad – Diagonalweb
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