Wer baut heute noch Kathedralen?

Die rumänisch orthodoxe Kirche (Biserica ortodoxa Română) plant das für Bukarest. Der Standort liegt neben dem Palast des Volkes (Palatul Poporului) - Ceausescu's megolomanischem Gebäude. Laut einer Mitteilung der Allgemeinen Zeitung für Rumänien (ADZ) soll jetzt mit dem Bau begonnen werden. In 7 Jahren soll die Kathedrale fertiggestellt sein.

Der überglückliche Patriarch (Preafericitul Părinte) Daniel hat aber jetzt darauf hingewiesen, dass die neue Kathedrale kein Palast, sondern eine Kirche werden solle. Es war auch einmal anders geplant! Überglücklich ist der Patriarch von Amts wegen, denn das Wort "preafericitul", das mit
überglücklich übersetzt werden muss, ist seine offizielle Amtsbezeichnung. Die Kathedrale soll zwei Untergeschosse haben und eine Höhe von 100 m erreichen, soll sich aber durch ausgewogene, harmonische Proportionen auszeichnen. Ein Vergleich: Der kölner Dom erreicht 157 m.

Die orthodoxe rumänische Kirche hat nach dem Sturz Ceausescu's expandiert und ist jetzt auch Inhaberin einer Radiostation (Radio Trinitas) und eines Fernsehprogromms (Televiziunea TRINITAS) sowie eine Zeitung namens "Ziarul Lumina". Die rumänische orthoxe Kirche bezeichnet diese Zeitung als die erste christliche Tageszeitung Rumäniens und demzufolge auch die einzige christlich-orthodoxe Tageszeitung der Welt (singurul cotidian creştin ortodox din lume).

Den Internet-Link zum rumänischen Patriarchat habe ich heute in die Nachrichtenquellen aufgenommen.

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