Staudamm-Tsunami gegen Flugzeugunglück

Der Journalist Marcelo Migliaccio vom "Jornal do Brasil! (JB) wundert sich. Er wundert sich über die Parteilichkeit der Medien und Politiker.

Am 27. Mai ist in Nordostbrasilien, im Bundesstaat Piaui, ein Staudamm gebrochen. 12 Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Die Häuser von 650 Familien wurden zerstört. 14 Ortschaften wurden von der Umwelt abgeschnitten, 10 verschwanden von der Landkarte. Anwohner berichten von Szenen wie aus einem Horrorfilm, 50 Millionen Kubikmeter Wasser zerstörten alles im Umkreis von 80 km. 100 Personen sind immer noch verschwunden.

Migliaccio wundert sich, wieviel Aufwand um den Absturz der Air France-Maschine gemacht wird. Der Staudamm-Bruch hat keine Aufmerksamkeit, schliesslich sind es zumeist einfache Leute, die ihr Leben oder ihre Lebensgrundlage verloren haben. Keine Luftwaffe sucht nach den Vermissten, kein Politiker lässt sich in Piaui blicken.

Fazit von Migliaccio: "Das menschliche Wesen ist seltsam. Sein Mitleiden hat nur eine Adresse (O ser humano é muito singular. Sua comoção tem endereço certo).

Informationsquelle: Jornal do Brasil, E ninguém mais fala da tragédia do tsunami piauiense...

Kommentare

  1. Ja, das ist eben (auch) Brasilien... Menschenleben sind dort oftmals nicht sehr viel wert. Leider. Wie wir am neuen Staudammprojekt in Belo Horizonte sehen, ist Wachstum um jeden Preis das Ziel. Menschen und Natur bleiben da oft auf der Strecke!
    Raphael Bolius

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