Kastrierter Rosé sorgt für Ärger

Im Südwesten Frankreichs ist man im höchsten Masse verärgert über die ohne Gegenstimmen von den Staaten der Europäischen Union beschlossene Regelung, Rosé-Wein auch durch Mischen von Rot- und Weisswein herstellen zu können. Die endgültige Entscheidung über die Erlaubnis zu diesem Mischmasch wird Brüssel voraussichtlich Mitte dieses Monats treffen.

Die französischen Winzer sind trotzdem sauer. Der Winzer Gilles Mouisset aus Fronton in der Nähe von Toulouse hat sich bereits entschieden: "Ich verkaufe so etwas nicht. Ein französischer Winzer (vigneron), der sein Prokukt gewissenhaft herstellt, wird so etwas nie machen. Das ist nicht mehr Wein, das ist Chemie. Das macht die ganze Region unglaubwürdig." Und Diane Germain, Direktorin des Weingutes Château Bellevue La Forêt" hält das Projekt "für eine Katastrophe. Es wird den Markt für Alles und Nichts öffnen."

Der "Rosé" ist in Mode. Sein Marktanteil konnte gegen den Trend bei Rot- und Weisswein gesteigert werden. Frankreich ist weltweit mit 6 Millionen Hektolitern der grösste Rosé-Produzent. Die Brüsseler Entscheidung dient vor allem den grossen Produzenten. Durch die Panscherei können sie grössere Mengen des begehrten Rosé-Weins herstellen.


Informationsquelle: Le Monde, Dans le Sud-Ouest, l'affaire du "rosé coupé" agace les viticulteurs

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