Dem "Moro" hilft auch keine Beherrschung der katalanischen Sprache
Im Gefolge der Wirtschaftskrise verschärft sich auch in Spanien das Verhalten der Bevölkerung und Politiker gegenüber den Ausländern. Symptomatisch ist die jetzt losgetretene Diskussion in der katalanischen Stadt Vic, die sich weigerte, illegale Einwanderer in ihr Melderegister aufzunehmen. Die Entscheidung hat in Spanien und vor allem auch Katalonien eine heftige Diskussion ausgelöst.
In der Stadt Vic sitzen auch Stadtabgeordnete der rechtsextremen "Plataforma per Catalunya" (PXC), deren Hauptprogramm aus ausländerfeindlichen Aktivitäten besteht. Symptomatisch die Erklärung eines ihrer Vertreter, des Sekretärs der Partei in Lleida, auf die Frage: "Kann sich ein Magrebiner, der unsere Sprache lernt, in einen Katalanen verwandeln?" Antwort: "Nein, lassen wir uns nicht von äusseren Erscheinungen darüber täuschen, dass sie unsere Gesellschaft infiltrieren wollen, um sie zu zerstören". Also eine klare Absage an Integration. Zuvor erklärte er, dass es in der Provinz Lleida eine grössere Anzahl Ausländer gebe, vor allem Rumänen und "moros". Moro ist ein despektierlicher Ausdruck, aber trotzdem in Spanien häufig benutzte Bezeichnung für die Nordafrikaner aus dem Maghreb. Man kann diese Bezeichnung mit unserer abwertenden Bezeichnung "Mohr" vergleichen.
Gründer und Präsident dieser Partei ist Josep Anglada i Rius, Jahrgang 1959. Seit Mai 2003 ist der Stadtrat in der Gemeinde Vic. Bei den Wahlen zum Europaparlament im Jahr 1989 kandidierte der für die "Frente Nacional" des Alt-Faschisten Blas Piñar.
Man kann über die Massnahmen der Stadt Vic streiten, ob diese bereits mit Fremdenfeindlichkeit zu tun hat. Die Diskussion darüber hat aber eine breite Welle von rassistischen und fremdenfeindlichen Vorurteilen ans Tageslicht gespült: "Die Einwanderer arbeiten nicht, missbrauchen das Gesundheitssystem und die öffentlichen Schulen, für die sie keine Steuern bezahlen, sind kriminell, respektieren die Regeln für das Zusammenleben nicht usw.". Jetzt fragt man sich, ob die katalanische Gesellschaft derart rassistisch und fremdenfeindlich eingestellt ist. Alle Umfragen deuten daraufhin, dass die fremdenfeindliche Stimmung im Land steigt.
Die Stiftung "Fundación Jaume Bofill" erstellte zum Thema eine Studie und fasst die Erkenntnisse wie folgt zusammen: "Obwohl es eine klare Unterstützung zur Anerkennung der Rechte der Einwanderer gibt und zur Tatsache, ihnen den Zugang zu öffentlichen Leistungen zu erleichter, gibt es doch eine Mehrheit bei den Katalanen, die glauben, dass es eine zu grosse Einwanderung gibt und die Einwanderungsmöglichkeiten begrenzen werden sollen. Es wächst der Eindruck, dass man den Einwanderern mehr Beachtung schenkt als andern Bevölkerungsgruppen, wie den Jugendlichen und den Alten. Es gibt eine Vorstellung, dass die Einwanderer mehr Hilfen als andere Personen in der gleichen wirtschaftlichen Situation erhalten." Der Leiter der Stiftung, Jordi Sánchez, hält es aber für sehr gefährlich, dass demokratische Parteien sich den Forderung der Ultra-Rechten anschliessen. Man solle auf die Bürgemeister hören, die eine Gesetzgebung anwenden müssten, für die sie von den Regierungen kein Geld erhalten. Das Problem der Einwanderung liegt im Ausmass, ob oder nicht das von den Gemeinden noch verwaltet werden kann. Auch in Spanien beschliesst die Regierung Gesetze, die die Gemeinden durchführen müssen, aber kein Geld dafür bekommen.
Informationsquellen: El Pais, La frontera entre realismo y xenofobia; Wikipedia spanisch
In der Stadt Vic sitzen auch Stadtabgeordnete der rechtsextremen "Plataforma per Catalunya" (PXC), deren Hauptprogramm aus ausländerfeindlichen Aktivitäten besteht. Symptomatisch die Erklärung eines ihrer Vertreter, des Sekretärs der Partei in Lleida, auf die Frage: "Kann sich ein Magrebiner, der unsere Sprache lernt, in einen Katalanen verwandeln?" Antwort: "Nein, lassen wir uns nicht von äusseren Erscheinungen darüber täuschen, dass sie unsere Gesellschaft infiltrieren wollen, um sie zu zerstören". Also eine klare Absage an Integration. Zuvor erklärte er, dass es in der Provinz Lleida eine grössere Anzahl Ausländer gebe, vor allem Rumänen und "moros". Moro ist ein despektierlicher Ausdruck, aber trotzdem in Spanien häufig benutzte Bezeichnung für die Nordafrikaner aus dem Maghreb. Man kann diese Bezeichnung mit unserer abwertenden Bezeichnung "Mohr" vergleichen.
Gründer und Präsident dieser Partei ist Josep Anglada i Rius, Jahrgang 1959. Seit Mai 2003 ist der Stadtrat in der Gemeinde Vic. Bei den Wahlen zum Europaparlament im Jahr 1989 kandidierte der für die "Frente Nacional" des Alt-Faschisten Blas Piñar.
Man kann über die Massnahmen der Stadt Vic streiten, ob diese bereits mit Fremdenfeindlichkeit zu tun hat. Die Diskussion darüber hat aber eine breite Welle von rassistischen und fremdenfeindlichen Vorurteilen ans Tageslicht gespült: "Die Einwanderer arbeiten nicht, missbrauchen das Gesundheitssystem und die öffentlichen Schulen, für die sie keine Steuern bezahlen, sind kriminell, respektieren die Regeln für das Zusammenleben nicht usw.". Jetzt fragt man sich, ob die katalanische Gesellschaft derart rassistisch und fremdenfeindlich eingestellt ist. Alle Umfragen deuten daraufhin, dass die fremdenfeindliche Stimmung im Land steigt.
Die Stiftung "Fundación Jaume Bofill" erstellte zum Thema eine Studie und fasst die Erkenntnisse wie folgt zusammen: "Obwohl es eine klare Unterstützung zur Anerkennung der Rechte der Einwanderer gibt und zur Tatsache, ihnen den Zugang zu öffentlichen Leistungen zu erleichter, gibt es doch eine Mehrheit bei den Katalanen, die glauben, dass es eine zu grosse Einwanderung gibt und die Einwanderungsmöglichkeiten begrenzen werden sollen. Es wächst der Eindruck, dass man den Einwanderern mehr Beachtung schenkt als andern Bevölkerungsgruppen, wie den Jugendlichen und den Alten. Es gibt eine Vorstellung, dass die Einwanderer mehr Hilfen als andere Personen in der gleichen wirtschaftlichen Situation erhalten." Der Leiter der Stiftung, Jordi Sánchez, hält es aber für sehr gefährlich, dass demokratische Parteien sich den Forderung der Ultra-Rechten anschliessen. Man solle auf die Bürgemeister hören, die eine Gesetzgebung anwenden müssten, für die sie von den Regierungen kein Geld erhalten. Das Problem der Einwanderung liegt im Ausmass, ob oder nicht das von den Gemeinden noch verwaltet werden kann. Auch in Spanien beschliesst die Regierung Gesetze, die die Gemeinden durchführen müssen, aber kein Geld dafür bekommen.
Informationsquellen: El Pais, La frontera entre realismo y xenofobia; Wikipedia spanisch
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