Seltsame Weihnachtsbräuche: Der hungrige Baumstamm

Die Nordostspanier, insbesondere die Katalanen, haben im Weihnachtsmonat einen seltsamen Gesellen in ihrem Haushalt. Es ist der "Tió de Nadal", der "Weihnachtsonkel". "Nadal" ist die katalanische Bezeichnung für Weihnachten. Dieser Weihnachtsonkel ist allerdings ein komisches Wesen: Ein Baumstrunk, der ab 8. Dezember in der Wohnung aufgestellt wird, und regelmässig gefüttert werden muss. Über Nacht bekommt er noch ein Mäntelchen, damit er nicht friert. Fürs Füttern sind die kleinen Kinder, die noch an ihn glauben, zuständig. Aber am Weihnachtstag, also heute, passiert in den katalanischen Haushalten Schreckliches. Gegen Abend wird der "Onkel" ins Feuer gestellt und unter Absingen von "Onkel-Liedern" mit einem Stock in Stücke gehauen.

Der Präsident der katalanischen Landesregierung, José Montilla, verrät heute der Presse, wie er Weihnachten feiert. Er versammelt sich mit seiner grossen Familie, Ehefrau und sieben Kindern. Unter anderem auch Drillinge von 9 Jahren, die den "Tió de Nadal" nicht mehr füttern wollen. "Sie haben klargestellt, dass sie sich nicht mehr veräppeln lassen, sie seien Erwachsen" erklärte der Präsident. Das wäre das Einzige, was sie auslassen, auf den Dicken mit dem weissen Bart und auf die Drei Könige würden sie selbstverständlich warten. In der Wohnung gibt es die Krippe, den Baum und eine Portion extra Freude als die älteste Tochter der Montilla's aus London eintrifft. Am Tisch warten die Kekse, die Turrones, die Weihnachtslieder und die Verse der Kinder. "Alles sehr traditionell".

Informationsquelle; Wikipedia spanisch, Tió de Nadal und La Vanguardia, Los políticos explican sus costumbres en el paréntesis navideño
Bild: Wikipedia spanisch

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