EU-Kommissarin hält nichts von Zentralisierung der Katastrophenhilfe

Rumänien wurde in den vergangenen Wochen von heftigen Regenfällen heimgesucht. Grosse Teile von Ostrumänien wurden überschwemmt. In der Stadt Galatz an der Donau ist ein Damm gebrochen. Und das Wasser der Donau steigt und steigt. Cernavoda, wo das einzige Atomkraftwerk Rumäniens steht, ist unter Wasser. Die Presse berichtet, dass der Ort ein einziges Schwimmbad sei. Auch die Schwarzmeerstadt Konstanza kämpft mit dem Wasser.

Die rumänische Regierung hat lange gezögert bis sie endlich die Hilfe von der EU erbeten hat. Das war auch der Grund der Zeitung "Romania Libera" die EU-Kommissarin Kristalina Gheorghieva, zuständig für internationale Zusammenarbeit und humanitäre Hilfe, zum Thema Katastrophenhilfe innerhalb der EU zu befragen.

Gheorgheva erklärte, dass man in der EU-Kommission keine zentrale Institution zur Katastrophenhilfe favorisiere. Dagegen werde versucht, die eigenen Kapazitäten der Mitgliedsländer zur Katastrophenbekämpfung zu verbessern. So habe die rumänische Regierung die Initiative zu einem Hilfegesuch an die Mitgliedsländer ergriffen und präzise Wünsche geäussert. Die andern Mitgliedsländer hätten darauf reagiert und Rumänien die gewünschte technische Hilfe zur Verfügung gestellt. Da dies funktioniere, gäbe es auch keine Veranlassung, die Katastrophenhilfe innerhalb der EU zu zentralisieren. Wenn eine zentrale Katastrophenbekämpfung durch Brüssel erfolgen würde, würden die nationalen Regierungen aus ihrer Verantwortung entlassen und diese würden dann nicht mehr in den Katastrophenschutz investieren.

Auf die Frage, ob nicht wenigstens bei den Prognosen und bei den Warnungen vor bevorstehenden Naturkatastrophen wie Waldbränden oder schweren Unwettern, die EU eine stärkere Rolle übernehmen könne, gab Gheorghieva zu, dass da etwas getan werden müsse. Die EU habe eine kleine Arbeitsgruppe zur Vorbeugung von Katastrophen aufgestellt. Man sei jetzt dabei zu diskutieren, wie man die Mitgliedsländer am besten vor einer bevorstehenden Katatstrophe warnen könne.

Im übrigen sei noch nie das Hilfegesuch der Regierung eines Mitgliedslandes bei Naturkatastrophen abgewiesen worden. Die EU-Kommission sehe ich als Vermittlungsstelle, um eingehende Gesuche an die anderen Mitgliedsländer weiter zu geben.

Kristalina Gheorghieva ist eine überzeugte Verfechterin der Theorie der Klimaerwärmung und diesbezüglich gefragt, ob ihr Aufgabengebiet deswegen nicht immer wichtiger würde, antwortete sie: "Ich hoffe nicht..... Aber wir müssen uns auf die Folgen vorbereiten. Ich sage ihnen: Wir sollten für das Gute beten und uns auf das Schlechte vorbereiten!"

Informationsquelle: Romania Libera, "Sa ne rugam pentru bine, dar sa ne pregatim de rau!..."

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