Brasilien empört sich über gewalttätige Krankenschwester

“Ich bin eine ruhige Person, liebe meinen Ehemann, meine Kinder und meine Hunde. Krankenschwester aus Liebe”, so charakterisiert sich die 22-jährige Camilla Correa Alves de Moura Araújo dos Santos in ihrem Twitter-Profil. Sie lebt in Formosa, 80 km von der Hauptstadt Brasilia entfernt.

Ein Nachbar filmte sie dabei, wie sie ihren kleinen Hund der Rasse Yorkshire, 2 Jahre alt, im Beisein ihrer 3-jährigen Tochter in der Wohnung zu Tode prügelte. Brasilianische Medien beschreiben die Szene wie folgt: “Das Video dauert 3 Minuten und 26 Sekunden und zeigt wie die Frau gegen das Tier an verschiedenen Stellen des Körpers inklusive den Kopf tritt. Einer der Tritte schleudert ihn weg. Die Frau handelt ganz ruhig, ohne zu schreien. Das Kind steht bei der ganzen Szene in der Ecke einer Veranda und scheint verängstigt zu sein über das, was es da sieht. Das Tier will vor den Schlägen fliehen, wird aber eingefangen und von neuem geprügelt. Gequält und zitternd wird es unter einen umgestülpten Eimer gequetscht”.

Der Nachbar filmt das ohne einzugreifen. Das Video liegt jetzt als Beweismaterial bei der Polizei. Nach Kenntnisnahme des Videos begab sich die Polizei zur Wohnung der Krankenschwester. Die Polizisten fanden das Tier noch lebend vor und brachten es zur Verterinärstation von Formosa. 2 Tage später starb das Tier an den Verletzungen.

Die Täterin wurde zur Polizei zitiert und musste ein Protokoll unterschreiben. Die Strafen für Tierquälerei sind in Brasilien nicht besonders hoch. Das Strafgesetzbuch sieht Gefängnis von 3 bis 6 Monaten oder eine Geldstrafe vor. Die Strafe kann um das 6-fache erhöht werden, wenn das Tier dabei stirbt. Im Fall von Camilla kommt jedoch strafverschärfend hinzu, dass sie die Tierquälerei in Gegenwart eines Kindes begangen hat. Deswegen kommen noch Vorschriften der Minderjährigenschutzes dazu.

Brasiliens Medien regen sich schon seit Tagen über den Fall auf. Das  Video ist auf Youtube zu sehen und jeder erregt oder ergötzt sich daran, je nachdem. In einem Land, in dem die alltägliche Gewalt – gegen Menschen und Tiere - immer noch überall präsent ist, verwundert einem die Aufregung. Ist es nur Sensationshascherei oder wirklich Interesse am Tierschutz?

Informationsquelle:
Um país contra uma enfermeira – Pernambuco.com

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