Auf eine Tasse Kaffee mit dem Präsidenten
"Hallo, da draussen in ganz Brasilien. Ich bin Luciano Seixas, wir beginnen jetzt mit der Sendung "auf ein Kaffee mit dem Präsidenten", das Programm des Präsidenten Lula. Hallo, Präsident, wie geht es ihnen? Alles klar?"
So startet eine regelmässige Radiosendung des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva. Auf Portugiesisch nennt sich die Sendung "Café com o Presidente". Sie wird jeweils am Montag im Rahmen der Sendung "A Voz do Brasil" (Stimme Brasiliens) übertragen. Das Gespräch wird vom Journalisten Luciano Seixas geführt.
Das Radioprogramm "A voz do Brasil" gibt es seit über 70 Jahren. Das Ziel ist es, alle Bürger des riesigen Landes mit Informationen zu versorgen. Die Sendezeit beläuft sich nur auf 60 Minuten. Die ersten 25 Minuten werden von EBC, einem Unternehmen für Kommunikation der brasilianischen Regierung, produziert. Hier wird der Bürger mit den Informationen der ausführenden Gewalt - sprich den Amtsträgern in Brasilia - versorgt. Die restlichen 35 Minuten dürfen die Justiz und die gesetzgebenden Körperschaften zur Belehrung des Bürgers benutzen. Inzwischen "betwittert" die Stimme Brasiliens auch seine Bürger.
Gegründet wurde das Programm zur Zeit des "Estado Novo" (des neuen Staates). Es sollte die Diktatur von Getulio Vargas populär machen und diente wärend mehrerer Jahrzehnte der Regierungspropaganda. Ab 1985 im Rahmen der Redemokratisierung Brasiliens sank die Bedeutung der Sendung. Sie hatte aber immer noch eine weitverbreite Hörerschaft, da alle Radiosender gezwungen waren, das Programm zu übernehmen. 1998 wurde die Sendung modernisiert. "A Voz do Brasil" beschreibt die Änderung wie folgt: "O Guarani" (Nationalhymne) blieb, aber neue Erkennungsmelodien wurden eingeführt, um die Erkennbarkeit zu aktualisieren. Der schwerfällige Text wurde durch eine leichtere Formulierung ersetzt. Der getragene Tonfall wurde abgemildert, indem jetzt eine Frau als Sprecherin fungierte. Das Ziel der Sendung bleibt jedoch die Förderung der Behörden und die Bekanntmachung ihrer Aktivitäten".
Erst 2003 kam es unter Präsident Luiz Inácio Lula da Silva zu einer radikalen Reform, bei dem das journalistische Konzept völlig überarbeitet wurde. Die Informationen kamen jetzt nicht mehr von Behörden, sondern wurden von Journalisten erstellt. Die Aufgabe der Sendung war es jetzt, über den Zusammenhang zwischen Politik und den Bedürfnissen der Bevölkerung zu berichten. Endlich durfte im Programm auch der Bürger seine Meinung sagen. Die Nationalhymne gab es plötzlich in einem Mix aus Forró, Samba, Choro, Bossa-Nova, Capoeira und auch Techno.
So startet eine regelmässige Radiosendung des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva. Auf Portugiesisch nennt sich die Sendung "Café com o Presidente". Sie wird jeweils am Montag im Rahmen der Sendung "A Voz do Brasil" (Stimme Brasiliens) übertragen. Das Gespräch wird vom Journalisten Luciano Seixas geführt.
Das Radioprogramm "A voz do Brasil" gibt es seit über 70 Jahren. Das Ziel ist es, alle Bürger des riesigen Landes mit Informationen zu versorgen. Die Sendezeit beläuft sich nur auf 60 Minuten. Die ersten 25 Minuten werden von EBC, einem Unternehmen für Kommunikation der brasilianischen Regierung, produziert. Hier wird der Bürger mit den Informationen der ausführenden Gewalt - sprich den Amtsträgern in Brasilia - versorgt. Die restlichen 35 Minuten dürfen die Justiz und die gesetzgebenden Körperschaften zur Belehrung des Bürgers benutzen. Inzwischen "betwittert" die Stimme Brasiliens auch seine Bürger.
Gegründet wurde das Programm zur Zeit des "Estado Novo" (des neuen Staates). Es sollte die Diktatur von Getulio Vargas populär machen und diente wärend mehrerer Jahrzehnte der Regierungspropaganda. Ab 1985 im Rahmen der Redemokratisierung Brasiliens sank die Bedeutung der Sendung. Sie hatte aber immer noch eine weitverbreite Hörerschaft, da alle Radiosender gezwungen waren, das Programm zu übernehmen. 1998 wurde die Sendung modernisiert. "A Voz do Brasil" beschreibt die Änderung wie folgt: "O Guarani" (Nationalhymne) blieb, aber neue Erkennungsmelodien wurden eingeführt, um die Erkennbarkeit zu aktualisieren. Der schwerfällige Text wurde durch eine leichtere Formulierung ersetzt. Der getragene Tonfall wurde abgemildert, indem jetzt eine Frau als Sprecherin fungierte. Das Ziel der Sendung bleibt jedoch die Förderung der Behörden und die Bekanntmachung ihrer Aktivitäten".
Erst 2003 kam es unter Präsident Luiz Inácio Lula da Silva zu einer radikalen Reform, bei dem das journalistische Konzept völlig überarbeitet wurde. Die Informationen kamen jetzt nicht mehr von Behörden, sondern wurden von Journalisten erstellt. Die Aufgabe der Sendung war es jetzt, über den Zusammenhang zwischen Politik und den Bedürfnissen der Bevölkerung zu berichten. Endlich durfte im Programm auch der Bürger seine Meinung sagen. Die Nationalhymne gab es plötzlich in einem Mix aus Forró, Samba, Choro, Bossa-Nova, Capoeira und auch Techno.
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