Frankreich ekelt sich vor seinen Schlachthöfen und empört sich über Tierquälerei
Massentierhaltung in Frankreich: 83% der Hühner werden in geschlossenen
Ställen aufgezogen, 68% der Hennen und 99% der Kaninchen werden in Käfigen
gehalten. 95% der Schweine fristen ihr kurzes Leben in geschlossenen Ställen auf
Gitterrosten. Die Tiere werden nur als Handelsware gesehen, man verstümmelt sie
(Kastration ohne Betäubung, Abschneiden der Schwänze oder der Schnäbel). Ihre
Sterblichkeitsrate ist sehr groß, zum Beispiel sterben 20% der Schweine vor
ihrer Schlachtung.
Industrielle Massentierhaltung wie in Deutschland auch. Das Tier wird nicht als Lebewesen gesehen, sondern nur als Handelsprodukt. Während in Deutschland die Konsumenten seit einiger Zeit ins Grübeln geraten sind und sich eine Bewegung gegen Massentierhaltung gebildet hat, hat man in Frankreich, das wir als Schlemmerland kennen, bisher beide Augen zugedrückt beziehungsweise die Verbraucher wollten nicht so genau wissen wie das Fleisch auf ihrem Teller gelandet ist. Zwar hat sich seit einiger Zeit eine Bewegung gegen besonders ausgeprägte Tierquälereien wie Stopfleber bei Gänsen gebildet, aber im Bereich der Massentierhaltung blieb es relativ ruhig.
Damit ist es wohl jetzt vorbei. Unglaubliche Zustände in den Schlachthören von Alès und Vigan, die jetzt ans Tageslicht gekommen sind, haben die Franzosen schockiert. Die Tierschutzvereinigung “Association L124” hatte die skandalösen Zustände publik gemacht. Die Zeitung Le Figaro schreibt über die Enthüllungen:
Die Bilder sind traurig. Kaum vier Monate nach dem Skandal, der nach den Videos, die im Schlachthaus von Alès gedreht wurden, ausgelöst wurde, sorgte eine andere Einrichtung in der Region Gard durch schockierende Bilder der Tierschutzvereinigung L214 für Empörung. Die Bilder zeigten dieselben Zustände wie im Schlachthaus von Alès: Brutal behandelte Tiere, unzureichend betäubt, Abstechen des Tieres, während es noch bei Bewusstsein ist, offensichtliche Missachtung grundlegender Hygiene-Vorschriften.
Die Zeitung Libération hat in einem Kommentar des Herausgebers dazu folgendes geschrieben:
Die gesunde Empörung, die einen großen Teil der öffentlichen Meinung hinsichtlich des Schauspiels der Grausamkeiten, die man Tieren in mehreren französischen Schlachthäusern zufügt, erfasst hat, geht weit hinaus über eine simple Reaktion des mehr oder weniger sentimentalen Mitleidens. Sie stellt brutal die Hauptfrage, sowohl in sozialer als auch philosophischer Hinsicht, nämlich dem des Leidens der Tiere in unserer Gesellschaft. …
Man kommt dann logischerweise zu folgender Überlegung: Von dem Moment an, an dem man mit der notorisch schlechten Behandlung von Kühen, Schweinen oder Lämmern in den Schlachthöfen mit illegaler Praxis konfrontiert wird, ist man empört über die Grausamkeit gegenüber diesen leidenden Wesen, wie kann man dann noch einem Massenmord zustimmen wie er durch die industrielle Schlachtung passiert? Ist ein Tod, der ohne zwingenden Grund verursacht wrid nicht wie man oft sagt das Schlimmste an Übel und das Schlimmste an Grausamkeit? Die Blicke der Tiere, die begreifen, dass sie in diesen Tötungsfabriken umgebracht werden, spricht für sich … Spätestens hier bekommt das von der veganen Bewegung entwickelte Argument gegen jede nutzlose Ausbeutung der Tierwelt seinen Sinn. Selbst, wenn der, der diese Zeilen schreibt weder Vegetarier und noch weniger Veganer ist, in der Sache steckt eine überzeugende Logik.
Die Menschheit kann sehr wohl leben, ohne Fleisch zu konsumieren. Das bedeutet nicht mehr Milliarden von Tiere jedes Jahr zu töten aus einziger Sorge um die bisherigen Ernährungsgewohnheiten. Sicherlich werden diese Traditionen nicht von heute auf morgen verschwinden und auch die Agrarwirtschaft wird nicht plötzlich ihre Aufzuchtbedingungen ändern. Aber es gibt jetzt einen Grund, um unser Weltgewissen zu schärfen: Die planetare Gastronomie, und das muss jeder zur Kenntnis nehmen, ist in allererster Linie auf einer massenhaft angewendeten Grausamkeit begründet.
Informationsquelle
La viande, un concentré de souffrance
Derrière la gastronomie, une cruauté de masse
Enquête ouverte après une nouvelle vidéo choc tournée dans un abattoir du Gard
Industrielle Massentierhaltung wie in Deutschland auch. Das Tier wird nicht als Lebewesen gesehen, sondern nur als Handelsprodukt. Während in Deutschland die Konsumenten seit einiger Zeit ins Grübeln geraten sind und sich eine Bewegung gegen Massentierhaltung gebildet hat, hat man in Frankreich, das wir als Schlemmerland kennen, bisher beide Augen zugedrückt beziehungsweise die Verbraucher wollten nicht so genau wissen wie das Fleisch auf ihrem Teller gelandet ist. Zwar hat sich seit einiger Zeit eine Bewegung gegen besonders ausgeprägte Tierquälereien wie Stopfleber bei Gänsen gebildet, aber im Bereich der Massentierhaltung blieb es relativ ruhig.
Damit ist es wohl jetzt vorbei. Unglaubliche Zustände in den Schlachthören von Alès und Vigan, die jetzt ans Tageslicht gekommen sind, haben die Franzosen schockiert. Die Tierschutzvereinigung “Association L124” hatte die skandalösen Zustände publik gemacht. Die Zeitung Le Figaro schreibt über die Enthüllungen:
Die Bilder sind traurig. Kaum vier Monate nach dem Skandal, der nach den Videos, die im Schlachthaus von Alès gedreht wurden, ausgelöst wurde, sorgte eine andere Einrichtung in der Region Gard durch schockierende Bilder der Tierschutzvereinigung L214 für Empörung. Die Bilder zeigten dieselben Zustände wie im Schlachthaus von Alès: Brutal behandelte Tiere, unzureichend betäubt, Abstechen des Tieres, während es noch bei Bewusstsein ist, offensichtliche Missachtung grundlegender Hygiene-Vorschriften.
Die Zeitung Libération hat in einem Kommentar des Herausgebers dazu folgendes geschrieben:
Die gesunde Empörung, die einen großen Teil der öffentlichen Meinung hinsichtlich des Schauspiels der Grausamkeiten, die man Tieren in mehreren französischen Schlachthäusern zufügt, erfasst hat, geht weit hinaus über eine simple Reaktion des mehr oder weniger sentimentalen Mitleidens. Sie stellt brutal die Hauptfrage, sowohl in sozialer als auch philosophischer Hinsicht, nämlich dem des Leidens der Tiere in unserer Gesellschaft. …
Man kommt dann logischerweise zu folgender Überlegung: Von dem Moment an, an dem man mit der notorisch schlechten Behandlung von Kühen, Schweinen oder Lämmern in den Schlachthöfen mit illegaler Praxis konfrontiert wird, ist man empört über die Grausamkeit gegenüber diesen leidenden Wesen, wie kann man dann noch einem Massenmord zustimmen wie er durch die industrielle Schlachtung passiert? Ist ein Tod, der ohne zwingenden Grund verursacht wrid nicht wie man oft sagt das Schlimmste an Übel und das Schlimmste an Grausamkeit? Die Blicke der Tiere, die begreifen, dass sie in diesen Tötungsfabriken umgebracht werden, spricht für sich … Spätestens hier bekommt das von der veganen Bewegung entwickelte Argument gegen jede nutzlose Ausbeutung der Tierwelt seinen Sinn. Selbst, wenn der, der diese Zeilen schreibt weder Vegetarier und noch weniger Veganer ist, in der Sache steckt eine überzeugende Logik.
Die Menschheit kann sehr wohl leben, ohne Fleisch zu konsumieren. Das bedeutet nicht mehr Milliarden von Tiere jedes Jahr zu töten aus einziger Sorge um die bisherigen Ernährungsgewohnheiten. Sicherlich werden diese Traditionen nicht von heute auf morgen verschwinden und auch die Agrarwirtschaft wird nicht plötzlich ihre Aufzuchtbedingungen ändern. Aber es gibt jetzt einen Grund, um unser Weltgewissen zu schärfen: Die planetare Gastronomie, und das muss jeder zur Kenntnis nehmen, ist in allererster Linie auf einer massenhaft angewendeten Grausamkeit begründet.
Informationsquelle
La viande, un concentré de souffrance
Derrière la gastronomie, une cruauté de masse
Enquête ouverte après une nouvelle vidéo choc tournée dans un abattoir du Gard
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