Angst vor Erdbeben in Bukarest

Seit dem verheerenden Erdbeben von 1977 leben die Bukarester, bei denen in regelmäßigen Abständen die Erde wackelt, mit der ständigen Angst vor einem neuen, mindestens genauso schlimmen Erdbeben. Die Angst steckt den Leuten noch in den Knochen.

Die Stadtverwaltung will zur Sicherheitssituation zumindest auf dem Wege der Information beitragen. Seit einigen Jahren erhält jedes Gebäude, das bei einem vergleichbaren Erdbeben voraussichtlich zusammenkracht, eine rote Plakette (bulina rosie), damit die Bewohner wissen, was sie erwartet. Wenig beruhigend, wenn man darin wohnt und kein Geld zum Umziehen oder für Sanierungsmaßnahmen hat.

"Romania Libera" berichtet heute, dass im Stadtzentrum, in der Lipscani-Strasse (Leipziger Strasse) in einem Gebäude, das in die höchste Risiko-Klasse eingestuft ist, ein Hotel (Hotel Miorita) und ein Restaurant betrieben werden. Die Verantwortlichen für Hotel und Restaurant sehen darin kein Problem: Die Kunden würden ja die rote Plakette sehen und dann auf eigenes Risiko trotzdem hineingehen. Und die strömen nur so dorthin, denn das Restaurant soll zu den Bestbesuchtesten von Bukarest gehören.

Wer trägt die Verantwortung: Sie löst sich im gegenseitigen Zuschieben zwischen Eigentümer, Stadtverwaltung, Tourismus-Ministerium in Nebel auf.

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