Spanischer Ex-König ein Grabscher, sein Sohn ein Reaktionär

Die Journalistin Pilar Rahola beschuldigte den Ex-König Juan Carlos vor kurzem in einer Fernsehsendung, sie noch als König im Amt sexuell belästigt zu haben. Er habe sie bei einem offiziellen Gespräch an die Brust gefasst und diese gequetscht. Sie sei so perplex gewesen, dass sie zwar in einer ersten Reaktion ihn wegstossen wollte, aber aus Rücksicht auf die Person des Staatsoberhauptes davor zurückschreckte.

Den Spaniern ist Juan Carlos inzwischen als Schürzenjäger bekannt, obwohl das Königshaus und die Regierung alles getan haben und noch tun, um seine Eskapaden zu vertuschen. Vor einiger Zeit schrieb ein pensionierter hoher Militär in einem Buch über den Monarchen, dass Juan Carlos bekannt dafür gewesen sei, im Laufe seines Lebens mit fast 5.000 Frauen angebandelt zu haben. "Die schönsten Fimstars und die spektakulärsten Vertreterinnen der hohen spanischen Gesellschaft und des Auslands gingen mal mehr oder weniger lang durch sein Bett, obwohl er auch einfachere Frauen nicht verachtete", schrieb Martínez Ingles.

Dass er dazu auch noch ziemlich korrupt war und es auf diesem Weg schaffte, einer der reichsten Männer Spaniens zu werden, aber dank der spanischen Verfassung, die dem Monarchen völlige Straffreiheit garantiert, nicht strafrechtlich verfolgt werden kann, steht noch auf einem anderen Blatt.

Von seinem Sohn, dem derzeitigen König Felipe VI, sind sexuelle Eskapaden nicht bekannt. Dafür gilt er eher als Versager auf dem Thron. Während Pilar Rahola dem Ex-König noch zugesteht, eine Hand für die Lösung von Problemen zu haben, hält sie den derzeitigen König für einen reaktionären Sturkopf: "Der derzeitige König ist ein Leichtgewicht, der in einer Schule der harten spanischen Linie ausgebildet wurde. Er ist ein spanischer Patriot, der durchaus auch (die Faschistenpartei) Vox wählen könnte. Der fasst einem nicht an die Brust, aber er ist ein ziemlicher Nichtsnutz".


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