Mallorca: Umweltkatastrophe mit Ansage

In der Ortschaft Sant Llorenç auf Mallorca kam es vor kurzem            zu einer Umweltkatastrophe. 12 Personen verloren ihr Leben, ganze Straßenzüge wurden verwüstet und Wohnungen überschwemmt. 

Alles Schicksal oder höhere Gewalt?

Nein, meint die spanische Umweltschutzorganisation "Ecologistas en Acción" (EA). Seit Jahrzehnten würde in Spanien gebaut, wo nicht gebaut werden dürfte. Und dies, obwohl es bereits seit 17 Jahren Gesetze gebe, die das verbieten.
Die Organisation beklagt sich, dass von ihr bereits seit 20 Jahren die Bebauung in Flussbetten, die nicht nur eine gravierende Umweltschädigung bedeuteten, sondern auch das Leben von Menschen in Gefahr brächten, angezeigt worden waren. "Tatsächlich hat EA erreicht, dass die Notwendigkeit der Eliminierung jeder Art von Bauwerken in Flussbetten sowie in Zonen hoher Überschwemmungsgefahr in das Gesetz zum Hydrologischen Nationalplan aufgenommen wurde. Aber obwohl diese Bestimmung seit 17 Jahren in Kraft ist, haben die jeweiligen Verwaltungen sie nicht angewendet und haben erlaubt, dass man in diesen Zonen weiterhin baut. So ist das Risiko, dass sich Katastrophen wie in Sant LLorenc auch an anderen Orte unseres Landes wiederholen, sich ständig erhöht", schreibt die Umweltorganisation.

Nach Schätzungen von EA gibt es mehr als 40.000 Bauwerke verteilt über ganz Spanien, die in Flussbetten und Hochrisiko-Überschwemmungsgebieten liegen. Bei der Mehrheit handelt es um Wohnungen, aber auch um Sportplätze, Campingplätze, Restaurant und jede Art von Bauwerken. Wenigstens ist es den Verwaltungsbehörden gelungen, diese Zonen zu identifizieren, aber bezüglich der gefährdeten Bauwerke wird nicht gehandelt.

EA stellte deshalb erneut und zum wiederholten Mal seine Forderung an die zuständigen Verwaltungsbehörden, dass sie endlich dafür sorgen, dass in Flussbetten nicht gebaut wird. Damit würden auch die Ökosysteme der Flüsse geschützt und damit auch das Risiko für das Leben der Menschen vermieden. Die geltende Gesetzgebung solle endlich auch umgesetzt werden und alle Bauwerke in den Flussbetten und im Gefährdungsbereich entfernt werden. Nur auf diese Weise könne vermieden werden, dass Ereignisse wie in Sant Llorenç sich wiederholten, denn mittelfristig könne weder vorhergesehen werden, wo es regnen werde, nicht wann und wieviel, aber zumindest wisse man, wohin das Wasser fließe.

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