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Es werden Posts vom März, 2015 angezeigt.

Die Anarchisten bemächtigen sich der Karwoche und der spanische Staat zeigt seine Parteilichkeit

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Ab Sonntag marschieren sie wieder, die frommen spanischen “ Nazarenos ”, die ihrer Trauer über den Tod des HERRN in langen Prozessionen mit meist einer Gipsstatue der Jungfrau Maria an der Spitze ein Zeichen setzen. Besonders attraktiv sind die Prozessionen in Sevilla , das das spanische Zentrum der Feierlichkeiten zur “ Semana Santa ” (Karwoche) ist. Das religiöse Spektakel ist im Laufe der Zeit jedoch zu einem Folklore- und Touristenspektakel degeneriert und so verwundert es nicht, dass ein beträchtlicher Teil der Spanier respektlos die Aufmerksamkeit auch auf eigene, nicht-religiöse - Anliegen lenken möchte. Bereits 2014 gab es einen erheblichen Aufruhr, weil die Gewerkschaft CGT unterstützt von Lesben, Schwulen und Abtreibungsbefürwortern die alternative Prozession “Anarchistenbruderschaft von der heiligsten ungehorsamen Fotze und die heilige Beerdigung der Arbeiterrechte” (anarcofradía del santísimo coño insumiso y el santo entierro de los derechos sociolaborales) in Sevilla v

Flug Germanwings macht die Möglichkeit einer ganz anderen Katastrophe verständlich

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Gestern ist der Flug von Germanwings auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf an den savoyischen Alpen zerschellt. 150 Menschen starben. Die Experten wissen noch nicht, was der Grund für diesen Absturz war. Eine Möglichkeit schildert Blogger Victor aus Frankreich: Ein plötzlicher Druckabfall in der Kabine und Bewusstlosigkeit der Piloten, die das Flugzeug nicht mehr steuern können und auf die Alpen zurasen. Blogger Victor: “Während 8 langer Minuten gab es keinen Funkkontakt mehr zum Flugzeug. War es nun ein Fall der Bewusstlosigkeit wegen Sauerstoffmangel? Ohne Chance, dass sie noch zu den Sauerstoffmasken greifen konnten? Das ist möglich. Oder eine andere Möglichkeit: Ein düsteren Geist könnte einem auch an eine Kugel im Nacken der Piloten denken lassen… aber das ist wirklich etwas für die ganz düster Denkenden. Aber nun kommt Victor aus diesem Anlass ein in der Zukunft liegendes Horrorszenario in den Kopf, das durchaus realistisch sein könnte: “Diese selben schlecht denkenden

Wasser ist keine Handelsware, sondern ein Menschenrecht

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Foto: Ein schöner Tag ist ein Tag, an dem es regnet von Matheus TV Carvalho São Paulo stöhnt weiter unter Wassermangel und die Proteste nehmen zu. Das “Kollektiv zum Kampf ums Wasser” ( Coletivo del luta pela agua ) schreibt auf seiner Webseite: “São Paulo erlebt eine Wasserkrise bisher nicht erlebten Ausmaßes. Es ist ein schwierige Situation für uns alle. Schon seit Jahren wird die Regierung des Bundesstaates vor dem Risiko eines Kollapses wegen der mangelhaften Infrastruktur zur Versorgung der Metropolregion von São Paulo und Campinas gewarnt. Obwohl dringend notwendig, gab es keine Investition in die Ausweitung des Versorgungsnetzes angepasst an die wachsenden Städte. Fahrlässiger Umgang mit dem Umweltschutz, fehlende Abwasseraufbereitung, Bebauung der Flussauen und Versiegelung des Bodens mit dazu kommenden Unwirksamkeit der Investitionen und dem Fehlen von Planung, haben zur Verschärfung der Krise beigetragen.” Aber es sind nicht nur diese Versäumnisse. Der Wasserversorgung

Barcelona will Autobahnzubringer mit Stadt-Allee humaner machen

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Von Barcelonas Süden aus dem Llobregat -Tal zwängen sich zwei Autobahnmonster jeweils rechts und links des Llobregat-Flusses in einer Biegung Richtung Norden zur Stadt-Avenida “Diagonal” in Richtung Stadtzentrum. Die Zufahrt mit der Bezeichnung B-23 ist dicht befahren und ein wenig gemütlicher Ort zum Verbleiben. Zwar ist auch die teilweise bis zu 10-spurige Diagonal ein Verkehrsmonster, aber sie ist wenigstens begrünt und mit Palmen umsäumt. Dagegen trennt die B-23 die Vorortgemeinden Sant Just Desvern , Esplugues und Sant Joan Despi voneinander. Die Deutsche Schule in Esplugues bietet einen “schönen” Blick auf diesen Zubringer. Die Anliegergemeinde Sant Joan Despí beschreibt die B-23 so: “Gegenwärtig ist die B23 eine Schnellstraße nur für den motorisierten Verkehr. Es gibt keine Alleen und keine Seitenstraßen für den lokalen Verkehr der Gemeinden, die durch sie zerschnitten werden. Es gibt keine Spur für den öffentlichen Nahverkehr und demzufolge auch keinen Zugang für Fußgäng

Die euroskeptischen Engländer bedrohen Schottlands Platz in Europa

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Humza Yousef, geboren 1985, Sohn einer kenianischen Mutter und eines pakistanischen Vaters, die in den 60er Jahren nach Großbritannien einwanderten, ist schottischer Minister für Europa und Internationale Entwicklung. Humza Yousef hat in Glasgow studiert und war in verschiedenen Projekten der Sozialarbeit tätig. 2011 wurde er – mit 25 Jahren der jüngste Abgeordnete - in das schottische Parlament gewählt. Seinen Diensteid leistete er in Englisch und Urdu, der Sprache seines Vaters. Im November wurde er in der Funktion eines Staatsministers zum Minister für Europa und Internationale Angelegenheiten ernannt. Er ist der erste muslimische Minister im schottischen Kabinett. Humza Yousef ist auch überzeugter Europäer. Er sprach vor kurzem seine Überzeugung aus, dass der euroskeptische Kurs des britischen Parlaments die Stellung Schottlands in Europa gefährde. Ein britisches Referendum über den Austritt aus der EU bezeichnet er als große Gefahr für Schottland. In einer Debatte im schottisc

Zerrissenes Brasilien: Es ist immer der Gegner, der korrupt ist

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Zumindest meint dies José Ribamar Bessa Freire, ein aus Manaus stammender Anthropologe, der an der Bundesuniversität Rio de Janeiro das Programm “Pro-Indio” koordiniert. Er befürchtet, dass Brasilien auf dem besten Wege ist, ein zweites Venezuela zu werden und begründet dies damit, dass die Intoleranz in Brasilien in einer furchterregenden Form zugenommen hat. An diesem Wochenende hätten viele Menschen für die Staatspräsidentin mit dem Slogan “Bleib Dilma!” demonstriert. Er hätte gerne mitdemonstriert, befürchtet aber, dass er von den beiden in einander verbissenen Seiten verprügelt worden wäre. Dilma Rousseff , die Staatspräsidentin, hat nach Meinung von Ribamar Bessa Freire die letzten Wahlen mit vielen Lügen gewonnen. Die größte Lüge gab es aber nach den Wahlen, als sie Joaquim Levy , Direktor der Bank Bradesco , in Verneigung vor dem Finanzkapital, das sie in ihrem Wahlkampf so kritisiert hatte, zum Finanzminister machte. Zudem habe sie eine Menge umstrittener Personen wie Held

Der Turmbau zu Benidorm wird zum Fiasko

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Es sollte das höchste Wohngebäude Europas werden, ein Wolkenkratzer mit 47 Stockwerken namens InTempo in Benidorm . Zwei Zwillingstürme verbunden durch ein konisches Zwischenstück. Warum an einen Touristenort dieses Monstrum gestellt werden sollte, bleibt vielen ein Rätsel. Der Grund wird aber der neurotische Zwang der Spanier sein, an der Küste eine Zweitwohnung zu besitzen. Zudem ist Benidorm ein Gemeinde bei der es keine Baubeschränkungen bezüglich der Höhe gibt.  Und da der Bau kurz vor der Immobilien- und Wirtschaftskrise begann, glaubte niemand daran, dass etwas schief gehen könnte. Die Bauherren sprachen in ihrem Übermut von “der Kathedrale des 21. Jahrhunderts von Benidorm”. Nun steht der Beton-Koloss im Ort und die Bauherren sind pleite. Die Schulden belaufen sich auf 140 Millionen €. Das Gebäude ist zu 90% fertig. Das Insolvenzgericht in Alicante muss nun entscheiden, wie es weitergehen soll. 138 Gläubiger stehen derzeit Schlange und wollen ihr Geld sehen. Viele Wohnungen

Auch Rumänen wollen nicht vergiftet werden: Hau ab Kronospan!

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Kronospan ist ein Unternehmen der holzverarbeitenden Industrie in Rumänien, das österreichischen Eigentümern gehört. 2004 kaufte der Konzern der italienischen Gruppe MD Fratti ein Produktionsstätte im rumänischen Sebeș (Mühlbach) ab. In Sebeș betreibt Kronospan auch eine Fabrik zur Produktion von Formaldehyd , wo zur Zeit jährlich 30.000 Tonnen dieses Stoffs hergestellt werden. Das reicht Kronospan nicht, das Unternehmen will jetzt eine Formaldehyd-Fabrik bauen mit einer Produktionskapazität von 60.000 Tonnen. Die Wiener Zeitung schrieb im vergangenen Jahr über die Eigentümer: Sie zählt zu den reichsten Familien Österreichs, die Salzburger Industriellen-Dynastie Kaindl. Unter diesem Namen werden Parkett- und Laminat-Böden verkauft. Hinter Kaindl steckt aber auch noch Kronospan, der größte Spanplatten-Erzeuger Europas mit einem Umsatz von zirka zwei Milliarden Euro und weltweit insgesamt 14.000 Mitarbeitern. Die über den Globus verstreuten 40 Werke werden überaus autonom geführt,

Das britische Dilemma mit der EU: Was passiert in der Stunde der Entscheidung?

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Unter dem Titel “Ein EU-Erklärer für jemanden der schnell gelangweilt wird: was geschieht, wenn wir rausgehen” hat sich die Spezialistin für die Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich (UK) und der Europäischen Union (EU), Frances Robinson, in einer ironischen Form des Themas angenommen. Sie verlegt das Interview mit einem ratlos an der Urne stehenden Briten in das Jahr 2017, das Jahr, in dem vielleicht die Abstimmung über den EU-Austritt Großbritanniens stattfinden wird. Sie schlägt dem ratlosen Wähler in Anlehnung an das Beispiel anderer Nicht-EU-Länder vier Optionen für den Fall, dass sich die Briten für einen Austritt aus der EU entscheiden würden. Zum Beispiel Norwegen . Die sind nicht in der EU, aber mit der EU über die EFTA verbunden, über die sie einen freien Zugang zum Binnenmarkt haben. Auf Anhieb findet der ratlose Wähler das “great” , aber er wird belehrt, dass Norwegen dafür auch alle Regeln des Binnenmarktes übernehmen muss. Norwegen hat auf diese Wei

Die Betonfraktion in Sevilla will dem Guadalquivir an den Kragen und die Justiz stellt sich dagegen

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Sevilla , besser gesagt interessierte Kreise in Sevilla um den Oberbürgermeister Zoido, möchte gerne ein große Hafenstadt werden. Nun liegt Sevilla nicht am Meer, sondern am Fluss Guadalquivir und sein derzeitiger Hafen kann derzeit nur mit kleineren Schiffen angesteuert werden. Das passt nicht in das gigantomanische Weltbild des Oberbürgermeisters und der mit ihm verbundenen und auf Aufträge hoffenden Bauindustrie. Deshalb hatte die Stadt beschlossen, den Hafen auszubauen und dafür den schiffbaren Teil des Guadalquivir zu vertiefen. Das ganze wurde kleingeredet und als eine sogenannte “begleitende Maßnahme” deklariert. Nun gibt es in Spanien auch schon Umweltschutzorganisationen, die ein aufmerksames Auge auf die Pläne der Politiker werfen. Das Mündungsgebiet des Guadalquivir und der mit ihm verbundene Nationalpark der Coto de Donaña sind Spaniens wichtigstes Freuchtgebiet. Er ist ist ein wichtiges Rastgebiet für europäische Zugvögel, die hier auf ihrer Reise nach Afrika Station

Wenn die Kleine und Hübsche nicht klein und hübsch sein will

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Der bevorstehende Weltfrauentag regt weltweit zum Nachdenken über den Stand der Frauenrechte ein. So auch in Frankreich, wo heute ein Bericht des Rates für Gleichstellung im Berufsleben ( CESP ) der Ministerin für soziale Angelegenheiten, Marisol Touraine , übergeben wurde. Danach benehmen sich die französischen Männer im Berufsalltag immer noch reichlich sexistisch. “Meine Kleine” (ma petite)  oder “meine Hübsche” (ma jolie) sind so die üblichen sexistischen Anreden gegen die sich Frauen wehren müssen. Daneben werden auch gerne Zoten gerissen oder man behandelt Frauen von oben herab. Der Sexismus ist nach Meinung des CESP immer noch gut verankert im Berufsalltag. Für die Ministerin ist es der “ordinäre Sexismus, der darin besteht, dass man eine Frau systematisch mit Vornamen oder verniedlichend anredet und damit die Frauen herabsetzt”, der den Alltag beherrscht. Sie verlangt, dass das Gesetz des Verschweigens gegen Verstöße gebrochen wird. Trotzdem glaubt sie, dass die Franzosen

Die WM-Stadt in Recife: Außer Spesen nichts gewesen

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Die “Cidade da Copa”, die Stadt  der (Fußball-)Weltmeisterschaft in Recife, sollte laut Wikipedia portugiesisch die erste “intelligente” Stadt Lateinamerikas werden. Mit High-Tech sollten Sicherheit, Nachhaltigkeit und Transport auf höchstem Niveau geboten. Hörte sich doch toll an. Der Ausbau der WM-Stadt rund um das WM-Stadion im Vorort von Recife, in São Lourenço da Mata sollte in mehreren Etappen ausgebaut werden mit dem Endziel, dass die neue Stadt bis 2025 fertig ist. Wie sich immer mehr herausstellt, entpuppt sich das als schöne Reißbrett-Träume . “JConlineblogs” berichtete vor kurzem aus Recife wie es tatsächlich in der “Cidade da Copa” aussieht. Hier der Bericht: Nautico , Santa Cruz und Sport können nicht verhindern, dass der Publikumszulauf zum WM-Stadion rapide abnimmt. Leere Kassen und laufende Verluste machen das Stadion zum weißen Elefanten, wo es doch eigentlich der Ankerpunkt für die Cidade da Copa, einem Immobilien-Projekt, das sich auf 1,6 Mrd R$ (ca. 500 Mil

Putins verkehrte Welt: Von Faschisten, die angeben gegen Faschismus zu kämpfen

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Wer wundert sich nicht über das Russland's Politik gegenüber der Ukraine der letzten Monate, des letzen Jahres. Mit Schaum vor dem Mund wird beschworen, dass in Kiew die Faschisten die Macht übernommen haben. Die Krim wird mir nichts dir nichts besetzt und zum eigenen Staatsgebiet erklärt. Der Osten der Ukraine wird destabilisiert und mit russisch bezahlten Söldnerhorden zu einer Russland genehmen Separatistenrepublik umgemodelt. Tausende Ukrainer verlieren in brutalen Bombardements ihr Leben. Auch wenn noch ein Restverständnis für die sich von der NATO eingekreist glaubende Putin-Oligarchie vorhanden ist, so fühlt man sich doch immer mehr von den Sprüchen und Kampfparolen aus Moskau abgestoßen. Ganz einfach, weil man ihre Unglaubwürdigkeit gar nicht mehr beweisen muss, sie entlarven sich selbst. Ein Bewohner der geschundenen Gebiet im Donbass hat jetzt einen Brief geschrieben, der auf der Webseite EMPR (Unabhängige Bürgermedien über die Ukraine) veröffentlicht wrude. Hier ein