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Es werden Posts vom September, 2014 angezeigt.

Auch nach dem schottischen Nein zur Unabhängigkeit ist nichts mehr wie es vorher war

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Die Schotten haben mehrheitlich sich für einen Verbleib im Vereinten Königreich entschieden. Soweit so gut. Aber mit der Abstimmung wurde ein Fass aufgemacht und zwar das einer Verfassung für Großbritannien. Das Land verfügt über keine geschriebene Verfassung und seine Organisationsform hat sich im Laufe der Geschichte so herauskristallisiert wie sie zur Zeit besteht. “Das Vereinigte Königreich ist formal eine konstitutionelle Monarchie, da der britische Monarch theoretisch die Regierung absetzen kann, in der Praxis aber aufgrund eines jahrhundertelangen Gewohnheitsrechts nicht von diesem Recht Gebrauch macht. Es handelt sich daher de facto um eine parlamentarische Monarchie, da auch das Parlament das Recht hat, die Regierung abzusetzen”, ist in Wikipedia zu lesen. In den Stunden der Panik, als das Londoner Establishment mit einem unerwarteten Stimmungsumschwung konfrontiert wurde, reiste alles was Hand und Fuß hatte von London nach Schottland, um mit großen Versprechungen das Sc

Rumänischer Erziehungsminister wird von seinem Chef abgebürstet

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Remus Pricopie rumänischer Erziehungsminister. Sein  Chef, Premierminister Victor Ponta , scheint nicht viel Vertrauen in ihn zu haben. Es sieht nämlich so aus, dass er sein Ministerium und die dazugehörende Bürokratie nicht im Griff hat. Da der Präsidentschaftswahlkampf in Rumänien inzwischen angelaufen ist, hat der Herausforderer Klaus Johannis den derzeitigen Premier damit attackiert, dass am Tag als dieser seine Präsidentschaftskandidatur angekündigt habe, die Schüler der Klasse I und II ohne Lehrbücher in der Schule saßen. Darauf setzte eine heftige verbale Auseinandersetzung ein und der Erziehungsminister forderte Johannis auf, die rumänischen Schulen nicht schlecht zu machen. Mit dem Vorwurf scheint aber Johannis in ein Wespennest gestochen zu haben. Im Schuljahr 2014-15 sollten die Klassen I und II in Rumänien nach neuen Lehrbüchern, auch in einer digitalen Version, unterrichtet werden. Rumäniens Schüler scheinen aber tatsächlich ohne neue Schulbücher da zu sitzen, denn he

Die Wasser-Zocker von São Paulo

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Es wird spannend in der Mega-Stadt São Paulo . Gemäß den den Daten des Institutes für Astronomie und Geophysik der Universität São Paulo (IAG-USP) erlebt die Stadt eine Periode mit den geringsten Niederschlägen seit 1969 und die schlechteste seit es das Talsperren-System von Cantareira gibt. Der Wasserversorger von São Paulo, die Sabesp, hatte bereits seit Mai 2013 Daten über die ausfallenden Niederschläge, aber gehandelt wurde nicht. In seltener Hartnäckigkeit leugnen die politischen Verantwortlichen im Bundesstaat und in der Stadt, dass es einen Wassernotstand gibt. Sie sahen bisher keinen Anlass für Wasserrationierung. Zumindest behaupten sie, dass die Wasserversorgung weiterhin regulär erfolgt. Die Realität sieht wohl anders aus. Die Webseite “BrasilAtual” schreibt: “Zwei kürzliche Forschungsarbeiten weisen daraufhin, dass die Bevölkerung eine nicht angekündigte Wasserrationierung erlebt. Das Institut Datafolha stellte im August fest, das bei 46% der Paulistanos eine Unterbre

Spanische Regierung wedelt mit 7 Milliarden Euro für eine Sozial-Agenda

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Kommunalwahlen und Regionalwahlen stehen vor der Tür und die Wahlprognosen für die Regierungspartei Partido Popular (PP) sind alles andere als günstig. Nach Jahren der Kürzungen und nochmaligen Kürzungen im Haushalt und vor allem dem Abbau von Sozialleistungen will Ministerpräsident Rajoy sich ein anderes Image geben und den sozialen Wohltäter rauskehren. Vorab wurde der bisherigen Oberbürgermeisterin von Madrid, Ana Botella , ebenfalls von der PP, von Rajoy nahegelegt, nicht mehr bei der kommenden Wahl anzutreten. Frau Botella hat in Madrid kaum mehr Unterstützung und die Wahlen drohen in der Stadt zu einem Debakel zu werden. Als nächstes musste die Oberbürgermeisterin von Valencia, Rita Barberá , die in guten Zeiten das ganze Geld Valencias verjubelt hatte und in Korruptionsfälle verwickelt war, gemaßregelt werden. Barberá hatte bereits angedeutet, dass sie für die nächsten Wahlen wieder kandidieren wolle und wurde jetzt von Rajoy mit dem Hinweis, darüber würden die Parteigremi

Schottland’s Unabhängigkeit einmal anders gedacht

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Schottland will unabhängig werden. Ob die Mehrheit der Schotten das will, wird sich kommende Woche entscheiden. Befürworter und Gegner halten sich in etwa die Waage. Vor einem Jahr hätte niemand – vor allem nicht die Regierenden in London - gedacht, dass es eine Mehrheit für die schottische Unabhängigkeit geben könnte. Den Vorschlag der Schotten, mit zwei Möglichkeiten über die Unabhängigkeit abzustimmen und sich für eine weitgehende Rückübertragung von Zuständigkeiten oder völlige Unabhängigkeit zu entscheiden, wurde von der Londoner Regierung arrogant abgewiesen: Entweder Alles oder Nichts wurde Schottland knallhart diktiert. Schon jetzt kann man sagen, dass die regierenden Torys in London vor einem Desaster stehen. Es ist das eingetreten, was sie in ihren abgehobenen Träumen überhaupt nicht für möglich gehalten haben. Die Panik ist jetzt groß. Ein den Tränen naher Ministerpräsident Cameron flehte vor kurzem in Edinburgh die Schotten an, doch für die Einheit des Vereinigten Kö

Den Briten laufen die Kosten für die Atommüllbeseitigung davon

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In Großbritannien gibt es ein “Büro für Haushalts-Verantwortung” ( Office for Budget Responsibility ), dessen Aufgabe es ist, die öffentlichen Finanzen im Hinblick auf Nachhaltigkeit zu überprüfen und entsprechende Berichte zu erstellen. Dieses Büro hat jetzt festgestellt, dass die Atommüll-Entsorgung dem Land noch teuer zu stehen kommen wird. Nach den neuesten Berechnungen werden es 6 Milliarden £ (ca. 7,5 Mrd €) mehr sein als eigentlich geplant. Bisher wurde von 2011-12 noch mit 63,8 £ Mrd gerechnet, nach der  Schätzung für 2012-13 steigt dieser Betrag auf 69,8 Mrd £. Für die Labour-Opposition ein klarer Fall von Pflichtvergessenheit der Regierung, die sich über Europa und die Homosexuellen-Heirat streite und dabei die großen öffentlichen Planungen vergesse. Die Kostensteigerung ist überwiegend auf die “Aufräumung” der Wiederaufarbeitungsauflage in Sellafield zurückzuführen. Wie die Zeitung “The Independent” schreibt, ist Sellafield eine der gefährlichsten und kompliziertesten a

Spanischer Finanzminister wird, um den Katalanen eins auszuwischen, vor Empörung rot

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Der spanische Finanzminister Cristobal Montoro hat sich dieser Tage über die Steuerhinterziehungsaffäre des  ehemaligen katalanischen Präsidenten Pujol vor einem Parlamentsausschuss empört wie folgt geäußert: “Wir können die Mitteilung, dass jemand die Wahrheit verschleiert und dabei die katalanische Gesellschaft und ihre Wähler während Jahrzehnten betrogen hat, nicht glauben. Wir können nicht glauben, dass sich jemand den Steuerbehörden und den Gerichten stellen will und es nachher doch nicht tut. So jemand kann die von ihm erbetene Verzeihung durch die Gesellschaft nicht bekommen, bevor er nicht nachweist, dass er kein Steuerhinterziehung begangen hat und den öffentlichen Kassen das zurückgibt was er ihr schuldet”. In Spanien sind die Äußerungen Montoro’s nicht gerade auf fruchtbaren Boden gefallen. Diese Empörung, das wissen inzwischen die meisten Bürgerinnen und Bürger, ist in hohem Masse gekünstelt. Statt vor Empörung rot zu werden, hätte er lieber vor Scham erröten sollen.

Rumänische Hochgeschwindigkeitsbahn-Phantasien in Wahlkampfzeiten

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Die rumänische Regierung möchte eine Hochgeschwindigkeitsbahn im Land. Am liebsten möchte sie gerne eine Hochgeschwindigkeitsstrecke von Bukarest zum Schwarzmeer-Hafen Konstanza bauen. Die EU soll allerdings damit nicht einverstanden sein und will den Bau der Strecke nicht mitfinanzieren. Die rumänische Regierung hat sich deshalb ein anderes Projekt und andere mögliche Partner ausgesucht. In China haben jetzt Gespräche mit chinesischen Unternehmen über den Bau einer Schnellbahnstrecke von Bukarest nach Jassy / Iaşi mit der Möglichkeit der Fortsetzung in die moldauische Hauptstadt Chişinău stattgefunden. Ministerpräsident Ponta hat sich mit einer Regierungsdelegation die chinesische Schnellbahnstrecke Peking – Tijanjin vorführen lassen. Danach erklärte Ponta: “Jetzt ist Herr Rus (rumänischer Innenminister) in fortgeschrittene Sondierungen über die Einrichtung einer Schnellbahnlinie Bukarest-Iaşi mit Verlängerungsmöglichkeit nach Chişinău eingetreten, weil sich die EU-Kommission

Brasiliens rassistische Fußballfans

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“Wieder einmal habe ich bei einem Fußballspiel eine Kampagne gegen Rassismus auf dem Bildschirm sehen können. Ich war im Tor, es gab eine Rempelei, Griff zum Fuß, halt wie es so passiert. Da beschimpften sie mich als stinkenden Schwarzen, angekohlten Schwarzen. Sie begannen mit ihrem Chor der Affengeräusche. Ich habe die Kameraleute gebeten das zu filmen. Ich war stinkig, entschuldigen sie das Wort. Das tat weh. Als sie mich einen Schwarzen nannten, sagte ich, ja ich bin schwarz, bin ein Neger. Es gibt ständig einige Rassisten unter uns. Das sollte eine Erinnerung sein, um beim nächsten Spiel besser aufzupassen. Heute gibt es dafür Gesetze, aber im Fußball versuchen die Fans auf mehrere Arten die Spieler durcheinander zu bringen”. Wer sich so aufregt ist der Torwart Mário Lúcio Duarte Costa. genannt “Aranha” (Spinne). Er steht im Tor beim FC Santos . Der FC Santos hat am 28. August den Club “ Gremio ” aus Porto Alegre mit 2:0 besiegt und wer sich so daneben benommen hat, waren die