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Es werden Posts vom März, 2014 angezeigt.

Klimawandel und verfehlte Energiepolitik, brasilianische Bischöfe sind besorgt

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Im Nachgang zu meinem Bericht “ Am Rio Madeira steht den Menschen das Wasser bis zum Hals ” möchte ich die alarmierende Botschaft der Regionalkonferenz Nordwesten der brasilianischen Bischofskonferenz, veröffentlicht am 30. März, hier wiedergeben: Wir, die Bischöfe der Region Nordwesten ( Acre , Rondonia und Süden von Amazonas), versammelt in Cruzeiro do Sul, teilen unsere Erfahrungen und Sorgen in diesem schwierigen Moment für unsere Diözesen und für das ganze Volk. Das historische Hochwasser von 2014, das hunderte von Uferdörfern und –städten überschwemmte und tausende von Familien obdachlos werden ließ sowie zahllose Äcker an den Ufern des Rio Madeira überflutete, hat uns viel Leid gebracht. Wir wissen, dass Naturkatastrophen unser Leben auf dem Planeten seit alters her bedrohen. Die Erde ist ein lebendiger Planet, der sich ständig verändert. Wir glauben aber auch, dass es neue Faktoren wie die globale Erwärmung gibt, die die Gletscher in den Bergen schneller tauen lässt, Ent

Seit 10 Jahren dürfen auch rumänische Soldaten für die NATO sterben

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Vor 10 Jahren wurde Rumänien in die NATO aufgenommen. Aus diesem Grund blickt das Land dieser Tage auf die vergangenen 10 NATO-Jahre zurück und man stellt fest, dass man für die NATO auch schon das Leben der eigenen Soldaten bei Auslandseinsätzen geopfert hat. An die 40.000 rumänische Soldaten haben abwechselnd  an Auslandseinsätzen der NATO teilgenommen, davon wurden 140 verwundet und 23 haben dabei ihr Leben verloren. Die Geschichte der Beteiligung an NATO-Einsätzen begann für Rumänien bereits vor dem Beitritt. 2 Jahre davor nahmen die Rumänen schon an Militäreinsätzen in Afghanistan, Irak, Kosovo und Bosnien teil. Der ehemalige NATO-Generalsekretär George Robertson erinnert sich: “Die Verhandlungen (mit Rumänien) waren nicht leicht. Die NATO ist ein Club, in den nur die eintreten können, die es verdienen. Es ist eine Militärallianz zu deren Sicherheit man beitragen muss, von der man aber auch danach profitiert. Ebenso müssen nachhaltige demokratische Institutionen existieren,

Neue Einfälle der spanischen Fremdenhasser

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In Spanien ist es inzwischen auch so, dass viele Menschen auf karitative Organisationen angewiesen sind, um zumindest ihre Ernährung sicher stellen zu können. Noch schlechter wie vielen Spaniern geht es Ausländern in Spanien. Der Stadtteil Orriols von Valencia hat einen Anteil von 30% Immigranten. Morgen, Samstag, sollen an Bedürftige in diesem Stadtteil 1.000 kg Lebensmittel verteilt werden. Der oder die Bedürftige erhält aber nur etwas, wenn durch Vorlage des Personalausweises nachgewiesen wird, dass man Spanier ist. Diese blendende Idee, die nichts mit karitativen Engagement, aber viel mit Hetzpropaganda zu tun hat,  hatte eine Nichtregierungsorganisation, die mit der rechtsextremistischen Partei “España 2000” verbunden ist. Die Organisation nennt sich “Sozial-patriotisches Heim Maria Luisa Navarro” (HSP). Die vorerwähnte Partei macht für die Aktion wie folgt Werbung: “Das sozial-patriotische Heim wird am 29. März Lebensmittelpakete an spanische Familien verteilen, die mit ihr

Spanischer Ärger mit den Benzinpreisen und den Ölmultis

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Der spanische Staat behandelt seine Ölkonzerne äußerst großzügig. Die Steuern auf Benzin und Diesel sind niedriger wie anderswo in Europa. Man könnte als annehmen, dass die Endpreise demzufolge auch günstiger sind wie anderswo. Aber weit gefehlt. Die Spanier haben inzwischen Benzinpreise, die denen anderer Länder der EU in nichts nachstehen. Für die spanische Kartellbehörde CNMC ist diese Tatsache eine besonders ärgerliche Angelegenheit. In einem Bericht wirft sie einen kritischen Blick auf die in Spanien dominierenden Erdöl-Unternehmen Repsol , Cepsa und BP . Diese würden erneut "durch sehr angeglichene Preise auffallen, die die Preise von unabhängigen Tankstellen in der Regel um 2 bis 3 Cents übersteigen". Die Zeitung El Pais schreibt: "Es gibt einen signifikativen Anstieg des Bruttopreises für Treibstoff, der das Industrieministerium sehr überrascht hat. Dieses hat beim CNMC nach den Gründen des Preisanstiegs gefragt, vor allem da seit September die Preise auf d

Am Rio Madeira steht den Menschen das Wasser bis zum Hals

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Seit Ende Februar steht die Region im Südwesten des Amazonasgebietes in Rondonia unter Wasser. Obwohl heftige Regenfälle in dieser Region keine Seltenheit sind, sollen diese Niederschläge seit Urzeiten nicht mehr so heftig gewesen sein. Man spricht von einem in der Menge “historischen” Regen. Der Rio Madeira überschwemmte in Folge das Land weitflächig. Vor  ein paar Tagen maß man in der Hauptstadt Porto Velho einen Wasserpegel von fast 20m über Normal. Die BR-364, die einzige Straße, die Porto Velho mit dem westlichsten Bundesstaat Brasiliens, Acre , verbindet, war auf einer Länge von 20 km überschwemmt und ist bis heute nicht befahrbar. Allein in Porto Velho schätzt man die Schäden auf 400 Mio R$ (ca. 150 Mio Euro). Viele Viehherden – man schätzt an die 200.000 Tiere - sind ertrunken. Die Überschwemmung ist, wie es von vielen Experten und den indigenen Völkern am Rio Madeira befürchtet oder vorausgesagt wurde, auf die Kraftwerke von Jirau und Santo Antonio, die zur Elektrizitä

Gängige Politik: Statt Dankbarkeit Verschärfung des Strafrechts

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Greenpeace will der französischen Regierung und den französischen Atomkraftwerksbetreibern die Verantwortungslosigkeit ihres Tuns vor Augen führen und stürmt den ältesten Atommeiler Europas in Fessenheim . Das geschieht relativ einfach und führt den Verantwortlichen die mangelhafte Sicherheit ihrer explosiven Technologie vor Augen. Die Greenpeace-Truppe beweist, dass Fessenheim mehr als ein Pulverfass ist und sofort abgeschaltet gehört. Die ehemalige Umweltministerin Frankreichs, Delphine Batho , soll kürzlich gesagt haben, dass EDF , der alles dominierende Betreiber französischer Atomkraftwerke, nicht nur das Geisterministerium für Energie, sondern auch das des Innern sei. Die französische Politik hat also zu tun, was EDF wünscht, dass getan werden muss. Und EDF wünscht natürlich keine weiteren Auflagen für die Erhöhung der Sicherheit seiner AKW, abgesehen von ein paar kosmetischen Maßnahmen. Schon gar nicht in Fessenheim, wo das AKW im Jahr 2016 stillgelegt werden soll. Diese Kuh

Barcelona stellt Experimente mit Kaugummi ein

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Die Transportgesellschaft für den öffentlichen Nahverkehr in Barcelona (TMB) hatte im vergangenen September die glorreiche Idee in einigen Bussen Kaugummi-Automaten aufzustellen. Ausführende Gesellschaft war die Firma “Vending”, die wiederum vom Kaugummi-Produzenten Wrigley damit beauftragt war. Die Aufstellung erfolgte probeweise und wurde im vergangenen Jahr noch als eine Pionier-Initiative gefeiert. Verkauft wurden nicht nur Kaugummis, sondern auch Schokolade zum Preis von 1 Euro. Die Pioniertat verlief wohl so enttäuschend, dass TMB die probeweise Einrichtung jetzt beendet und für die nähere Zukunft von Verkaufsaktionen in den öffentlichen Verkehrsmitteln absehen wird. Die Aktion lief unter dem Thema “wie erweitere ich meine Einnahmen”. Der Automat wurde dafür in die für Behinderte reservierte Zone der Busse installiert. Die Nutzer und Nutzerinnen empörten sich größtenteils über diese Neuerungen und beklagten, dass man zwar Kaugummi aber keine Fahrscheine in den Bussen kaufen k

Die dickstielige Wasserhyazinthe würgt den Capibaribe

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Der Hauptfluss der brasilianischen Stadt Recife , der Rio Capibaribe, bietet zur Zeit ein farbenprächtiges Schauspiel. Statt schlammig schwarzgrau oder braun zeigt er sich über und über grün mit weiteren Farbtupfern. Der Fluss sieht wie zugewachsen aus und die wenigen Boote auf dem Fluss kommen kaum mehr weiter. “Baronesas” nennen die Brasilianer diese Pflanze, die wissenschaftliche Bezeichnung lautet “Eichornia crassipes”, auf deutsch “dickstielige Wasserhyazinthe . In Wikipedia ist zu lesen: “Die Dickstielige Wasserhyazinthe wurde 1888 als Zierpflanze aus Brasilien nach Nordamerika eingeführt. Ohne Fressfeinde vermehrt sich die Schwimmpflanze massenhaft und wuchert sämtliche Binnengewässer in Afrika zu: Eine Wasserhyazinthen-Decke verdoppelt ihre Fläche in nur zwei Wochen. Durch den Lichtmangel sterben die Wasserpflanzen unter Eichhornia crassipes ab und auch die Fische sterben als Folge. Außerdem behindern die dicken Schwimmpflanzenteppiche die Schifffahrt und Fischerei. Krokodi

Călin Popescu–Tăriceanu, ein Verräter als Senatspräsident

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Călin Popescu – Tăriceanu war von 2004 bis 2008 rumänischer Ministerpräsident. Er gehört zu den Gründern der Nationalliberalen Partei (PNL) und war von 2004 bis 2009 deren Präsident. Vor kurzem hat er dieser Partei wieder den Rücken gekehrt, nachdem in Rumänien das Parteienbündnis USL , das bisher die Regierung stellte und das ein Bündnis zwischen PNL und Sozialdemokraten (PSD), auseinandergebrochen ist. Die PSD hat unter dem Ministerpräsidenten Ponta eine neue Regierung unter Beteiligung der Ungarnpartei und der Kommunisten gebildet. Călin Popescu – Tăriceanu ist nun plötzlich mit den Stimmen der PSD und gegen die Stimmen seiner ehemaligen Partei zum Präsidenten des rumänischen Senats gewählt worden. Wendehals für die einen, Verräter für die andern. Der Journalist Emilian Isaila versucht es mit einer Erklärung: “Wird Călin Popescu – Tăriceanu demnächst zum Präsidenten Rumäniens gewählt? Vielleicht. Aber warum hat dann der ehemalige Präsident der PNL das Amt des Leiters des Sena

São Paulo droht Wassernotstand und die Politik zeigt sich furchtlos

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Brasiliens nationale Agentur für Wasser (Agência Nacional de Águas; ANA) schlägt Alarm wegen der Wasserversorgung der Metropole São Paulo . Die Stadt wird hauptsächlich von einem im Cantareira-Gebirge nördlich von São Paulo gelegenen Stausee-Verbund versorgt. Das Wasserversorgungssystem trägt den Namen “Sistema Cantareira”. Bereits seit längerem zeichnet sich ab, dass der Wasserstand in diesen Stauseen auf ein Rekordtief gesunken ist. Die derzeitige Wasserreserve im “Sistema Cantareira” liegt bei 15,8% seiner Kapazität. Dies ist der geringste Stand in der Geschichte der Wasserversorgung von São Paulo. ANA schätzt, dass beim derzeitigen Verbrauch und bei Ausbleiben von Regenfällen im August die Stadt kein Wasser mehr haben wird. Aus diesem Grund hat ANA und die Abteilung für Wasser und Energie des Bundesstaates São Paulo vor kurzem angekündigt, dass der Wasserzufluss aus dem Cantareira-System auf 27 m³/s für Groß-São Paulo und auf 3 m³/s für Campinas und die umliegende Region gedro

Katholische Kirche will sich die Mezquita von Cordoba unter den Nagel reissen

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Die Mezquita im andalusischen Cordoba ist Weltkulturerbe der UNESCO . Gebaut wurde sie 785 in der Zeit des Kalifats von Córdoba. Sie gilt heute neben der Alhambra in Granada als eine der bedeutendsten Werke der andalusischen Architektur. Nach der Reconquista haben die christlichen Eroberer mit brutaler architektonischer Gewalt eine Kathedrale mitten ins Herz der Mezquita gestellt. Gleichzeitig hat damit die Kirche ihren Besitzanspruch an dem Monument geltend gemacht. Damals machte es keinen Unterschied, ob das nun Kirche oder Staat war, denn für Spanien und seine katholischen Könige war Kirche und Staat schließlich eins. Seit 2006 gibt es einen Streit, wem die Mezquita eigentlich gehört. Damals eröffnete die Aznar-Regierung die Möglichkeit, dass die Kirche sich selbst als Eigentümer in das Grundbruch eintragen konnte. Auf diese Weise hatte ein Bischof die Gelegenheit die Eigentumsverhältnisse ähnlich einem Notar festzulegen, was der Bischof von Córdoba auch ausnutzte. Seither tr

Barcelona rückt Hundehaltern auf den Pelz

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Spanien und die Hunde. Bis vor nicht allzu langer Zeit hatten Hunde in dem Land die Aufgabe bissig zu sein und eigenständig bei geringsten Fütterungskosten Bewachungsaufgaben zu übernehmen. Die überwiegende Zahl der Spanier hatten keine inniges Verhältnis zu ihrem Haustier. Hauptsache war, dass ein maximaler Nützlichkeitseffekt bei geringster Belastung der Halters herausguckte. Symbolisch stand dafür der Begriff “bestia”, wenn der Halter von seinem Tier sprach. Das hat sich in den letzten Jahren geändert. Vor allem in den urbanen Zentren wird der Hund immer mehr als Haustier angesehen, der auch tatsächlich im Haus oder in der Wohnung wohnt und zum Familienmitglied wird. Dafür spricht auch die steigende Zahl der Hundehalter. In Nordosten Spaniens, in Barcelona, ist dieser Prozess schon recht weit fortgeschritten mit dem Nachteil, dass auch die Problematik einer zunehmenden Hundezahl steigt. Barcelona’s Zentrum ist eine Stadt mit nur wenig Grünflächen, da bleibt Hundebesitzern oft nu

Was die Atomkraftwerke Frankreich noch kosten werden

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Der französische Energieriese EDF , Betreiber der französischen Atomkraftwerke, hat sich Gedanken gemacht, was ihm oder besser Frankreich, die Atomenergie in nächster Zeit noch kosten wird. Ein vertrauliches EDF-Papier mit den Kalkulationen ist in die Hände des Internet-Portals JDD (Journal du Dimanche) gelangt. Das Ergebnis ist unerfreulich und widerlegt eindrücklich das Märchen von der billigen Atomenergie. Fast 300 Milliarden € müssten in den nächsten 50 Jahren aufgewandt werden, wenn man die derzeitigen AKW’s durch neue desselben Typs ersetzen würde. 55 Milliarden € müssten allein aufgewandt werden, um die Laufzeiten der derzeitigen Meiler von 40 auf 50 Jahre verlängern zu können. Das würde für den Zeitraum von 2015 bis 2025 gelten. Von 2002 bis 2012 wurden nur 10 Milliarden € in den Erhalt der derzeitigen Anlagen investiert. Kenner schätzen diese Investitionen als nicht ausreichend für die Sicherheit der AKWs ein. Eine Erneuerung des Atom-Kraftwerkparks schätzt EDF auf 200 Mil

Welche Extremisten uns gerne und wie im Europaparlament retten möchten

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Die britische Partei Liberty GB will ins Europaparlament. Ihr Hauptvertreter ist der 21 Jahre alte Jack Buckby. Café Babel schreibt über ihn: “Buckby ist der auf­stre­ben­de Held der ex­tre­men Rech­ten in Groß­bri­tan­ni­en. Der wort­ge­wand­te Po­li­ti­ker wurde so­wohl von Lin­ken als auch von Rech­ten ver­folgt und be­droht. Bevor er raus­flog (aus der Universität), lief er mit Bo­dy­guard über den Cam­pus. Nun kan­di­diert er für einen Sitz im Eu­ro­pa-Par­la­ment. Dabei ist er gegen die EU und Im­mi­gra­ti­on.” Für Liberty GB steht Großbritannien wegen der Masseneinwanderung kurz vor der Katastrophe. Da nahen aber Retter in der Not: “Liberty GB wird alles tun, um unseren sich schnell beschleunigenden Abstieg in den wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Ruin zu stoppen. Britannien könnte wieder ein wundervolles Land werden, aber dazu braucht man Politik an der Grenze zur Revolution, um dieses Ziel zu erreichen”. Herr Buckby energisch: “Wir wür­den ein Fünf­jah­res­ver­bot