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Es werden Posts vom Juni, 2011 angezeigt.

Deutscher Atomausstieg sorgt für Unruhe in Frankreich

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Nachdem der Deutsche Bundestag den Atomausstieg endgültig zementiert hat, beginnt in Frankreich eine Diskussion, die von “weiter so mit Atom” bis “Aussteigen und zwar sofort” geht. Die französischen Atomprofiteure versuchen natürlich das alte Spielchen mit Kosten und Angst. Frau Lauvergeon von Nuklearkonzern Areva tut die Entscheidung etwas despektierlich als “politisch” ab. Womit sie sagen will, dass diese weder Hand noch Fuß hat. Deswegen hält sie das auch eher für eine Finte und erwartet, dass bis 2022 die Deutschen die Atomkraftwerke schmerzlich vermissen und noch einmal das Ruder herumreißen werden. Hätte man von ihr anderes erwartet? Nein, denn für sie und ihre Industrie bedeutet ja schließlich die Nuklearenergie Geld und Macht. Das Risiko trägt ja eh der Staat und der wird ja auch für den jahrtausende strahlenden Müll bezahlen. Nun, die französische Regierung sitzt nun auch auf eine Ross, von dem sie nicht so schnell herunterkommt. Man hat sich eine Nuklearindustrie herangepä

Ein Fluss stirbt, weil sich keiner für ihn interessiert

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Wenn man von Nordosten über Barcelona auf den Flughafen von Barcelona zusteuert, überquert man, kurz bevor das Flugzeug auf der Piste aufsetzt, eine Flussmündung. Es ist das Delta des Flusses “Llobregat”. Der Llobregat entspringt in den Pyrenäen, wo er noch mit seiner türkisgrünen Farbe das Herz der Menschen erfreut. Im Großraum Barcelona ist es mit seiner Farbenpracht zu Ende. Umrahmt von 2 Autobahnen steuert er seiner Mündung ins Mittelmeer in der Nähe des Flughafens von “El Prat de Llobregat ” zu. Eigentlich ist sein Delta ein geschütztes und wertvolles Feuchtgebiet. Aber leider ist es mit dem Schutz nicht weit her. Er ist umrahmt von Industrieanlagen, einem großen Industriehafen mit Erdölspeichern. Dazu kommt der Flughafen, der inzwischen mit 3 Pisten protzt und das Mündungsdelta und die südlichen Strände voll im Griff hat. Um den Zustand des Gewässers kümmert sich das Projekt ILMAR, deren Sprecherin jetzt die Öffentlichkeit warnt: “Das Gewässer ist verpestet und das Delta ist

Europa hat kein Herz für Brasilianer

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Viele Brasilianer möchten gerne nach Europa, werden aber nicht hereingelassen. Nach Angaben der europäischen Grenzagentur Frontex wurde im Jahr 2010 6.072 Brasilianern in den Ländern der europäischen Union die Einreise verweigert. Sie stellen damit einen Anteil von 12% der Nationalitäten, denen die Einreise verweigert wurde. Seit 2008 die Statistik von Frontex geführt wird, stellten die Brasilianer jedes Jahr die größte Gruppe von Ausländern, die nicht in ein EU-Land einreisen durften. Besonders beliebt bei den Brasilianern sind die Länder Spanien, Portugal und Frankreich. Allein 30% der Einreiseverweigerungen fallen auf Spanien. Im vergangenen Jahr wurden auch 13.369 Brasilianer entdeckt, die sich illegal in einem Land der EU aufhielten. Bei den illegalen Aufenthalten lagen die Brasilianer an 6. Stelle der Nationalitäten. Etwas seltsam ist diese Entwicklung schon, wenn man bedenkt, dass die Brasilianer für den Schengen-Raum kein Visum benötigen, zumindest, wenn sie nicht länger a

Botschaft an die spanische Jugend: Glaubt an Christus und alles wird gut!

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Der Präsident der spanischen Bischofskonferenz, Kardinal Rouco Varela , scheint mit der neuen spanischen Bewegung der “Democracia Real ya! ”, auch “ Movimento 15-M ” genannt, nicht klar zu kommen. Vielleicht ist er einfach zu alt dafür. Für ihn kommen die Demonstrationen und Unzufriedenheit vor allem der jungen Spanier aus ihrem mangelnden Glauben an Christus. Deswegen ist sein Urteil über die Demonstranten auch gnadenlos: “Sie haben zerbrochene Lebensläufe. Weil sie nicht an Christus glauben und nur materialistisch denken, müssen sie scheitern, sind unzufrieden und rebellieren.” Während eines Gottesdienstes erklärte er heute: “Der Verlust der christlichen Tradition betrifft vor allem die Jugend, wie wir das in diesen Tagen am Phänomen des 15-M an der Puerta del Sol beobachten konnten.” Der Kirchenmann hat bereits früher erklärt, dass das Problem der Jugend nicht in den wirtschaftlichen Problemen läge, sondern “in ihrer Seele, in ihrem Herzen”. Er empfiehlt den Protestierern ihr Gewi

Aggressiv und voller Vorurteile: Der rumänische Autofahrer

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Rumänische Autofahrer, vor allem männlichen Geschlechts, sind aggressiv und es fehlt ihnen jedes Gefühl für ein rücksichtsvolles Verhalten im Straßenverkehr. Zudem ist er voller Vorurteile. So zum Beispiel halten die Bukarester Fahrer jedes Fahrzeug aus den umliegenden Landkreisen Ilfov oder Giurgiu für fahrende Zeitbomben. Ein Rumäne warnt bei einer Fahrt durch Deutschland seinen Mitfahrer vor deutschen Fahrern mit einem Kennzeichen, das aus 3 Buchstaben besteht. Die kämen alle vom Land und hätten keine Ahnung, wie man Auto fährt. Weiter geht es mit den Frauen, die in Rumänien nach der Meinung der Macho’s oft den Schminkspiegel mit dem Lenkrad verwechseln.  All diese Vorurteile sind ein guter Grund, um sich das Recht herauszunehmen, andere Fahrer zu belästigen und zu beschimpfen. Besonders unangenehm ist die Situation in Bukarest . Laut dem Präsidenten der Taxifahrer gibt es dort zwei Typen von Fahrern, die guterzogenen und die Rüpel. Die meisten Fahrer würden der zweiten Gruppe a

Ein Journalist, eine Zeitung

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Eine früher durchaus lesbare Wochenzeitung in der Schweiz, die Weltwoche, scheint zu einem Verlautbarungsorgan des geltungssüchtigen Chefredakteurs Köppel zu degenerieren. Köppel war auch einmal Chefredakteur der Tageszeitung “Die Welt” und gilt in den deutschen Medien als Sprachrohr der Schweiz. Keine Sendung mit Schweiz-Bezug, in der nicht der Allround-Schweizer Köppel auftritt. 2001 übernahm er die damals als linksliberal geltende Wochenzeitung “Die Weltwoche”. Aus dem linksliberalen Blatt machte er ein rechtskonservatives Kampfblatt. Grundsätzlich verfügt Köppel über ein durch nichts zu beeinträchtigendes Selbstbewusstsein, das ihn zu Rechthabereien jeder Art veranlasst. Damit ist er das Hans-Dampf-in-allen Gassen seines Blattes. Es gibt nichts, wozu er nicht meint Stellung nehmen zu müssen. Die Webseite der Weltwoche von heute spricht dafür Bände. Ein paar Beispiele: “ Roger Köppel zum Fall Kachelmann.” “Die SVP fordert das Personenfreizügigkeitsabkommen mit der EU zu künd

Energiehungriges Brasilien hat unstillbaren Appetit

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Brasilien, der südamerikanische Schwellenstaat, dessen Dynamik man im alten Europa bewundert, will wachsen. Noch gibt es einen großen Teil der Bevölkerung, der von einem Wohlstand im europäischen Maßstab meilenweit entfernt ist. Aber dieser Teil der Bevölkerung will auch etwas vom Wohlstandskuchen haben. Deshalb setzt die brasilianische Politik erst einmal auf Expansion des Energiekonsums, denn schließlich winken die Ölfunde in den Tiefen des Atlantiks vor der langen brasilianischen Küste und die Wasser des Amazonas, wo es immer noch Flüsse gibt, die man mit einem elektrizitätsproduzierenden Staudamm versehen kann. Fachleute gehen davon aus, dass Brasilien seinen Energieverbrauch bis 2020 um 60% steigern wird. Wie Wasserkraftwerke haben vorerst oberste Priorität in der brasilianisches Energiepolitik. Im nächsten Jahrzehnt sollen noch 24 Wasserkraftwerke gebaut werden, 10 davon in der Amazonas-Region. Sie sollen auf Grund ihrer Größe 15.000 der 18.000 Megawatt produzieren, die von 201

Rumänien schafft sich ab

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Niedrige Geburtenrate, einer der höchsten Sterberaten Europas, geringe Lebenserwartung und ungebremste Auswanderung machen Rumänien zu schaffen. Das nationale Statistikamt spricht von einer drastischen Reduzierung der Bevölkerungszahl im Jahr 2011 im Vergleich zur letzten Volkszählung im Jahr 2002. Im Jahr 1990 hatte Rumänien noch 23,2 Millionen Einwohner, 2009 waren es 2 Millionen weniger und von 2009 bis heute gab es noch einmal einen Verlust von 3 Millionen. Im Oktober dieses Jahres wird es in Rumänien eine Volkszählung geben. Die Statistiker sprechen bereits jetzt von zu erwartenden deprimierenden Ergebnissen. Der Präsident des nationalen Statistikamtes ( INS ), Vergil Voineagu, erklärt, dass sich mit Sicherheit eine drastische Verminderung der Bevölkerungszahl verglichen mit der Volkszählung von 2002 ergeben werde. "Der Einfluss der Verminderung der Bevölkerungszahl wird schwerwiegende Folgen auf die demografischen Indikatoren , den Arbeitsmarkt sowie die damit verbundenen

Barcelona macht Jagd auf Nackte

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Barcelona bereitet sich auf die neue Sommersaison mit einem Angriff auf nackte Haut vor. Ab 15. Juni gibt es eine städtische Verordnung die Nudismus und Semi-Nudismus bestraft. Was das genau sein soll, unterliegt dem subjektiven Empfinden des Polizisten. Diese haben die Gelegenheit bereits benutzt, um Strafen zu erteilen. Die Strafen erfolgen in Form von Geldbussen, die zwischen 120 und 500 Euro liegen können. Die Straftäter haben sie vor allem - wen wundert's - in den Strandvierteln dingfest gemacht. Mit der neuen Norm soll erreicht werden, dass der kommende Sommer in Barcelona ein angenehmer wird. Abgesehen von der Jagd auf gar nicht oder Leichtbekleidete soll Barcelona durch Aufstockung des Polizeipersonals um 210 Beschäftigte sicherer gemacht werden. Die neuralgischen Zentren der Stadt wie Rambla, Gràcia, der Park Güell und die Springbrunnen von Montjuïc sollen neben den Stadtstränden stärker überwacht werden. Mit Spezialdientsten sollen die großen Feste der Stadt wie die Joh

Rumänien will sich neu organisieren

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Man mag es Verwaltungsreform nennen, aber es steckt auch ein bisschen das Abrücken vom zentalistischen Staat dahinter. Präsident Traian Basescu macht Druck. Er will, dass Rumänien neu organisiert wird. Bisher hat das Land 41 Kreise (Judetze). In Deutschland würde man diese Verwaltungseinheit als "Kreis" bezeichnen, in Frankreich als "Provinz". Der radikale Vorschlag des Präsidenten besteht nun darin, dass Rumänien statt der 41 Kreise in Zukunft aus 8 Regionen bestehen soll. Und so erklärt es der Staatspräsident: "Ich bin der Meinung, dass die Reorganisation in 2 Etappen ablaufen soll. Seit 1990 haben wir tausende Gesetze gemacht. Das Gesetz über die administrative Aufteilung Rumäniens stammt aber aus dem Jahre 1968. Es ist interessant, dass seit den 21 Jahren nach der Revolution der Inhalt dieses Gesetzes nicht verändert worden ist. Die Vorgehensweise ist nicht einfach. Ich schlage deshalb den politischen Parteien vor, dass wir bis zu den Wahlen im Jahr 2012

Wer ist Gleisi Hoffmann?

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Antonio Palocci war Leiter des Präsidentschaftsamtes, genannt Casa Civil, der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff . In dieser Funktion hatte er den Titel eines “Chef-Ministers”. Gestern musste er zurücktreten, weil ihm Bereicherung im Amt – sein Vermögen hatte sich in 4 Jahren verzwanzigfacht - vorgeworfen wurde. Neue Leiterin und damit Ministerin der Casa Civil wurde Gleisi Hoffmann. Gleisi Hoffmann, geboren 1965, ist eine deutschstämmige Brasilianerin. Sie stammt aus Curitiba und ist verheiratet mit dem Kommunikationsminister Paulo Bernardo . Sie ist Mitglied der Regierungspartei PT (Partido do Trabalhadores; Partei der Arbeiter). Von der Ausbildung her ist sie Juristin mit dem Spezialgebiet öffentliche Organisation und Finanzverwaltung. Ihre politische Karriere begann sie als Landesministerin im Bundesstaat Mato Grosso du Sul und danach in der Stadtverwaltung von Londrina / Paraná. 2002 gehörte sie zur Mannschaft der Übergangsregierung von Ex-Präsident Lula. Danach wurd

Spanien entdeckt das Land der Killerbakterie

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Selten hat Deutschland die Aufmerksamkeit der Spanier in einem Ausmaß wie in diesen Tagen, wo die gefährliche Darm-Bakterie EHEC für Aufregung sorgt, so auf sich gezogen. In seriösen Medien spricht man von dem "EHEC-Erreger", in anderen von der Killerbakterie. Auf jeden Fall vermutete man seine Herkunft zuerst in spanischen Salatgurken. Damit wurde Spanien von der eigenen Bauchnabelschau und all den wirtschaftlichen und politischen Problemen abgelenkt und man richtete seinen Blick auf den mächtigen EU-Partner im Norden. Da Spanier nicht so gerne außerhalb ihrer Landesgrenzen verreisen, ist die Kenntnis der Nachbarstaaten nicht gerade sehr tiefgehend. Man entdeckt ganz neue Seiten an Deutschland: "Deutschland ist kein Land für Lastwagenfahrer" steht in einem Bericht der Zeitung "El Pais". Journalisten machen sich jetzt auf den Weg nach Deutschland, setzen sich neben die Lastwagenfahrer und erleben plötzlich eine neue Welt. Die Reportage-Serie lautet von

Deutscher Atomausstieg trifft auf rumänisches Unverständnis

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"Warum wollen die Russen, dass die Deutschen ihre Atomkraftwerke schließen", fragt die renommierte rumänische Zeitung "Adevarul". Die Zeitung fährt dann fort: "Wir sollten nicht vergessen, wer davon (vom Atomausstieg) profitieren wird. Die Antwort: Die anderen Energiequellen, hauptsächlich das Naturgas. Und wer ist der Hauptlieferant Deuschlands? Russland. Es ist offentsichtlich, dass Deutschland wesentlich mehr russisches Gas kaufen wird, um sich aus dieser Quelle für die Energieproduktion zu versorgen". Danach deckt die Zeitung auf, dass die Gaspipeline in der Ostsee und deren Betreiber, die Gesellschaft Nord Stream , an einer hohen Auslastung ihrer Pipeline mit russischem Gas interessiert ist. Und schließlich sei niemand anderes Leiter des Nord Stream Projekts als der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder . Impliziert seien ebenfalls die deutschen Firmen E.on und Wintershall und man werde sehen, dass in Deutschland in nächster Zeit neue Gaskraftwerk

Stromlücke dank Atomkraftwerken?

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Der französische Energieminister Eric Besson hat heute angekündigt, dass sich am 9. Juni Experten der Energiewirtschaft treffen werden, um die Konsequenzen des deutschen Atomausstiegs für Frankreich zu besprechen. Durch die Stillegung von 7 Atomkraftwerken verliere Deutschland 10% seiner elektrischen Produktion, was bedeute, dass Deutschland keinen Strom mehr exportieren könne oder sogar welchen brauche. Die deutsche Entscheidung beraube deshalb Frankreich einer Möglichkeit, Strom zu importieren. Der Ausstieg könne deshalb bereits kurzfristige Konsequenzen haben. Besson wies daraufhin, dass Frankreich im Sommer üblicherweise Strom aus Deutschland importiere. “Auch wenn wir global gesehen eher exportieren, importieren wir auch Elektrizität aus Deutschland und unser Elektrizitätsexport nach Deutschland hat die letzten Wochen um 50% zugenommen”, kommentierte Besson die Sachlage. Nach Ansicht der französischen Organisation “ l'Observatoire du nucléaire ” (Nuklearbeobachter) ist di