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Es werden Posts vom Mai, 2011 angezeigt.

Gnadenfrist für streunende Hunde

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Das rumänische Parlament hat die endgültige Abstimmung über das Gesetz für die Euthanasie streunender Hunde heute noch einmal verschoben. In allen rumänischen Großstädten gibt es zehntausende von streunenden Hunden. Besonders groß ist ihre Anzahl in Bukarest. Sie wächst von Monat zu Monat weiter. Tierschutzorganisationen schätzen ihre Anzahl auf 20.000 während die Stadtverwaltung in Bukarest sie auf 50.000 schätzt. Im vergangenen Jahr mussten 10.000 Bukarester und Bukaresterinnen wegen Hundebisse behandelt werden. Es ist also Zeit zu handeln. Deshalb will jetzt auch das rumänische Parlament ein Gesetz zur Behandlung der herrenlosen Hunde beschließen. Vor dem Parlament protestierten heute ein paar Dutzend Tierschützer gegen das Gesetz. Auch im Parlament ist das neue Gesetz nicht unumstritten. Der Politiker der liberalen Partei, Cristian Adomniţei, erklärte, dass das Gesetz ein Gesetz über Menschen sei und nicht über Hunde. Er halte ein solches Gesetz für einen “schweren Fehler”. Au

Chinesischer Gastwirt begeht in Barcelona wegen Behördenwillkür Selbstmord

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Im peripheren barceloniner Stadtteil Esplugues de Llobregat , in dem sich auch die Deutsche Schule befindet, gibt es ein chinesisches Restaurant namens "Wok Han". Das Restaurant fand nicht den Gefallen der Anwohner. Sie beklagten sich über "Gerüche" und schickten dem Inhaber die Gesundheitsinspektion auf den Hals. Die tat ihre Pflicht, aber nicht nur einmal oder zweimal, sondern am laufenden Band. Solange bis der Inhaber in seiner Verzweiflung Selbstmord beging. Dies rief die chinesische Kolonie in Barcelona auf den Plan, die mehrere Demonstrationen gegen das Verhalten der Behörden vor dem Rathaus von Esplugues abhielt. Nach dem Tod des Inhabers waren alle sehr betroffen. Die Rechtsanwälte, Vertreter des katalanischen Verbandes kleinerer und mittlerer Unternehmen (Pimec) sowie verschiedene Gruppierungen im Gemeinderat beklagten einen "übertriebenen Eifer" der Behörden. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass die anzeigenden Beschwerdeführer, die im Wohn

Die Szekler wollen eine Botschaft bei der EU in Brüssel eröffnen

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Die Europaparlamentarier Csaba Sogor , Laszlo Tokes und Iuliu Winkler haben die Eröffnung eines Büros in Brüssel in Form einer diplomatischen Vertretung bei der EU für das Szeklerland (Ţinutului Secuiesc) bekanntgegen und damit für Unruhe in Rumänien gesorgt. Das Szeklerland wird mehrheitlich von Ungarn, den Szeklern, bewohnt. Die Region umfasst die rumänischen Landkreise Covasna , Harghita und Mureş . Der Vizepräsident des rumänischen Senates, Cristian Diaconescu , hat erklärt, dass die Ankündigung ein Affront gegen die Demokratie in Rumänien, gegen Rumänien und das rumänische Volk sei. Es sei auch eine kostenlose und unnütze Provokation gegenüber der EU, die mit Sicherheit dazu verpflichtet sei, den von Parlamentariern geforderten Status zu verweigern. Der Europarlamentarier und Mitglied der rumänischen Ungarn-Partei UDMR, Iuliu Winkler, sah sich daraufhin zu einer Klarstellung veranlasst. Die Vertretung des Szeklerlandes in Brüssel diene keinen nationalistischen Interessen, so

Die Chronik eines angekündigten Todes

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José Cláudio Ribeiro da Silva und seine Ehefrau, Maria do Espírito Santo, kämpften für den Erhalt des Regenwaldes im Amazonas. Sie wohnten im Ort Nova Ipixuna im Bundesstaat Pará . Gestern morgen wurden beide von unbekannten Tätern erschossen. Die Leichen der Beiden wurden etwa 45 km von ihrem Wohnort entfernt aufgefunden. Morddrohungen waren José Claudio und Maria gewöhnt. In einem Bericht brasilianischer Umweltgruppen aus dem Jahr 2008 wurde Da Silva unter den 10 Aktivisten aufgeführt, die einen hohes Risiko hätten, ermordet zu werden. Trotz der vielen Morddrohungen hatte das Ehepaar keinen Polizeischutz. Sie kämpften gegen illegale Abholzung und Großgrundbesitzer, die die Wälder für die Viehzucht rodeten. In Nordbrasilien gehört dazu ungeheurer Mut und Zivilcourage. Diese Art von mächtigen Kriminellen kennt keine Gnade. Angeheuerte "Pistoleiros" erledigen jedes Geschäft zu Dumpingpreisen. Und vor der Polizei und der Justiz haben die Auftraggeber keine Angst. Kaum einer

Wähler in Madrid belohnen ihre korrupten Politiker

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Die Wähler in Madrid scheinen wenig Probleme mit ihren korrupten Politikern zu haben. Anders ist der Wahlsieg der Partido Popular (PP) in den Kommunalwahlen vom Wochenende nicht zu verstehen. Auch scheinen die Proteste der Jugend in der vergangenen Woche, die sich vor allem gegen die weitverbreitete Korruption in der spanischen Politik richtete, nichts gefruchtet zu haben. Die PP in Madrid ist tief in den Korruptionsskandal "Gürtel" verwickelt. In der Zeit, in der diese Partei an der Macht war, gab es kaum einen ihrer Kommunalpolitiker, der sich nicht von der damals boomenden Bauwirtschaft korrumpieren liess. Die meisten haben zwar ein Verfahren am Hals, liessen sich aber trotzdem wieder als Kandidaten für die Wahlen aufstellen. Geschadet hat es nicht. Die PP eroberte sogar den sogenannten "roten Gürtel" von Madrid (cinturón rojo), der aus den Orten Alcorcón, Aranjuez und Pinto besteht und der bisher eine Hausdomäne der Sozialisten war. Während des Wahlkampfe

Der Müll des Kapitalismus gegen die kommunistische Mangelwirtschaft

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Eine Kleinstadt in Siebenbürgen soll mit deutscher und EU-Hilfe wieder lernen, dass auch Müll ein wichtiger Rohstoff ist. Es handelt sich um das Städtchen Agnita / Agnetheln, ein Ort mit 10.000 Einwohnern. Im Rahmen des Projekts " Die Umwelt baut Brücken " (Mediul clădeşte poduri), wird mit Unterstützung durch das Werner Heisenberg Gymnasium in Leverkusen von Schülern der Oberschule in Fogaras eine Untersuchung mit dem Titel "Neues Konzept für die Wiederverwertung der Abfälle in Agnita und der Mikroregion des Hârtibaciul-Tals (Harbachtal)" durchgeführt. Agnetheln wurde ausgesucht, weil es in dieser Kleinstadt ein Bewusstsein für die Notwendigkeit der Mülltrennung gibt. Ein Grund zusammen mit dem Bürgermeister des Ortes zurückzublicken in eine Zeit, in der in Rumänien nichts weggeworfen wurde. Es war die Zeit vor der Revolution. Die Geschichte der Wiederverwertung in Rumänien sieht nach Bürgermeister Radu Curcean so aus: "Wir haben einen Wendepunkt in uns

Ein Trauerspiel der Regenwaldzerstörung

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Im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso mehren sich die Zeichen, dass die Zerstörung des Regenwaldes in letzter Zeit erheblich zugenommen hat. Im Zeitraum von August 2010 bis März 2011 war eine Steigerung von 22% bei den Rodungen und von 225% bei der Beschädigung der Wälder festzustellen. Nach Ermittlungen der brasilianischen Umweltschutzbehörde IBAMA kam es zu sogenannten Mega-Entwaldungen (Rodungen über 1.000 Hektar), eine  Entwicklung, die in den letzten 3 Jahren nicht mehr zu beobachten war. Der überwiegende Teil dieser großflächigen Rodungen war in der nördlichen Zentralregion von Mato Grosso zu beobachten. In dieser Region dominiert der großflächige Getreideanbau. Durch die Regenzeit kann der Umfang der Rodungen zur Zeit in manchen Regionen noch nicht festgestellt werden. Erst zum Ende der Regenzeit werden die Schäden im Norden und Nordosten erst in ihrem vollen Umfang erkannt werden können. Warum die Eile? Nach Informationen aus Fachkreisen hat ein Rennen um Rodungen be

Versammlungs- und Meinungsfreiheit nur Schall und Rauch?

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Seit dem 15. Mai erlebt Spanien eine Konzentration der Unzufriedenen, die inzwischen eine kleine Republik an der Puerta del Sol in Madrid gegründet haben. Es ist eine Zeltstadt fast wie auf dem Tahrir-Platz in Kairo vor nicht allzu langer Zeit. Die Bewegung hat auch schon einen Namen, sie nennt sich " Movimiento 15-M ". Der Zünder für die Mobilisierung waren die am kommenden Sonntag stattfindenden Gemeinde- und Regionalwahlen in Spanien. Es sind vor allem die Jugendlichen, die diese Bewegung initiiert haben und über Internet und soziale Netzwerke für den großen Erfolg der Aktion sorgen. Sie fühlen sich als die großen Verlierer der Finanzkrise, die in Spanien, wo die Jugendarbeitslosigkeit bei über 20% liegt, vor allem die Jugend getroffen hat. Von den Politikern der großen Parteien haben sie Nase voll. Diese kümmern sich um alles, nur nicht um das, was das Volk bewegt. Die Schuldigen der Krise sind in ihren Augen die Finanzjongleure und Banken, für die der Staat alles tu

Die Taschendiebe von Barcelona

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Die Zeitung "La Vanguardia" hat ihre Leser aufgerufen, über ihre Erfahrungen mit Taschendieben in der Stadt zu berichten. Auf Grund der Berichte ist eine Karte entstanden, aus der man entnehmen kann, wo  die Chancen, in Barcelona bestohlen zu werden, am günstigsten sind. Ein Leser berichtet von der Metro-Station "Passeig de Gràcia ( Paseo de Gràcia )" im Zentrum: "Diese Metro-Station an der Kreuzung mit der Straße Aragón ist zu jeder Tageszeit voll mit Touristen. Es gibt ständig Diebe, die an der Fahrkartenautomaten lauern. Jedesmal, wenn ein Tourist sich nähert, um eine Fahrkarte zu kaufen, sind sie da wie die Fliegen und versuchen ihn auszurauben." Ein andere Barceloninerin berichtet von einer schwangeren Taschendiebin, die versucht, den Leuten die Geldbeutel zu stehlen, wenn diese aufstehen, um ihr Platz zu machen: "Ich nahm ihre Hand aus meiner Tasche. Sie blieb ruhig. Darauf versuchte sie es bei der Tasche eines Mädchens auf der anderen Seite

Die Welt der rumänischen Autodiebe

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Da staunte Andrei Hrebenciuc, Sohn des Abgeordneten Viorel Hrebenciuc, nicht schlecht als ihm vor kurzem zum zweiten Mal ein Luxuslimousine des Typs BMW der Serie 6 geklaut wurde. Die Diebe hatten es sich einfach gemacht. In dem Fitness-Center, in dem sich Andrei gerade sportlich auf Linie brachte klauten sie die Schlüssel seines BMW und verschwanden samt Auto. Das Mitleid mit dem Politikersohn, der eigentlich bisher nur durch Klatschgeschichten auffiel, hält sich in Grenzen. Zumal das Auto später unversehrt wieder am Straßenrand gefunden wurde. Die Polizei vermutet, dass es von einer Bande aus der ehemaligen Sowjetunion abgeholt werden sollte. Die Sache wirft aber wieder einmal ein Schlaglicht auf die immer noch gut funktionierende Welt der Autodiebe in Rumänien. Nach Erkenntnissen der rumänischen Polizei ist der typische Autodieb etwa 30 Jahre alt, ein unbelehrbarer Wiederholgungstäter, der seine Taten ohne sich zu schämen ausführt, hat eine mittlere Schulausbildung, ihm gefallen S

Der Gestank kommt aus Dänemark

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"Es ist etwas faul im Staate Dänemark und in der Europäischen Union ", schreibt der Journalist der spanischen Zeitung "Publico", Marco Schwartz. Dänemark hat beschlossen, den Schengenvertrag , der eigentlich die Freizügigkeit innerhalb der Union ermöglichen sollte, nach eigenem Gusto zu stutzen. Gedrängt von seinen Rechtspopulisten, die das Heil im Einmauern sehen, und dem guten Beispiel eines Herrn Berlusconi und Sarkozy folgend. Der spanische Journalist sieht das so: "Das Schauspiel, das uns die europäischen Staatsmänner bieten, kann in moralischen Kategorien gesehen nur bedauert werden. Es zeigt die Schwächen eines kurzsichtigen Europa's, das sich nur um den Fortschritt in Wirtschafts- und Finanzangelegenheiten kümmert. Eine größere politische Union wäre ohne Zweifel besser in der Lage das Phänomen der Einwanderung in den Griff zu bekommen. Aber das ist das, was noch bleibt: Ein abgespecktes Projekt, in dem höhere Werte nicht mehr dazu gehören." W

Ex-König Michael I will kein Hohenzollern mehr sein

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Ex-König Michael I hat heute dem rumänischen Volk eröffnet, dass er fortan keiner derer von Hohenzollern-Sigmaringen mehr sein möchte. Die königliche Verlautbarung aus Bukarest im Wortlaut: "Wir, Mihai I (Michael I), in der Funktion der unbestrittenen Autoriät das Chef des Köngilichen Hauses von Rumänien, gebe unter Bezug auf eine Entscheidung unseres geliebten Großvaters König Ferdinand I, mit der er eine nationale und königliche Dynastie unseres Königlichen Hauses herbeiführen wollte und angesichts meiner Schuld gegenüber der Geschichte, gegenüber meinen Ahnen und Nachfolger unter Bezug auf Artikel 1 (10), 15 und der Anlage 1 der Grundregeln der königlichen Familie von Rumänien, aus freiem Willen handelnd bekannt: Artikel 1 Der Bruch aller historischen und dynastischen Verbindungen mit dem Haus Hohenzollern." Der König fantasiert weiter: "Beginnend mit dem 10.Mai 2011 wird kein Mitglied der Königlichen Familie Rumänien mehr einen Titel tragen, der aus dem Fürsten

Bald ein französisches Tschernobyl?

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Diesen ketzerische Titel hat der französische Schriftsteller Eric Ouzounian im Jahr 2008 seinem Buch gegeben. Eric Ouzounian ist nicht irgendein Schriftsteller, sondern er sitzt an verantwortlicher Stelle im französischen Elektrizitätskonzern EDF . Und EDF ist der Betreiber der französischen Kernkraftwerke. Das Radioprogramm "France Culture" schildert, worum es in diesem Buch geht: "Überschwemmungen, Brände, Erdbeben, Attentate ..... Heute kann jederzeit in einem französischen Atomkraftwerk eine Katastrophe passieren, besonders in den ältesten Meilern. Im Bezug auf die bevorstehende Privatisierung von EDF ist der Zustand des Nuklearparks alarmierend .....Haushaltskürzungen, inflationäre Zunahme der Zulieferbetriebe, immer mehr Personal mit niedrigem Ausbildungsstand, Unterwerfung der Sichertheitsbehörden unter die Interessen der Industrie: Die Überwachung des Nuklearparks sinkt von Tag zu Tag. Die Kernkraftwerke wurden überwiegend um 1980 gebaut und sollten eine Betri

Fußball-WM 2014 bringt nicht nur eitel Sonnenschein

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Zur Fußball-WM 2014 soll auch das Stadion von Corinthians in São Paulo modernisiert werden. Die Arbeiten erfordern, dass ein größere Anzahl der Anwohner ihre Wohnungen räumen müssen. Die Befürchtungen der Anwohner, bei dieser Aktion den kürzeren ziehen zu müssen, sind so groß, dass jetzt der brasilianische Sportminister Orlando Silva sich zu beruhigenden Erklärungen gegenüber der Bevölkerung veranlasst sah. Schliesslich sind die Betroffenen höchst sensibilisiert. Da sie meistens die Schwächsten im Spiel um Aufträge und das große Geld sind, gehen für sie Großveranstaltungen dieser Art meistens sehr nachteilig aus. Es geht ja nicht nur um die Stadien, es geht auch um die Infrastruktur im Umfeld der Stadien. Es sind damit nicht nur einige wenige, die weichen müssen, sondern eine größere Anzahl an Menschen. In São Paulo wird vor allem kritisiert, dass die Anwohner im Unklaren gelassen werden, was auf sie zukommt. Sie würden in die Planungen nicht mit einbezogen und es gebe keine Festle

Chaos und Panik in Recife dank Flutwelle und Internet

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Recife , die Hauptstadt der nordöstlichen brasilianischen Bundesstaates Pernambuco, hat noch den 21. Juli 1975 in guter Erinnerung. Die Stadt erlebte damals die größte Überschwemmung ihrer Geschichte, 80 % des Stadtgebietes stand unter Wasser. 107 Personen starben und 350.000 Menschen wurden obdachlos. Das Schlimmste war aber eine durch Gerüchte in Gang gekommene Panik. Niemand weiss mehr, wer das Gerücht in die Welt gesetzt hatte, dass die Talsperre von Tapacurá gebrochen sei. Auf jeden Fall verbreitete sich das Gerücht rasend schnell, dass die Stadt in Kürze durch eine Flutwelle zerstört werden würde. Es brach eine kollektive Hysterie in der Stadt aus. Die  Panik dauerte 2 Stunden. Die Leute rannten panikartig durch die Stadt, kletterten auf Bäume, stürmten Hochbauten, Autos rasten durch die Stadt ohne die Verkehrsregelung zu beachten, Händler verliessen ihre Geschäfte, Banken und Schulen schlossen und aus den Krankenhäusern versuchten die Kranken zu fliehen. Erst nach 2 Stunden konn

Aufstieg und Fall des Herrn Sorin Ovidiu Vântu

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Abgekürzt wird Herr Vântu, 56 Jahre alt, auch SOV genannt. Die Schreibweise seines Namens variiert, mal wird er "Vîntu" genannt, mal "Vântu". Das hängt mit einer Rechtschreibreform noch zu Nicolae Ceausescu's Zeiten zusammen, wo man das "î" durch das "â" ersetzt hat. Die Reform hat aber nur für Verwirrung gesorgt, denn jetzt halten sich alt und neu nebeneinander. Besagter SOV ist ein ganz gewiefter rumänischer "bisnesmani" wie man das auf Neu-Rumänisch nennt. Also ein Geschäftsmann, der in der neunziger Jahren auf recht windige Weise zu einem Vermögen gekommen ist. Damals hatte er einen "Nationalfonds für Investitionen", abgekürzt FNI, ins Leben gerufen und den Rumänen den schnellen Reichtum versprochen, wenn sie ihr Geld bei ihm anlegen. Etwa 200.000 bis 300.000 Rumänen haben ihm geglaubt. Dabei beruhte sein "Fonds" auf dem Schneeballsystem, bei dem hauptsächlich SOV den großen Reibach machte. Kurz bevor der F

Die Bucht von Algeciras wird zur Kloake

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Am Südzipfel Gibraltars, an der Meerenge von Gibraltar , stinkt es des öfteren nach faulen Eiern. Zwischen Gibraltar und dem spanischen Festland im Westen liegt die Bucht von Algeciras . Hier liegt ein Heer von Schiffen unterschiedlicher Größe, die untereinander mit einem Schlauch verbunden sind. Der Gestank rührt daher, dass diese Schiffe in der Bucht auf diese Weise mit Treibstoff versorgt werden. Gibraltar liefert diesen 20% preiswerter als die Spanier. Umweltinspektionen gibt es gut wie gar nicht. Also keine lästige Strafgelder und ähnliches, wenn man gegen Umweltauflagen verstößt. "Geld stinkt nicht" heisst es, aber hier kann man mal eine Ausnahme machen. Es ist nun einmal so, dass irgendwelche Zwergstaaten gerne auf Kosten des Allgemeinwohls anderer Länder leben. Sei es nun Liechtenstein, Andorra oder Gibraltar. An diesen Orten sitzen die Jongleure der Gewinnmaximierung, die für den Profit einiger weniger arbeiten. Die Hafenbehörde von Gibraltar zählt die Vorteile au

Konkurrenzkampf am Schwarzen Meer

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Der heutige 1.Mai steht am westlichen Schwarzen Meer im Zeichen des Kampfes um die Touristen. Da im letzen Jahr die rumänische Küste gegenüber Bulgarien den Kürzeren gezogen hatte, wollte man dieses Jahr den Kampf wieder aufnehmen. Wenigstens die eigenen Landsleute sollten da bleiben, wo sie auch verstanden werden. Aus diesem Grund hat die rumänische Regierung sogar ein Gesetz erlassen, das alle touristischen Einrichtungen  am Schwarzen Meer verpflichtet, ihre Einrichtungen spätestens an diesem Wochenende zu öffnen. Zur Zeit läuft die Partie "All inclusive" gegen "Bier & Mici". "Mici" sind eine rumänische Spezialität, gegrillte Hackfleischröllchen aus Schaf- und Schweinefleisch. "All inclusive" steht für die bulgarischen Hotels, die mit diesem Produkt scheinbar besonders gute Erfahrungen gemacht haben. Welcher Rumäne kann dem Angebot einer Übernachtung plus kostenloser Verpflegung für 18 Euro widerstehen? Obwohl man im vergangenen J