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Es werden Posts vom Juni, 2009 angezeigt.

Bürgermeister von Exu verhaftet

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Blogger Fredson Paiva berichtet aus dem Hinterland von Pernambuco, dass in der Kleinstadt Exu gestern der Bürgermeister (prefeito) in einer grossangelegten Aktion verhaftet worden ist. Unter dem Decknamen "“Operação Le Marie” (französisch für "Operation Bürgermeister") wurde Wellinson Jean Moreira Saraiva, der Bürgermeister, auch unter dem Namen Léo Saraiva bekannt, wegen illegalen Waffenbesitzes verhaftet. In seinem Haus fand die Polizei 1 Pistole und 1 Revolver. Er sitzt jetzt in Ouricuri, als Bürgermeister unter besonderen Haftbedingungen. Bei der Razzia wurden noch ein Kokainhändler und Autodieb verhaftet sowie eine weitere Person, die illegal Waffen in Besitz hatte. Man fragt sich, warum eine solch gross aufgebauschte Aktion in einem Land, in dem illegaler Waffenbesitz an der Tagesordnung ist. Und man tippt richtig, wenn man darauf kommt, dass da noch etwas anderes dahinter steckt. Tatsächlich, der Leiter des regionalen Wahlgerichts (Tribunal Regional Eleitoral TRE)

Tarragona's Strände von der Chemie bedroht

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Vor Tarragona lauert seit Samstag ein grosser Kohlenwasserstoff -Flecken (hidrocarburo), der ca. 800 mal 800 Meter gross ist. Der Fleck ist am Samstag gesichtet worden. Zuvor ein zusammenhängender Fleck, hat er sich jetzt in kleinere Teile aufgelöst. Die Flecken befinden sich zur Zeit etwa 6 Kilometer vor der Küste. Die katalanische Regierung ist optimistisch, dass das kontaminierte Wasser die Küste nicht erreichen wird. Der Verschmutzungsalarm wird allerdings weiter aufrecht erhalten. In der betroffenen Region arbeiten zur Zeit drei Schlepper (remolcadores) der Firma Repsol sowie ein Schiff der Hafenbehörde von Tarragona (Autoridad Portuaria de Tarragona). 2 Hubschrauber überwachen die Entwicklung der Flecken. Über die Herkunft der Kontamination wird noch gerätselt. Es wird aber vermutet, dass die Verschmutzung von einem der grossen Öltanker stammt, die auf dieser Route andere Mittelmeerhäfen anlaufen. Informationsquelle: El Pais, Tarragona necesitará al menos dos días para limpiar l

Salut les boulettes ! - Grüss mir die Bulette !

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Der Belgier Pierre-Brice Lebrun hat in einem Buch das hohe Lied der Boulette gesungen. Sein Buch heisst "Petit Traité de la boulette" (kleine Abhandlung über die Boulette). Es war wohl längst überfällig, dass dieses Nahrungsmittel auf diese Weise einmal geehrt wird. Der Berliner liegt mit seiner "Bulette" dank der eingewanderten Hugenotten der französischen Version am nächsten. Sonst trägt sie im deutschen Sprachraum den Namen Frikadelle . Aber auch die Begriffe "Klops", "Fleischküchle" oder "Fleischpflanzerl" sind in manchen Regionen gebräuchlich. Aber zurück zu Pierre-Brice Lebrun und seiner Verehrung für die Boulette. Über ihre Herkunft kann er nur Vermutung anstellen, denn Fossilien von Buletten hat man bisher nicht gefunden. Vielleicht war es so: "Ein Mann, eine Frau, vielleicht um etwas zu lachen haben, vielleicht getroffen von einer plötzlichen Inspiration, hat zwischen seinen Fingern das Fleisch gerollt, das Nahrungsmittel

Brasilien will keinen Reifenmüll vom Norden

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Das oberste brasilianische Bundesgericht ( Supremo Tribunal Federal ) hat mit 8 zu 1 Stimmen entschieden, dass gebrauchte Autoreifen (pneus usados) nicht mehr zur Neugummierung (recauchutagem) oder anderen Zwecken nach Brasilien eingeführt werden dürfen. Mehrere Regionalgerichte hatten zuvor auf Klage von Recycling-Firmen für den Import entschieden. Das Gericht entschied, dass der Import dieser Materialien gegen die Artikel 196, 170 und 225 der Verfassung (Constituição) verstosse. Diese verlangen eine Intervention des Staates - auch auf wirtschaftlichem Gebiet - wenn die Gesundheit der Bevölkerung und der Schutz der Umwelt auf dem Spiel steht. Die Berichterstatterin des Gerichtes bemerkt zum Urteil ironisch: "Die Argumente der Unternehmen für einen Import sind sehr komisch. Ich bin dabei zu glauben, dass ich jeden Tag mehr lerne, weil mich die Grosszügigkeit der Länder beeindruckt, die Umweltprobleme haben, mit einer Halde von 3 Billionen Altreifen, und sich dazu entschliessen, di

Lustig ist das Zigeunerleben

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Reality-Shows sind auch in Rumänien beliebt. Was für die Deutschen "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus" war, das ist für die Rumänen ab heute Abend die Sendung "Şatra" auf dem Fernsehsender " Kanal D ". Şatra bedeutet soviel wie eine Ansammlung von Häusern oder auch Wohnwagen von Zigeunern und wird "schatre" ausgesprochen. Die rumänischen Stars werden also nicht in den Dschungel geschickt, sondern sie dürfen Orte kennenlernen, die für manche Rumänen genausoweit entfernt sind wie der australische Dschungel für Deutsche. Die Roma's oder wie sie eben in Rumänien genannt werden, die "ţigani" (ausgesprochen als Tzigani, entspricht unserer Bezeichnung "Zigeuner") werden vielleicht durch die Sendung ihren Landsleuten näher gebracht. Rumänische Stars dürfen damit 24 Stunden leben wie ein oder eine Roma. Das bedeutet: Schweinefutter (Hrănitul porcilor), WC auf dem Hof (WC-ul din curte), kein Internet (lipsa internetului), trad

Andalusien bestraft Landschaftszerstörung

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Sie sind sehr beliebt am Rande der spanischen Grosstädte. Die sogenannten "urbanizaciones", Wohnsiedlungen, die seit Jahrzehnten nach immer demselben Schema von Grundstücksspekulanten ohne Genehmigung oder unter Beteiligung korrupter Gemeindeverwaltungen errichtet werden. Es läuft so, dass ein Gelände parzeliert wird, Strassen gebaut werden und ein paar Strassenlampen aufgestellt werden. Dann zieht der Makler los und verkauft die Parzellen, die Neueigentümer bauen darauf ohne sich gross um die rechtliche Seite zu kümmern und irgendwann werden die Behörden vor vollendete Tatsachen gestellt und müssen alles im Nachhinein genehmigen. Das Schlimme ist, dass diese Siedlungen nicht für den unmittelbaren Wohnbedarf gebaut werden, sondern gerade in der Nähe der Städte als Zweitwohnungen fürs Wochenende dienen. Alles soll dann billig sein, die Parzellen sind mini und das was darauf gebaut wird sind Häuser - sehr beliebt sind Reihenhäuser (casas adosadas) - in miserabelster Qualität. M

Brasilianische Weihnachten

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Der Winter auf der südlichen Hemisphäre nähert sich seinem Höhepunkt und mit ihm beginnen in Brasilien die "Festas Juninas" die Juni-Feste, die man eigentlich von ihrer Bedeutung her nur mit unseren Weihnachten vergleichen kann. Den Reigen der Festtage eröffnet am 13. Juni Santo Antônio ( Sankt Anton ). Er ist der Heilige der verlorenen Gegenstände: Auch im katholischen Süden Deutschlands sucht man mit ihm, was man so verschusselt hat (Heiliger Antonius von Padua, hilf mir suchen, was ich verloren hab!). Die jungen Brasilianer suchen da eher ihre zukünftige Ehefrau. Bei ihnen ist er der Heilige der "Namorados", der Verliebten. Der Höhepunkt ist São João ( Sankt Johannes ), es ist der grösste Feiertag im Jahr. Gleichzeitig ist es auch der Tag der Sommerwende. Es werden Feuer angezündet, die an die Geburt von João Batista (Johannes der Täufer) erinnern. Er soll von Isabel, seiner Mutter, die auf einem Hügel wohnte in der Nacht geboren worden sein. Seine Ankunft wur

Flucht von der Insel, die Antwort

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"PEBodyCount " hat zu den Vorgängen in Itamaracá den Direktor für Resozialisierung der Landesregierung von Pernambuco um Stellungnahme gebeten. Humberto Vianna, der zuständige Direktor, hat betont, dass man "Flucht" und "Entweichen" auseinander halten müsse. "Ein Grossteil dieser Gefangenen verlässt das Gefängnis mit Genehmigung der Justiz und kehrt nicht zurück. Das ist "Entweichen" (evasão). Man kann nicht sagen, dass es eine "Flucht" (fuga) war. Das ist nicht korrekt". Er anerkenne aber, dass das System der Überwachung zu wünschen übrig lasse. "Schon seit Urzeiten haben wir eine prekäre Überwachung (fiscalização precário), aber wir werden jetzt die elektronische Überwachung einführen. Wir werden der erste Bundesstaat sein, der dieses Mittel benutzt." Im Bezug auf die Masssenflucht vergangene Woche, meinte er, dass es sich hier um einen Einzelfall (caso pontual) handle. "Wir anerkennen, dass es ein Fehler de

Gefängnis der offenen Türen

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Blogger João Valadares berichtet in seinen Blog " PEBodyCount ", der schon mehrfach Themengeber für meine Blogbeiträge war, über den Alltag in einem brasilianischen Gefängnis, besser gesagt, einem Gefängnis in Recife / Pernambuco . Valadares hat sich mit dem Strafrichter Adeildo Nunes unterhalten. Nunes hatte angekündigt, dass er jetzt die Namen derjenigen Gefangenen, die aus dem Gefängnis "Agrícola São João" auf der schönen Insel Itamaracá flüchten, im Internet veröffentlichen werde. Denn aus diesem Gefängnis würden im Schnitt 2 Gefangene pro Tag flüchten. Der Strafrichter erläuterte an Hand der Statistik, dass im April 91 und im Mai 62 Gefangene geflohen waren. Das Gefängnis wird im halboffenen Vollzug geführt (regime semiaberto). Von den 1.391 Gefangenen dürfen 821 mit Genehmigung der Justizbehörden das Wochenende zu Hause verbringen. Am 6. Juni kam es mit Duldung der Gefängnisverwaltung zu einer Massenflucht. 29 Gefangenen gelang es durch ein Loch in der Mauer

Krieg spielen in den Ferien

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Die Geschäftsleute Emil und Marius Cristescu aus Temesvar haben in Orastie (in Siebenbürgen, in der Nähe von Deva) einen grossen Ferienpark eröffnet, der allein dem "Ferien-Soldaten" (soldatul de vacanta) gewidmet ist. Besser wird man dies wohl mit "Freizeit-Soldat" übersetzen. Scheinbar gibt es einen Markt für Leute, die in ihrer Freizeit gerne in Uniform herum laufen, schiessen und im Schlamm robben. Der Park heisst "Arsenal Park Transilvania" und erstreckt sich über ein Gelände von 80 Hektar. Die Eigentümer loben sich damit, dass der Park einer der wenigen touristischen Ziele in Europa zu militärischen Themen ist und sie versprechen Abwechslung (distractie) und Abenteuer (aventura). Er befindet sich im Gelände der ehemaligen Waffenfabrik von Orastie. Ein Hotel mit 200 Betten steht ebenfalls zur Verfügung. Wer nicht Soldat spielen will, kann auch Sport treiben oder es sich in der Saune gutgehen lassen. "Ich habe einen Ort gefunden, an dem Kanonen

Favelas einmauern und Stadtwald abholzen

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Der Bundesstaat Rio de Janeiro investiert 40 Millionen Reais (ca. 15 Millionen Euro) in das Projekt "Ecobarreira" (Ökoviertel oder ökologisches Stadtviertel). Dieses besteht darin, dass um die bestehenden Favelas eine Betonmauer gezogen wird. Damit soll deren mit der Zerstörung der umliegenden Wälder einhergehende Expansion eingeschränkt werden. Bis 2009 sollen 11 km Mauer 19 Favela-Gemeinden einschliessen. Die Massnahme ist umstritten. Die Alternative und vielleicht auch menschenwürdigere Massnahme wären eine Umweltplanung und mehr Personal für die Überwachung und Schutz der der Wälder. Nicht ohne Grund stösst man in andern Stadtvierteln auf ein völlig konträres Verhalten der Stadtverwaltung. In den besseren Stadtviertel in Rio's Süden ist der Schutz der Atlantikwälder (Mata Atlântica) plötzlich nicht mehr so prioritär. Kürzliche Meldungen zeigen, dass da bedenkenlos Wälder abgeholzt werden, ohne dass von der Stadt grosser Widerstand kommt. Die Bau-Mafia gibt in diesen

Pfarrer verweigert Kind mit Down-Syndrom Erstkommunion

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Carla, ein Kind aus Teià (Barcelona) wurde an ihrem Wohnort nicht zur Erstkommunion zugelassen. Der Pfarrer (cura) berief sich darauf, dass das Kind am Down-Syndrom leidet. Es sei deshalb ein "Engel Gottes" ("un ángel de Dios") und deshalb sei es auch keine Sünderin (pecadora), erklärte er der Mutter. Klingt eigentlich verdammt christlich und spricht für die Abschaffung der Erstkommunion (primera comunión). Schliesslich, welches Kind ist schon ein Sünder im Alter der Erstkommunion? Die Amtskirche würde sagen, jeder von uns ist ein Sünder mit der Geburt. Erbsünde nennt sich so etwas. Also etwas seltsam, dass dies für Carla plötzlich nicht mehr gilt. Und dass die Taufe die Erbsünde tilgt, gilt ja auch für andere katholische Kinder. Wenn man sich die Geschichte weiter ansieht, merkt man, dass der Pfarrer ganz andere Probleme hat. Vor 3 Jahren war Carla mit ihrem Zwillingsbruder beim Katechismus-Unterricht und der Pfarrer bekam hier schon seine Probleme. Er meinte zu d

Die Bahianos und ihre Notare

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Der "Correio" gibt seinen Lesern die Möglichkeit zu den Alltagsproblemen Stellung zu nehmen. Zur Zeit werden die Leser gefragt: "Sind sie zufrieden mit den Notariaten (cartorio) in Salvador / Bahia ?" Wobei ein "cartorio" in Brasilien nicht nur ein Notariat ist, es steht eigentlich für alles, wo ein Stempel oder der staatliche Segen gebraucht wird. Zum Beispiel die standesamtlichen Register, die Führerscheinstelle usw. Wie zufrieden sind nun die Salvadorianer mit ihrem " Cartorio "? Paulo Matos Santos schrieb: "Nein. Der Service ist miserabel. Ich versuche seit 15 Tagen eine Geschäft zu eröffnen, aber es gelingt mir nicht. Janeth Falorido schrieb: "Glückwunsch für das Thema. Bitte, werft eine Auge auf das 2. Notariat des Gebäudes der Politecnica, die sind schrecklich! Danach geht ihr zum DETRAN (Strassenverkehrsbehörde), um zu sehen, was Korruption tatsächlich ist! Rafiuski schrieb: "Ein Service im Stil der Vetternwirtschaft, ich

Air France 447: Analyse eines Absturzes

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Blogger "marcelambrosio" berichtet im Blog "Slot" des "Jornal do Brasil" aus erster Hand über die Umstände des Absturzes des Air France -Airbusses in der Nähe von Fernando de Noronha . Sein neuester Bericht trägt den Titel "Jetzt ist es sicher: Der Airbus zerbrach in der Luft" (Agora é certo: jato se desintegrou no ar). Bei diesem Absturz fehlte das Feuer, das in der Regel Rettungsmassnahmen erschwerte. Dieses Mal war das Sammeln der sterblichen Reste gefolgt von der schockierenden Erkenntnis der Zerstörungskraft des Absturzes. Ein an den Rettungsaufgaben beteiligter Angehöriger der brasilianischen Luftwaffe berichtete dem Blogger, dass die Körper stark verstümmelt seien, einige wären ohne Extremitäten und Kopf gefunden worden, so dass nur noch der Rumpf übrig geblieben sei. Damit könne die Identifizierung nur noch über die DNA -Analyse eroflgen. Bei einigen Passagieren, die nicht so stark verstümmelt waren, fanden die Retter die finale Version

Vergessene Eisenbahnlinie soll aufgemöbelt werden

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1877 wurde eine Eisenbahn von Glasgow nach Stranraer gebaut. Hauptziel war es, die Glasower zu den Fähren nach Nordirland im Hafen von Stranraer zu bringen. Die Bahnlinie, die an vielen touristischen Sehenswürdigkeit vorbeiführt, ist in den letzten Jahren immer mehr in Vergessenheit geraten. Die Züge fahren nur noch sporadisch, einen richtigen Fahrplan gibt es gar nicht mehr. Dies soll jetzt anders werden. Ein Bericht der Deltix Consulting - veröffentlicht von "Transform Scotland" - bescheinigt Schottlands vergessener Bahnlinie ("Scotland's forgotten rail line") ein hohes touristische Potential. Dazu müsste aber erst einmal ein verlässlicher Fahrplan erstellt werden. Angefange n werden sollte mit drei täglichen Verbindungen. Was gibt es zu sehen: Glenluce Abbey (Abtei von Glenluce), Culzean Castle (Burg von Culzean), Logan Botanic Gardens (Botanische Garten von Logan), Mull of Galloway Lighthouse (Leuchtturm von Mull of Galloway), der südliche Hochland-We

Das Europaparlament kann sich auf Gigi und Vadim freuen

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In Rumänien haben die Rechtsradikalen von der Partidul Romania Mare (PRM; Grossrumänien-Partei) 2 Sitze bei den Wahlen zum Europaparlament gewonnen. Der Präsident, Vadim Tudor , ein rechtsradikales Grossmaul, Ungarn-Fresser und grössenwahnsinniger Rumäne, hatte vor den Wahlen grosszügig noch Gigi Becali , einen zwielichtigen rumänischen Geschäftsmann und Präsident des Fussballclubs Steaua Bukarest, in seine Partei aufgenommen und ihn auf einen aussichtsreichen Listenplatz gesetzt. Becali hat zur Zeit die rumänische Justiz wegen diverser Affären am Hals. Beide hatten Glück, sie sind gewählt worden und jetzt wollen sie dieses "Glück" an Europa weitergeben. „My name is Gigi. This is a sheep”. "Ich kann Englisch, ich spür das in mir, ein bisschen üben und in einem Monat kann ich es" versichert Becali der rumänischen Presse. Aber noch wichtiger ist ihm die Immunität, die ein Abgeordneter des Europaparlaments geniesst: "Die Immunität eines Europarlamentariers ist die

Sevillas Kampf gegen die Gorillas

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Vor 5 Monaten hat die Stadt Sevilla einen Gemeindevorschrift erlassen, die auch die "ordenanza antivandalica" (Erlass gegen Vandalismus) genannt wird. Ziel der Vorschrift ist es, der Polizei eine Möglichkeit an die Hand zu geben, gegen die "Gorillas" vorzugehen. Was macht ein Gorilla in den Strassenschluchten von Sevilla? Der Diario de Sevilla hat dafür eine schöne, wenn auch etwas lange Definition: "Geld verlangen im Austausch für den Hinweis auf einen Platz, an dem man parken kann" (exigir dinero a cambio de indicar un lugar para aparcar). Viele Sevillaner sind es leid und die Touristen können auch ein Lied davon singen, wenn man zwar einen netten Hinweis auf einen Parkplatz bekommt, aber danach mit unmissverständlichen Hinweisen auf die Zahlung dieser Dienstleistung hingewiesen wird. Der Gorilla ist also ein Mensch, der sich zum Herrn eines Parkplatzes macht, der ihm nicht gehört. Dagegen kämpft die Stadt nun an. Die Polizei kann eine Strafe von 120 Eu

Europäischer Muttertag im Elsass

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Frankreich feiert heute den Muttertag, die "Fête des Mères". Die Zeitung "L'Alsace" (das Elsass) findet eine interessante Verknüpfung zwischen den Wahlen zum Europaparlament, die heute stattfinden, und dem Fest der Mütter. Die Zeitung schreibt: "Wie sagt man "Bonne fête maman" auf schwedisch, auf polnisch, auf portugiesisch? An welchem Tag feiern die Mütter in Spanien oder England? In welchem Land dürfen sich die Mütter an diesem Tag ausruhen, weil der Papa und die Kinder die Hausarbeit übernehmen? ...... An diesem Muttertag und zu den Europawahlen in Frankreich machen wir eine kleine Runde zu andern Ländern, um zu sehen wie sie diesen Tag feiern. Dieser Tag ist auch eine Gelegenheit, um den schönen Begriff der elsässischen Sprache "à la Müater" in Erinnerung zu rufen." Die Recherchen von "L'Alsace" ergaben: Litauen: "Su Mamos Švente". In Litauen findet der Muttertag immer am ersten Sonntag im Mai statt und e

Vergifteter Walzertraum

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Sonho de Valsa (Walzertraum) - in Brasilien verkaufte Pralinen wurden einer in Olinda bei Recife lebenden kleinen Brasilianerin zum Verhängnis. Ihre Mutter hatte von einem Unbekannten zum "Tag der Verliebten" (Dia dos Namorados) eine Schachtel in Herzform mit 3 dieser Pralinen erhalten. Diese glaubte an einen Scherz, legte die Schachtel beiseite und verbot ihrer Tocher davon zu essen. Aber Raíssa de Oliveira, 11 Jahre alt, konnte nicht widerstehen. Sie probierte einen Walzertraum. Kaum hatte sie diesen gegessen, spürte sie einen schlechten Geschmack. Weniger als eine Stunde später bekam sie Krämpfe, konnte nicht mehr sehen und fing an zu zittern bis sie das Bewusstsein verlor. Kurz darauf wurde sie mit einem Herzatemstillstand in die Notfallklinik gebracht. Sie konnte wiederbelebt werden und wurde in die Intentensivstation verlegt. Inzwischen hat sie sich soweit erholt, dass sie in eine normale Kinderklinik verlegt werden konnte. Analysen ergaben, dass die Walzerträume mit B

Dorf solidarisiert sich mit Vergewaltiger einer 11-Jährigen

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Im Juni 2008 wurde bekannt, dass das Mädchen Florina, 11 Jahre alt, wohnhaft in Poieni im nordostrumänischen Kreis Neamţ, von ihrem Onkel Adrian, 19 Jahre, vergewaltigt wurde und schwanger war. Rumänische Ärzte verweigerten auf der Grundlage der geltenden rumänischen Gesetze die Vorname einer Abtreibung. Nach einer Pressekampagne wurde dem Mädchen ein Flug nach London ermöglicht, wo die Abtreibung vorgenommen wurde. Inzwischen wurde im Februar der Vergewaltiger zu 11 Jahren Gefängnis verurteilt. Und in dem Dorf gibt es viele, die Verständnis für den Vergewaltiger haben, aber nicht für die Strafe. Die Zeitung "Evenimentul Zilei" berichtet darüber jetzt unter dem Titel "Primitive Mentalität" (MENTALITATE PRIMITIVĂ). Sie schickte noch einmal ihre Reporter in das Dorf, wo sie feindselig empfangen wurden. Und sie sammelten folgende Stimmen: Ileana Stan, Schwester des Vergewaltigers Adrian Fasolă, verheiratet und Mutter von 4 Kindern: "Das Mädchen ist Schuld. Wie kan

Staudamm-Tsunami gegen Flugzeugunglück

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Der Journalist Marcelo Migliaccio vom "Jornal do Brasil! (JB) wundert sich. Er wundert sich über die Parteilichkeit der Medien und Politiker. Am 27. Mai ist in Nordostbrasilien, im Bundesstaat Piaui, ein Staudamm gebrochen. 12 Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Die Häuser von 650 Familien wurden zerstört. 14 Ortschaften wurden von der Umwelt abgeschnitten, 10 verschwanden von der Landkarte. Anwohner berichten von Szenen wie aus einem Horrorfilm, 50 Millionen Kubikmeter Wasser zerstörten alles im Umkreis von 80 km. 100 Personen sind immer noch verschwunden. Migliaccio wundert sich, wieviel Aufwand um den Absturz der Air France-Maschine gemacht wird. Der Staudamm-Bruch hat keine Aufmerksamkeit, schliesslich sind es zumeist einfache Leute, die ihr Leben oder ihre Lebensgrundlage verloren haben. Keine Luftwaffe sucht nach den Vermissten, kein Politiker lässt sich in Piaui blicken. Fazit von Migliaccio: "Das menschliche Wesen ist seltsam. Sein Mitleiden hat nur eine Adresse (

Kastrierter Rosé sorgt für Ärger

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Im Südwesten Frankreichs ist man im höchsten Masse verärgert über die ohne Gegenstimmen von den Staaten der Europäischen Union beschlossene Regelung, Rosé-Wein auch durch Mischen von Rot- und Weisswein herstellen zu können. Die endgültige Entscheidung über die Erlaubnis zu diesem Mischmasch wird Brüssel voraussichtlich Mitte dieses Monats treffen. Die französischen Winzer sind trotzdem sauer. Der Winzer Gilles Mouisset aus Fronton in der Nähe von Toulouse hat sich bereits entschieden: "Ich verkaufe so etwas nicht. Ein französischer Winzer (vigneron), der sein Prokukt gewissenhaft herstellt, wird so etwas nie machen. Das ist nicht mehr Wein, das ist Chemie. Das macht die ganze Region unglaubwürdig." Und Diane Germain, Direktorin des Weingutes Château Bellevue La Forêt" hält das Projekt "für eine Katastrophe. Es wird den Markt für Alles und Nichts öffnen." Der "Rosé" ist in Mode. Sein Marktanteil konnte gegen den Trend bei Rot- und Weisswein gesteigert

Verdursten im Donaudelta

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Das Donaudelta (Delta Dunării) verfügt über Wasser in Hülle und Fülle, nur, es ist nicht geniessbar. Oder besser gesagt nicht mehr geniessbar. Ein alter Bewohner des Deltas und bester Kenner seiner Probleme berichtet, dass seit 20 Jahren das Wasser nicht mehr geniessbar wäre. Deshalb hätte jeder Soldat der rumänischen Armee, der im Donaudelta stationiert war, Anspruch auf eine Ration Mineralwasser gehabt. Im Gegensatz dazu die Zeit seiner Jugend, wo das Wasser bedenkenlos aus dem Fluss getrunken werden konnte. Das Biosphärenreservat Donaudelta ist in Gefahr. Die wachsenden Touristenströme tun das ihrige dazu. Im letzten Jahr waren es bereits 150.000 Touristen, die das Delta besuchten, gegenüber 30.000 im Jahr 2007. 15.000 Menschen leben ständig im Delta. Neue Hotels und Ferienwohnungen werden gebaut. Es gibt aber keine Kläranlagen, alles fliesst unbehandelt in das Delta. Der Biologe Nicolae Găldean Dekan an der Umweltuniversität von Bukarest (Universităţii Ecologice Bucureşti), befürch