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Es werden Posts vom April, 2009 angezeigt.

Bukarest mit Erdbeben-Ängsten

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Die erneute Warnung des Oberbürgermeisters von Bukarest, Sorin Oprescu, dass in diesem Jahr noch ein schweres Erdbeben (cutremur) mit Epizentrum in Vrancea Bukarest treffen kann, hat in der Stadt für Unruhe gesorgt. Prognosen amerikanischer Forscher sprechen von der Möglichkeit von 500.000 Opfern. Rumänische Spezialisten wollen sich noch nicht so dezidiert äussern. Laut der "US Geological Survey (USGS)" soll es eine Wahrscheinlichkeit von 62% für eine Erdbeben der Stärke 6,7 auf der Richter-Skala in der Vrancea Region bis 2032 geben. Diese Feststellung erfolgte bereits 1999. Nach dem US-Programm "Hazards United States (Hazus)" wurden die Schäden für Bukarest bzw. Rumänien hochgerechnet. Die Simulation hat ergeben, dass bei einem Erdbeben der Stärke 7,7 auf der Richter-Skala bezogen auf das Jahr 2009, mit 500.000 Opfern gerechnet werden müsste. Grund ist die dichte Besiedlung im Grossraum Bukarest und die vielen Gebäude mit hohem Erdbebenrisiko. In einem Projekt

Tiervergifter im Zoo von Recife

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Im Zoo von Recife sind in den Monaten Januar bis Februar 3 Tiere vergiftet worden. Die Zoo-Verwaltung hatte die Öffentlichkeit nicht unterrichtet. Einem Zoobesucher fiel das Fehlen der Tiere auf und er alarmierte die Presse. Das zuständige Umweltamt in Recife wurde erst gestern nach den Pressemeldungen eingeschaltet. Vergiftet wurden ein Reh, ein Flusspferd und eine afrikanische Waterbuck-Antilope. Die Zooverwaltung hat festgestellt, dass die Vergiftung über ein mit Blei (chumbinho) vergiftetes Brot erfolgte. Braunbären, die ebenfalls von einem solchen Brot gefressen hatten, konnten gerettet werden. Das Personal wurde zu erhöhter Wachsamkeit aufgefordert. Die Überwachungsmöglichkeiten seien aber bei 400.000 Besucher im Jahr sehr eingeschränkt. Die Einrichtungen des Zoos sind veraltet und entsprechen nicht dem neuesten Standard auf diesem Gebiet. Er soll 2010 restrukturiert werden. Informationsquelle: Diario de Pernambuco, Animais são envenenados no Parque Dois Irmãos

Englischer Historiker beleidigt Schotten

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Der englische Historiker Dr. Starkey bezeichnete in einer Sendung der BBC Schottland als eine "kleine schwache Nation" ("feeble little nation") und den Nationaldichter Schottlands, Robert Burns , als einen "langweiligen Provinzpoeten". In der Sendung ging es um die Frage, ob er einen englischen Nationalfeiertag, den St George's Day , unterstützen würde. Starkey verneinte das rundwegs. England würde sich damit auf das Niveau eines genauso kleinen schwachen Staates wie der der Schotten, Waliser und Iren begeben. "Es gab einmal eine Zeit, da war England ein grosses Land. Wir brauchten keine nationale Tracht. Wir machten keinen grossen Lärm um Shakespeare, so wie die Schotten dies um ihren zutiefst langweiligen Provinzpoeten Robert Burns tun. Gottseidank habe England auch keine nationale Musik wie die Schotten mit ihren fürchterlichen Dudelsäcken. Die Waliser und Schotten sind typische kleine Nationen im Stile des 19. Jahrhunderts", präzisierte

Marsé ist für Zweisprachigkeit

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Juan Marsé , eine katalanischer Schriftsteller, der auch schon in die deutsche Sprache übersetzt wurde, hat den renommierten spanischen Literaturpreis " Premio Cervantes " erhalten. Marsé schreibt in spanisch (castellano), wofür er von den Katalanen schon kritisiert wurde. Anlässlich der Verleihung des Preises hat er eine Rede gehalten, in der er sich für den Erhalt der Zweisprachigkeit (dualidad lingüistica) in Katalonien aussprach. Er habe es nie als "anormal" angesehen, ein katalanischer Schriftsteller zu sein und in spanisch zu schreiben. Die Zweisprachigkeit sei eine Bereicherung für Katalonien. Um zu schreiben, seien zwei Dinge wichtig: Eine gute Geschichte zu haben und sie gut zu erzählen und dabei die Sprache kunstvoll anzuwenden. "Die Genauigkeit in der Arbeit, die Sorgfalt bei der Anwendung der Sprache, ist das einzige moralische Überzeugungswerkzeug des Schriftstellers", führte Marsé aus. Er habe angefangen spanisch zu schreiben, weil er keine a

Landlose legen sich mit Geldwäsche - Bankier an

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Die Landgüter (Fazenda) des Bankiers Daniel Dantas in Xinguara (brasilianischer Bundesstaat Pará) waren am Wochenende Schauplatz von Kämpfen zwischen den Landlosen und den Sicherheitskräften des Bankiers. Die lokale Presse in Form des "Diario do Pará" berichtete über die Vorfälle in einer recht einseitigen Form: "Personen, die mit der Landlosen-Bewegung (MST) verbunden sind werden beschuldigt, in den Sitz der Fazenda am Samstagnachmittag eingedrungen zu sein, wobei sie Schüsse in die Luft abgaben, um die Sicherheitsleute einzuschüchtern. Diese liessen sich aber nicht einschüchtern und es kam zu einem Schusswechsel mit den Landlosen." Die Landlosen-Bewegung (MST) hat auf ihrer offiziellen Webseite dazu Stellung genommen. Danach sieht das alles anders aus: Arbeiter wollten im Wald Holz und Stroh sammeln. Damit wollten sie ihre Hütten, die durch kürzliche Regenfälle beschädigt waren, ausbessern. Die Region um das Landgut der Opportunity Bank (Eigentümer: Daniel Dantas)

Der Osterhase versteckt seine Eier heute in Rumänien

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Die orthodox-gläubigen Rumänen feiern heute Ostern . Deshalb kommt der Osterhase (Iepurasul de Paste) heute zu den rumänischen Kindern. Grund genug für die Zeitung "Romania Libera" einmal den rumänischen Kindern (copii) zu erklären, woher der Eierverstecker eigentlich kommt. Überraschung: Er kommt aus Deutschland, aus Germania. Für die Deutschen ist er das Symbol der Fruchtbarkeit und soll erstmalig in Büchern des 15. Jahrhunderts aufgetaucht sein. Die Deutschen sind auch die Erfinder des süssen Osterhasen, der um 1800 aus Teig und Zucker gemacht, aufgetaucht ist. Etwa zeitgleich sollen in Deutschland und Frankreich die ersten Eier aus Schokolade aufgetaucht sein. 1682 soll man von Heidelberg ausgehend angefangen haben, die Eier anzumalen. Inzwischen sind die Rumänen Weltmeister im Eier bemalen. Sie werden ausgeblasen und zum Teil mit viel Liebe künstlerisch bearbeitet, vorzugsweise mit religiösen Motiven. Inzwischen schreckt man auch nicht davor zurück Strausseneier zu bema

Rumänien setzt auf Wärmedämmung

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In Rumänien startet das Programm zur Renovierung der Wohnungen mit energiesparenden Baumaterialen zur Wärmedämmung und dem Einbau neuer Fenster. Die Aktion wird umfangreich bezuschusst. Im Schnitt muss der Eigentümer einer Wohnung mit Kosten von 700 bis 750 Euro, bei Gesamtkosten von 3.500 Euro, rechnen. Der Restbetrag wird von Staat und Gemeinden übernommen. Bisher haben rumänische Wohnungseigentümer in nur sehr geringem Umfang in die energieeffiziente Renovierung ihrer Wohnung investiert. Vorgesehen sind die Isolierung / Dämmung von Fernwärmeleitungen, der Keller- und Erdgeschossdecken, Austausch der alten Fenster (tâmplărie) mit wärmedämmenden Fenstern. Danach wird die Wohnung wärmegedämmt und neue Heizkörper eingebaut. Gefördert wird nur, wenn danach der Kilowatt-Verbrauch pro Stunde nicht über 100 kwh liegt. Zur Zeit hat die durchschnittliche rumänische Wohnung einen kwh-Verbrauch von 280 kwh. Der Förderungsbetrag wird nach dem Prinzip vergeben: Wer zuerst kommt, komm zuerst dran

Tischgespräch beim französischen Staatspräsidenten Sarkozy, dem Vorlauten

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Der Staatspräsident war in Fahrt am vergangenen Mittwoch beim Mittagessen mit Abgeordneten als er sich über einige prominente Politiker ausliess: "Obama Ein scharfsinner Geist, sehr intelligent und charismatisch. Aber er ist seit 2 Monaten im Amt und hat noch nie in seinem Leben ein Ministerium geleitet. Es gibt eine Anzahl von Themen, zu denen er keine Position hat. Angela Merkel Als sie endlich gemerkt hat wie es um ihre Banken und ihre Automobilindustrie steht, hat sie keine ander Möglichkeit gehabt als meine Position zu übernehmen. Zapatero Man kann viele Dinge über Zapatero sagen. Er ist vielleicht nicht besonders intelligent. Ich habe einen gekannt, der sehr intelligent war und auf die zweite Runde bei den Präsidentschaftswahlen verzichtet hat." (Letzteres eine Anspielung auf den französischen Sozialisten Lionel Jospin). Der spanische Abgeordnete des Europaparlaments Luis Herrero fand, dass diese Äusserungen sehr despektierlich seien und schlug mit der Frage zurück: &qu

Roseana Sarney entmachtet Jackson Lago und geht auf Krankenurlaub

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In Brasilien spielt sich zur Zeit eine seltsame Machtübernahme ab. Es geht um den Posten des Gouverneurs des Bundesstaates Maranhão . Im Jahr 2006 war Jackson Lago von der Partei " Partido Democrático Trabalhista " (PDT) auf diesen Posten, der in etwa dem eines Ministerpräsidenten eines deutschen Bundeslandes entspricht, gewählt worden. Gegen diese Wahl hat die unterlegene Senatorin Roseana Sarney von der Partei PMDB , die auch an der Regierung in Brasilia beteiligt ist, Beschwerde beim obersten Gerichtshof eingelegt. Roseana Sarney ist die Tochter des derzeitigen Präsidenten des brasilianischen Senats und ehemaligen Staatspräsidenten José Sarney. Anfang März dieses Jahres hat der oberste brasilianische Gerichtshof (TSE) der Beschwerde von Sarney Recht gegeben. Jackson Lago wurde wegen "Missbrauchs politischer Macht und illegalen Stimmenfangs" (abuso de poder político e captação ilícita de votos) seines Amtes enthoben. Der Vorwurf des Stimmenkaufs wurde fallen gelas

Massenpanik in Sevilla

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Die Bilanz der Feierlichkeiten in der Karwoche in Sevilla, diesem grössten Fest der christlichen Feiern um den Tod von Jesus Christus, ist wenig erfreulich. Das was in Sevilla geschehen ist, lässt nicht gerade darauf schliessen, dass Gott den Geist der Seinen erleuchtet. In der Nacht von Karfreitag auf Karsamstag zwischen 4 Uhr und 6 Uhr morgens kam es während der Prozession der Parrgemeinde von Triana zu gewalttätigen Zwischenfällen und einer Massenpanik, bei der 3 Personen verletzt wurden als sie von der Menge überrannt wurden. Eine Person erhielt einen Messerstich. 3 Personen wurden festgenommen. In der vorgenannten Zeiten fingen plötzlich grössere Menschenmengen zu laufen an. Sie rissen Menschen mit und bedrängten die Prozession. Die Polizei versuchte die Leute zu beruhigen, 6 Krankenwagen mussten anrücken. Die Helfer berichten von 6 Personen, die behandelt werden mussten, obwohl im offiziellen Bericht nur 3 Verletzte verzeichnet wurden. 2 Frauen waren hingefallen und die Leute tra

Barcelona: Schönheitschirurgie zum Schnäppchenpreis

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In Barcelona wurde ein Mann von 63 Jahren festgenommen, der Schönheitsoperationen in seiner Wohnung vornahm, obwohl er weder einen medizinischen Titel besass noch über die nötigen sanitären Vorrichtungen verfügte. Dafür waren seine "Operationen" spottbillig, sie kosteten zwischen 250 und 500 Euro. Zum Zeitpunkt als er verhaftet wurde, war er gerade dabei eine junge Frau, die extra aus Madrid für eine Brustvergrösserung gekommen war, zu empfangen. Seine Operationen fanden im Wohnzimmer einer kleinen und dreckigen Wohnung, die er mit 3 Hunden, einer Katze und einem Papagei (loro) teilte, statt. Er arbeitete mit höchstem gesundheitlichen Risiko für die Kundinnen. Mit Material aus dem Veterinärbereich spritzte er nach einer lokalen Anästhesie den Kundinnen flüssiges Silikon in die Brust oder das Gesäss, das für Injektionen nicht geeignet war. Die Spritzen wurden mehrfach verwendet, ein Sterilisierungsgerät besass er nicht. Trotzdem soll er Kundinnen in ganz Spanien gehabt haben.

Mein Haus, mein Leben

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Unter dem oben angeführten Titel (portugiesisch: Minha Casa, minha Vida ) hat die brasilianische Regierung ein Programm zur Finanzierung von Eigenheimen aufgelegt. Insgesamt geht es um einen Förderungsbetrag von 34 Milliarden R$ (ca 11 Milliarden Euro). Gefördert werden Famiilien mit einem Einkommen bis höchstens dem 10-fachen des Mindestlohnes. Es handelt sich auch ein Investitionsprogramm zur Bekämpfung der Auswirkungen der Finanzkrise. Die Förderung ist auf Stadtregionen beschränkt. Ab heute können die Anträge bei der Caixa Econômica Federal (Bundessparkasse) gestellt werden. Die brasilianische Regierung rechnet damit, dass auf diese Weise ungefähr 1 Million neue Eigenheime erstellt werden und gleichzeitig ein Anstoss zur Belebung der Wirtschaft erfolgt. Informationsquelle: Diario de Pernambuco, Caixa abre financiamento , Webseite der brasilianische Regierung

Rumänen verzweifelt gesucht

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Der Verdrängungskampf auf dem Arbeitsmarkt zu Zeiten der Wirtschaftskrise verhindert doch nicht, dass auf dem Arbeitsmarkt der saisonalen Beschäftigungen eher händeringend Arbeitskräfte gesucht werden. So berichtet die rumänische Zeitung "Evenimentul Zilei" heute über Urlaubsjobs für Rumänen insbesondere in Deutschland, Grossbritanien oder Dänemark. Elisabeta Ivan, 51 Jahre, hat auf diese Art und Weise einen Arbeitsplatz als Zimmermädchen in Italien gefunden. Für 600 Euro monatlich mit Unterbringung, Verpflegung und Krankenversicherung. Rumäninnen (Romancele) sollen in Italien sehr beliebt sein. Sie hat aber bereits Efahrung mit Auslandseinsätzen. Im vergangenen Jahr war sie in Griechenland beschäftigt. Damals hat sie 1.000 Euro bekommen und dazu Verpflegung und mit nach ihrer Ansicht einer Unterbringung zu Luxusbedingungen (în condiţii de lux). Für Personen mit Qualifikation gäbe es noch eine sehr hohe Nachfrage, berichten rumänische Arbeitsvermittler. Für Ärzte und Krankens

Worte sezieren: Cool gegen Frais

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Der Blog "24 heure Philo" hat sich erneut dem "Sezieren" einer französischen Redewendung gewidmet, die auch zum Nachdenken über unsere diesbezüglich Redensart verleitet. Es geht um den Ausdruck «C'est frais». Es ist eine Redensart, die vor allem bei jungen Parisern üblich sein soll. Wenn etwas gut aussieht, z. B. eine Bekleidung, oder etwas gelungen ist, z.B. ein Foto ( «T’es frais sur cette photo !»), dann benutzt man diesen Ausdruck, der ohne zeitlichen Bezug ist. Es ist ein Ausruf, eine Aussage ohne davor und ohne danach. Die Aussage hat nur etwas positives. Eine minimalistische Formulierung um etwas Maximales zu sagen. So die Ausführungen vom Autor des Blogbeitrags, Giorgione. Was würde uns dazu einfallen? Spricht alles für "das ist aber cool", vor allem, wenn die Aussage einen jugendlichen Anstrich bekommen sollten. Für ältere Semester ginge auch noch: "Das ist gelungen" oder "das ist stark". Die Franzosen bemitleiden uns gerne

Katalanische Schi-Stationen feiern Jahrhundertwinter

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Der diesjährige Winter ist für die katalanischen Pyrenäen der beste und längste Winter seit 40 Jahren. Die Schi-Stationen freuten sich über viel Schnee schon seit der ersten Novemberwoche. Damit gab es 6 Monate mit bester Schneequalität, die zu einer vollen Auslastung der Schi-Orte wie La Masella, Baqueira Beret oder Boí Taüll führten. Teilweise gab es in Höhenlagen bis zu 10 m Schnee. Trotzdem wurden nicht mehr Schi-Abos verkauft wie in der Saison 2005-2006, in der ca. 2,5 Millionen verkauft wurden. Die Betreiber der Schi-Stationen führen diese auf die derzeitige Wirtschaftskrise zurück. Die Krise habe ein Rekordjahr bei den Einnahmen verhindert. In den letzten Tagen hat es erneut geschneit und die Temperaturen sind stark gesunken. Mit 40 cm neuem Pulverschnee wird ein grandioses Finale für Ostern erwartet. Die Hoteliers an den Wintersportorten hoffen noch einmal auf volle Auslastung. Informationsquelle: El Pais, Las últimas nevadas animan el final de la temporada de esquí

Abusos urbanísticos - Städtebau zum Kotzen

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Nativel Preciado, eine Journalistin bei der spanischen Internet-Zeitung Publico.es, nimmt sich des Themas des spanischen Städtebaus an. Es lohnt sich die Meinung einer Spanierin zu diesem Thema zu hören, deshalb nachstehend die Übersetzung ihres Artikels: "Ich befinde mich in einer Strandregion und betrachte, einmal mehr, die urbanistischen Verwüstungen. Nur einige Meter vom Strand entfernt ist die Landschaft aus Zement und Beton noch trostloser geworden, denn die Krise hat die Kräne gestoppt und die Siedlungen stehen in halbfertigem Zustand, umgewandet in einen Müllhaufen aus Balken, Gerüste und zerbrochenen Ziegeln. Es tut mir leid, dass ich hier Nestbeschmutzung betreibe, aber die urbanistischen Missbräuche in Spanien sind so wie sie das Europäische Parlament in einem so verheerenden Bericht beschreibt, dass die PSOE (Regierungspartei) und die PP (grösste Oppositonspartei) diesen für inakzeptabel halten. Die Parteien sprechen sich selbst frei, denn dort wo sie regieren haben si

Bulling an brasilianischen Schulen

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Auch die brasilianischen Schulen haben ein Gewaltproblem. Bei uns Mobbing oder inzwischen auch Bullying genannt, nennt man das in Brasilien "O Bulling". Seit neuestem gilt es unter brasilianischen Schülern auch als besonders mutig, die Lehrer anzugreifen. Das "Instituto Mauricio de Nassau" in Recife, eine Bildungsinstitution in Pernambuco mit Schwerpunkt Recht und Sozialwissenschaften, berichet in seinem Blog von einem kürzlichen Fall: Die Geographielehrerin Helena Pinto, 49 Jahre alt, erlitt an einer Schule in São Paulo eine Halswirbelprellung, nachdem sie von einem Realschüler tätlich angegriffen worden war. Der Blog fragt: "Was soll man da tun? Wie handeln? Und die Eltern? Die Schulen (und Universitäten) müssen sehr vorsichtig sein bei der Ermittlung der Geschehnisse und streng bei der Anwendung der Sanktionen. Die Toleranz muss bei Null liegen (a tolerância deve ser zero). Sonst wird der Kreis der Einschüchterung und Gewalt sich noch mehr drehen. Ausserdem

Wegelagernde Bürgermeister arbeiten mit Radarfallen

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Kuriose Blüten treibt der Weg Rumäniens in den Kapitalismus. Die neueste Errungenschaft der freien Marktwirtschaft ist das Aufstellen von Radarfallen (radare) durch private Firmen. Dagegen wäre ja noch nichts einzuwenden, wenn sie nicht auch noch die Geldbussen eintreiben würden. Viele Bürgermeister habe auf diese Art eine neuen Geldquelle entdeckt. Mit dem Radarfallen-Installateur wird das Eingenommene geteilt, in der Regel bekommt 50% die Firma und 50% die Gemeindekasse und für den Bürgemeister fällt davon auch noch etwas ab. Wegen der lukrativen Verdienstbedingungen tummeln sich inzwischen Firmen jeder Provenienz in Rumänien, sogar solche mit Firmensitz in Madagaskar. Die Polizei hat sich da bisher herausgehalten, gelegentlich vermittelt sie auch noch die Firmenkontakte. Die Reporter der Zeitung "Romania Libera" haben als Anbieter mit dem fiktiven Firmennamen "Angel‘s Eyes" verdeckt ermittelt, wie die Bürgermeister rumänischer Dörfer auf das Angebot flächendecken

Das neue Jerusalem liegt in Brasilien und Nazarenos tummeln in Sevilla

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Das neue Jerusalem - Nova Jerusalem - liegt im pernambucanischen Sertao in der Nähe der Stadt Caruaru . Eigentlich ist Nova Jerusalem kein Ort, sondern ein Freilichttheater (cidade-teatro) in der Gemeinde Fazenda Nova. Hier werden die brasilianischen Passionspiele , die "Paixão de Cristo" (das Leiden Christi) zur Karwoche abgehalten. Das Theater und die Passionspiele finden seit 1968 statt. 1968 baute eine Privatmann einen Teil aus dem Jerusalem der damaligen Zeit nach und fügte die einzelnen Stationen der “Via Sacra“ in die verschiedenen natürlichen Terrain-Formationen ein. Die Theaterstadt liegt mitten in einer kargen Felslandschaft, ähnlich der Judäas, umgeben von einer drei Meter hohen Mauer, die mit sieben Meter hohen Türmen besetzt ist. Der Höhepunkt der Aufführung ist die Auferstehung von Jesus Christus. Dabei wird der Schauspieler in eine Wolke gehoben. Aus diesem Anlass wird an keinem Effekt gespart, es blitzt und donnert. Nicht zuletzt dadurch, dass den Veranstalte

Sevilla hat jetzt eine Metro

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Die Metro von Sevilla ist am Donnerstag eingeweiht worden. Am ersten Tag gab es Freifahrt, ab gestern muss gezahlt werden. Der Ansturm am Einweihungstag war riesig. Es handelt sich um die Linie 1 (Linea 1), die fertiggestellt wurde und das Zentrum von Sevilla vom Südosten nach Westen quert. Weitere 3 Strecken sind noch im Bau oder in Planung. Wie das wohl weltweit üblich ist, hatten die Nutzer der neuen Metro Probleme mit den Fahrkartenautomaten und Entwertungsgeräten. Zudem funktionierten die Anzeigen nicht, die Ankunft der Züge wurden nach dem Zufallsprinzip angezeigt, die mit der Realität nicht übereinstimmte. Der beliebteste Haltepunkt war bisher "Ciudad Expo" (das Gelände der Expo 1992). Gelegentlich wollten die Türen sich nicht öffnen, so durften an der Station "Plaza de Cuba" die Passagiere sich 6 Minuten eingesperrt fühlen. Die Sevillaner Jugend zeigte sich sehr begeistert. Sie sehen einen echten Zeitgewinn gegenüber dem Busverkehr. Bemängelt wird nur, dass

Autodiebe bingen Millionär ins Gefängnis

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Unser Millonär wohnt in Bukarest, er besitzt eine kleine Privatarmee und einige sündhaft teure Autos. Wie es sich für einen Neureichen gehört. Und vor seiner Villa wird ihm sein Mercedes Benz gestohlen. Pech für die Diebe, dass sie mit dem Wagen von den Leibwächtern (bodyguardul) des Millionärs im Bukarester Verkehr entdeckt werden. Die sprangen aus ihrem Fahrzeug und holten sich mit vorgehaltener Waffe den Wagen zurück. Die Diebe wurden ins Auto gepackt und zum Millionär gebracht. Damit der Recht spreche. Und er war sehr grossmütig: Die Diebe haben vor ihm eine schriftliche Erklärung abgegeben und für den Diebstahl um Verzeihung gefleht (cerut scuze). Darauf hat er sie laufen lassen. Der Polizei hat er den Diebstahl nicht gemeldet. Unser Millionär ist Gigi Becali , zwielichtiger Unternehmer, Politiker und Präsident des Fussballclubs Steua Bukarest. Seine Person war bereits Thema meines Blogs. Die grossmütige Tat macht ihm jetzt zu schaffen. Die Autodiebe haben ihn nämlich angezeigt, w

Fischkauf an Ostern in den Tropen

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Der "Diario de Pernambuco" steht seinen Lesern in Recife mit guten Ratschlägen für den Einkauf für Ostern (Páscoa) zur Seite. Eine Erhebung in der Stadt hat ergeben, dass die Preisunterschiede in den Supermärkten der Stadt (Bompreço, Pão de Açúcar, Carrefour) sehr gross sind. Beim Fisch gibt es einen Unterschied von 57% zwischen dem teuersten und dem preiswertesten Angebot. Aber der Preis ist ja nicht alles. Die Qualität spielt ja auch eine Rolle. Und dafür gibt die Journalistin Micheline Batista einige wertvolle Hinweise auf was man bei einem Fischkauf in den Tropen achten sollte: "Fisch (Peixe) verdirbt sehr schnell. Deshalb sollte der Käufer aufmerksam das Äussere es Produkts prüfen. Die Augen sollten glänzen und vorstehen (saliente) und die Schuppen eng am Körper liegen. Die Kiemen (guelras) sollten gut geprüft werden, sie müssen ohne Flecken sein und eine rosarote bis rötliche Farbe haben. Beim Kabeljau (bacalhau) muss der ganze Fisch gleich aussehen und ohne gelbe

Krieg ohne Ende in Rio de Janeiro

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Man könnte auch sagen, es handelt sich um einen Krieg vom Ende der Welt. In den europäischen Medien wird er kaum noch wahrgenommen, obwohl sonst jeder Verkehrsunfall bei uns eine Schlagzeile erhält. Rio kommt nicht zur Ruhe. Im Brennpunkt steht zur Zeit die Favela Ladeira dos Tabajaras im Süden von Rio (Nähe Copacabana). Nachdem in der Favela geschossen wurde, ist die Militärpolizei angerückt, um für Ordnung zu sorgen. Seit der vergangenen Woche wird die Favela von einem 120 mannstarken Polizeibataillon besetzt. In der Favela scheint es zu einem Krieg zwischen rivalisierenden Banden gekommen sein. Zu den Auseinandersetzungen kam es, nachdem der Ex-Chef des Drogenhandels der Favela Dona Marta, Francisco Rafael Dias da Silva, genannt der Mexikaner, von der Polizei freigelassen wurde und in der Favela Ladeira dos Tabajaras Unterschlupf suchte. Die Favela Dona Marta ist im November von der Polizei gestürmt worden und seither besetzt. Nach der Freilassung kam es zu Auseinandersetzungen