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Es werden Posts vom Juni, 2008 angezeigt.

Diskriminiert Katalonien die spanische Sprache?

Unter dieser Überschrift macht die Zeitung "El Périodico" eine Umfrage unter seinen Lesern. Wobei die spanische Frage "¿Cree que en Catalunya se discrimina a la lengua castellana?" lautet. Es geht eigentlich nicht um die spanische Sprache, sondern das Kastillische, das wir gemeinhin als Spanisch bezeichnen. 1040 Leser haben bis heute teilgenommen. 60 % verneinen eine Diskriminierung. Vielleicht sollte die Frage aber auch einmal anders lauten, etwa so: "Diskriminiert der spanische Staat die katalanische Sprache?" Die Regionalsprache hat es wesentlich schwerer sich durchzusetzen. Einem kastillischen Zentralisten in Madrid würde es sich nicht im Traume einfallen, dem Katalanischen irgend eine Daseinsberechtigung im spanischen Staatsverband einzuräumen. Zur Zeit kämpfen die Katalanen zum Beispiel auch darum, vor Gericht Katalanisch sprechen zu dürfen.

Dürfen Elsässer Deutsche verteidigen?

Im Blog von "L'Alsace" hat der Redakteur unter dem Titel "Quel mauvais goût !" (welch schlechter Geschmack!) sich über polnische Presseerzeugnisse empört, die anlässlich der Fußball -EM mit bluttrünstigen Bildern über deutsche Spieler aufgemacht hatten. In der Tat schlechter Geschmack, aber das sind wir ja auch von einigen unserer Blätter (Bild!) gewöhnt. Zumal die polnische Blätter auch dem Springer-Verlag gehören. Mein Interesse hat allerdings der Kommentar eines Lesers des Blog erregt. Er schrieb "c'est étonnant cette manie des alsaciens à toujours vouloir voler au secours des fridolins...". Auf Deutsch: Es ist erstaunlich, dass die Elsässer immer den Fridolins zu Hilfe eilen wollen.... Was ist denn nun ein "Fridolin"? Das Internet kann mir helfen: Unter der Seite "Les insultes vers les Allemands" (Schimpfwörter über die Deutschen) . Das Schimpfwort "Fridolin" ist demnach um den 1. Weltkrieg aufgetaucht, wurde al

Rio: Ein Opa sieht rot

"O Globo" berichtet heute, dass der Autofahrer Custódio Netto, 75 Jahre alt, in Niteroi (nördlich der Guanabara) durchgedreht hat und mit seinem Auto mit Vollgas in den Supermarkt "Imperio da banha" gekracht ist. Dabei hat er mehrer Personen überfahren. Seine Begründung war, dass er eine Behandlung gegen Krebs macht und eine Art Ohnmachtsanfall hatte. Zeugen sagen, dass er sich mit seiner 69-jährigen Frau Jeanette Netto gestritten hatte. Bei der Attacke hat er sie im Supermarkt als Kollateralschaden seines Ohnmachtsanfalls überfahren. Custódio sagt, dass er seit 50 Jahren mit seiner Frau verheiratet war und er zudem gewöhnt sei, sein Auto nur am Sonntag für die Fahrt zur Kirche zu benutzen. Er wollte sie nicht mit Absicht über den Haufen fahren.

Sprachenstreit in Katalonien

Der oberste katalanische Gerichtshof (Tribunal Superior de Justicia de Cataluña (TSJC) hat dieser Tage entschieden, dass im Anmeldeblatt für die Einschulung von Kindern auch ein Kästchen enthalten sein muss, in welchem Eltern markieren können, in welcher Sprache sie ihre Kinder einschulen lassen wollen. Die Vereinigung für Toleranz ( Asociación por la Tolerancia ), die für den Erhalt der Zweisprachigkeit in Katalonien kämpft, lobt das Urteil und weist daraufhin, dass die Generalitat (Landesregierung) systematisch gegen das Gesetz der Sprachenpolitik (Ley de Política Lingüística) verstösst. Dieses Gesetz anerkennt das Recht, dass in der Grundschule jedes Kind in seiner Muttersprache - hier sind natürlich nur das Spanische ("Castellano") oder das Katalanische ("Catalan") gemeint - unterrichtet wird.